SOM- 4_2021
Logopädie, Pflanzen, Probiotika
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Wissenschaft
dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben
hat. Und hier ist die wertvolle
Ambivalenz. Eine Hoffnung auf eine
Objektänderung, doch noch ein liebevoll
zugewandtes Vaterobjekt zu erreichen.
Und diese Objektgewandtheit ist es, die
es vielleicht möglich macht, die Wut und
Enttäuschung zu überwinden, sich von
Unerfülltem zu verabschieden und sich
den Eltern innerlich wieder anzunähern.
Herr A. – Verlauf
Zunächst tritt Herr A. in den Gesprächen
wenig in Kontakt, zunehmend
werden starke Wünsche nach positiver
Spiegelung und Anerkennung spürbar.
Über-Ich-entlastende Interventionen
und eine empathisch zugewandte Haltung,
auch ein Containment all der Wut
führen zu einer hohen affektiven Resonanz.
Der innerpsychische Raum wird
etwas flexibler, zunächst insbesondere
in nonverbalen Therapien, z. B. in der
Kunst oder beim Sport, wo Ängste angegangen
werden können. Als die Entlassung
aus dem stationären Kontext naht,
kann Herr A. (unbewusst) zunehmend
seine Wut auf seine Therapeuten lenken.
Dies zeigt einen hoffnungstragenden
Veränderungsraum auf, denn, je objektgerichteter
und bezogener das Empfinden
und auch das suizidale Erleben sind,
desto mehr findet die Ambivalenz ihren
Raum und kann bearbeitet werden.
Fataler ist die passive, in sich gekehrte
Suizidalität, die das Objekt rettungslos
aufgegeben hat.
„Wenn ich wieder gesund bin, dann mache
ich eine Reise in die Türkei, nicht dorthin,
wo ich aufgewachsen bin, sondern irgendwo
anders hin. Ich werde zu meiner Familie
zurückkehren, aber das ist etwas, das
ich nur für mich tun werde.“
Herr A. wurde medikamentös mitbehandelt.
Denkanstöße zur psychopharmakologischen
Akut- und Präventivbehandlung
sind im Literaturverzeichnis
aufgeführt [2, 12, 13].
Nachdruck aus dem zaenmagazin 2018 2
Autorin
Anna-Lena Bröcker, M. Sc. (Psych.)
Stationspsychologin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig Krankenhaus
Große Hamburger Str. 5-11, 10115 Berlin
Interessenkonflikt: Die Autorin erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee
of Medical Journal Editors besteht.
Literatur- und Quellenverweise
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Thema-tisch/Gesundheit/Todesursachen/Todesursachen.html.
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Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 4/2021 21