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2022-Snowtimes-Davos-Klosters

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sich die Gedanken in meinem Kopf weiter.

Die Fotografie war der perfekte Ausweg,

um aus dieser Gedankenwelt auszubrechen

und einen Blick nach draussen in die Natur

zu werfen.» Weit über 100'000 Bilder hat

er mittlerweile geschossen. Einige davon

schafften es gar in Ausstellungen in San

Francisco, wo Huber bis zuletzt gelebt hat.

Kunst war heilend

Seine Vorliebe für abstrakte Kunst

entdeckte Thomas Huber vor etwas mehr

als sieben Jahren. In einer Phase, die für

ihn schwierig war. Er hatte sich gerade von

seiner Partnerin getrennt und auch beruflich

lief es nicht wie gewünscht. «Ich suchte etwas,

womit ich diese Probleme verarbeiten

konnte. Das Medium der abstrakten Kunst

hat mir sehr geholfen. Das war heilend für

mich», blickt Huber zurück.

Es war auch in jener Phase, in der er

sich immer konkreter mit dem Gedanken

befasste, in die Schweiz zurückzukehren.

Und das hatte mehrere Gründe. «In

Amerika sind die sozialen und kulturellen

Systeme, aber auch die Gesundheit und die

Bildung am zusammenbrechen», sagt Thomas

Huber und fügt ein Beispiel an. «Direkt

vor meiner Wohnung in San Francisco lebte

während neun Monaten ein Obdachloser

in einer Kartonschachtel. Und er war kein

Einzelfall. Allein in San Francisco leben

25'000 Menschen auf der Strasse. So etwas

kann man sich als Schweizer gar nicht

vorstellen.»

Die Sehnsucht nach der

Schweiz

Auch Thomas Huber hat diese Umstände

lange nicht wahrgenommen. Als

junger Mann genoss er das unbeschwerte

Leben in Amerika. Er war regelmässig im

Ausgang, genoss das gute Essen und war oft

am Kite Surfen. «Erst als ich älter wurde,

habe ich diese Veränderung in der amerikanischen

Gesellschaft wahrgenommen.

Und zugleich entwickelte sich auch ein

urchiges Bedürfnis in mir. Ich wollte meine

Leute wieder sehen, wollte wieder Schweizerdeutsch

sprechen und ruhige Sonntage

geniessen.»

Und so ist Thomas Huber im Oktober

2020 nach dem siebenmonatigen Lockdown

in San Francisco in die Schweiz zurückgekehrt.

Drei Monate verbrachte er in Zürich.

Während den Weihnachtsferien verreiste er

dann einige Tage nach Davos, wo er schon

als Kind mit seiner Familie Skifahren war.

«Ich habe es richtig genossen hier und dachte

mir, warum soll ich nicht bleiben?»

Gedacht getan. Thomas Huber mietete

eine Wohnung in Davos und wenig später

auch noch ein Geschäft an der Promenade

73, das er sich mit einem anderen Künstler

teilt und in dem er seine Bilder ausstellt. In

Davos hat Thomas Huber auch privat das

gefunden, was er in seiner Kunst anstrebt:

die Verschmelzung von zwei Welten, dem

Kreativen und dem Analytischen. Noch

immer unterrichtet er an den Universitäten

Ohio und Stanford. Jetzt muss er dafür mitten

in der Nacht aufstehen und die Vorlesungen

virtuell halten. Dafür hat er tagsüber

genügend Zeit, sich seiner Kunst zu widmen

und Davos zu geniessen.

Kontakt

Thomas Patrick Photography

Promenade 73, 7270 Davos Platz, Schweiz

41 (0)79 951 45 42

thomaspatrick@mac.com

www.thomaspatrick-photo.com

32 SNOWTIMES DAVOS 2022

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