SOM- 4_2021
Logopädie, Pflanzen, Probiotika
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Pflanzenportrait
Baldrian (Valeriana Officinalis)
Vielseitiger Nutzen, auch für Zahnpatient*innen
Eine der hierzulande bekanntesten und am weitesten verbreiteten Heilpflanzen ist sicher
der Baldrian. Dabei ist es eher der Wirkstoff, der bekannt ist – die Pflanze selbst werden
sehr viel weniger Menschen auf Anhieb erkennen. Dabei sehen die kleinen Blüten des
Baldrians schön aus, und auch der typische Duft wird als angenehm empfunden. Die
erste Assoziation der Baldrianwirkung ist „beruhigend“ – und das kann man sich auch bei
Zahnbehandlungen zunutze machen.
Baldrian, auch Echter Baldrian oder Apotheker-Baldrian,
lateinisch Valeriana officinalis, fühlt sich in der freien
Natur auf feuchten Wiesen und an Waldlichtungen, an
Gräben und Bachufern am wohlsten. Aber nicht nur dort
ist diese mehrjährige Staudenpflanze anzutreffen, auch im eigenen
Garten lässt sich Baldrian gut anbauen und ist leicht zu
pflegen.
Baldrian im eigenen Garten
Ein sonniger Standort ist dem Baldrian besonders zuträglich,
aber selbst wenn die Sonne nicht dauernd scheint, gedeiht er
gut. Nur Wasser braucht der Baldrian immer reichlich, und der
Boden sollte nährstoffreich und nicht zu sandig sein.
Die stattliche Staudenpflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis
zu 150 cm und ist schön anzuschauen, weil die vielen kleinen
Blüten zusammen Dolden bilden, die mit ihrer hellen Färbung
angenehme Akzente setzen. Ausgesät wird Valeriana officinalis
im Frühjahr, bevorzugt im März oder April. Bald erscheinen die
ersten Stängel mit hübschen, gefiederten Blättern. Die lanzettartigen
Blätter sind ganzrandig bis grob gesägt. Im Juni erscheinen
an den Spitzen der Zweige zartrosa bis weiße Blüten mit
doldenförmiger Blumenkrone. Sie duften sehr süßlich und angenehm.
Bedenken sollte man dabei, dass vor allem Katzen den
Geruch von Baldrian betörend finden – es schadet also nicht,
Katzenfreund zu sein, wenn man Baldrian in seinen Garten sät
oder pflanzt.
Baldrian bildet einen kräftigen Wurzelstock aus, der aus zahlreichen
Einzelwurzeln besteht. Damit der Wurzelstock sich voll
entfaltet, empfiehlt es sich, zwischen den einzelnen Stauden
Zwischenräume von 80 bis 100 Zentimetern einzuhalten.
Die gute Entwicklung der Wurzeln ist auch deshalb so wichtig,
weil sie es sind, aus denen die Wirkstoffe des Baldrian gewon-
44 Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 4/2021