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sich die Gedanken in meinem Kopf weiter.
Die Fotografie war der perfekte Ausweg,
um aus dieser Gedankenwelt auszubrechen
und einen Blick nach draussen in die Natur
zu werfen.» Weit über 100'000 Bilder hat
er mittlerweile geschossen. Einige davon
schafften es gar in Ausstellungen in San
Francisco, wo Huber bis zuletzt gelebt hat.
Kunst war heilend
Seine Vorliebe für abstrakte Kunst
entdeckte Thomas Huber vor etwas mehr
als sieben Jahren. In einer Phase, die für
ihn schwierig war. Er hatte sich gerade von
seiner Partnerin getrennt und auch beruflich
lief es nicht wie gewünscht. «Ich suchte etwas,
womit ich diese Probleme verarbeiten
konnte. Das Medium der abstrakten Kunst
hat mir sehr geholfen. Das war heilend für
mich», blickt Huber zurück.
Es war auch in jener Phase, in der er
sich immer konkreter mit dem Gedanken
befasste, in die Schweiz zurückzukehren.
Und das hatte mehrere Gründe. «In
Amerika sind die sozialen und kulturellen
Systeme, aber auch die Gesundheit und die
Bildung am zusammenbrechen», sagt Thomas
Huber und fügt ein Beispiel an. «Direkt
vor meiner Wohnung in San Francisco lebte
während neun Monaten ein Obdachloser
in einer Kartonschachtel. Und er war kein
Einzelfall. Allein in San Francisco leben
25'000 Menschen auf der Strasse. So etwas
kann man sich als Schweizer gar nicht
vorstellen.»
Die Sehnsucht nach der
Schweiz
Auch Thomas Huber hat diese Umstände
lange nicht wahrgenommen. Als
junger Mann genoss er das unbeschwerte
Leben in Amerika. Er war regelmässig im
Ausgang, genoss das gute Essen und war oft
am Kite Surfen. «Erst als ich älter wurde,
habe ich diese Veränderung in der amerikanischen
Gesellschaft wahrgenommen.
Und zugleich entwickelte sich auch ein
urchiges Bedürfnis in mir. Ich wollte meine
Leute wieder sehen, wollte wieder Schweizerdeutsch
sprechen und ruhige Sonntage
geniessen.»
Und so ist Thomas Huber im Oktober
2020 nach dem siebenmonatigen Lockdown
in San Francisco in die Schweiz zurückgekehrt.
Drei Monate verbrachte er in Zürich.
Während den Weihnachtsferien verreiste er
dann einige Tage nach Davos, wo er schon
als Kind mit seiner Familie Skifahren war.
«Ich habe es richtig genossen hier und dachte
mir, warum soll ich nicht bleiben?»
Gedacht getan. Thomas Huber mietete
eine Wohnung in Davos und wenig später
auch noch ein Geschäft an der Promenade
73, das er sich mit einem anderen Künstler
teilt und in dem er seine Bilder ausstellt. In
Davos hat Thomas Huber auch privat das
gefunden, was er in seiner Kunst anstrebt:
die Verschmelzung von zwei Welten, dem
Kreativen und dem Analytischen. Noch
immer unterrichtet er an den Universitäten
Ohio und Stanford. Jetzt muss er dafür mitten
in der Nacht aufstehen und die Vorlesungen
virtuell halten. Dafür hat er tagsüber
genügend Zeit, sich seiner Kunst zu widmen
und Davos zu geniessen.
Kontakt
Thomas Patrick Photography
Promenade 73, 7270 Davos Platz, Schweiz
41 (0)79 951 45 42
thomaspatrick@mac.com
www.thomaspatrick-photo.com
32 SNOWTIMES DAVOS 2022