Am 16. Januar 2010 - Bonewie.de
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Lust auf Lesen?<br />
O<strong>de</strong>r darf es<br />
eine kleine Einschlafgeschichte<br />
sein? In <strong>Bonewie</strong><br />
gibt es regelmäßig<br />
die<br />
Kurzgeschichten<br />
für die Kurzen. Kin<strong>de</strong>rbuchautorin<br />
und Musiklehrerin Regina<br />
Meier zu Verl (53) aus Verl,<br />
selbst Mutter von zwei erwachsenen<br />
Kin<strong>de</strong>rn, präsentiert monatlich<br />
eine ihrer Geschichten.<br />
Nachwuchs im<br />
Kuhstall<br />
Das Kälbchen schwankte be<strong>de</strong>nklich<br />
auf seinen dünnen<br />
Beinen, die wie Gummi immer<br />
wie<strong>de</strong>r einknickten. Es zitterte.<br />
Seine Mutter leckte es liebevoll<br />
trocken.<br />
„So ein hübsches Kind“, zwitscherte<br />
die Schwalbe, die ihre eigenen<br />
Kin<strong>de</strong>r für eine Weile allein<br />
gelassen hatte, um <strong>de</strong>r<br />
Geburt <strong>de</strong>s Kalbes beizuwohnen.<br />
Wie mühsam das war, ein Kind<br />
auf die Welt zu bringen. Sie, die<br />
Schwalbe hatte sechs Eier gelegt,<br />
das war auch anstrengend genug<br />
gewesen.<br />
„So ein hübsches Kind“, zwitscherte<br />
sie erneut, um gleich<br />
darauf neugierig zu fragen: „Was<br />
ist es <strong>de</strong>nn, ein Junge o<strong>de</strong>r ein<br />
Mädchen?“<br />
16| <strong>Bonewie</strong> · <strong>Januar</strong> <strong>2010</strong><br />
Kurzgeschichten für die Kurzen<br />
Mutter Kuh antwortete nicht, sie<br />
war viel zu sehr mit ihrem<br />
Kleinen beschäftigt und außer<strong>de</strong>m<br />
war sie erschöpft. Frau<br />
Schwalbe ließ aber nicht locker.<br />
„Eines muss man euch Kühen zu<br />
lassen. Kaum seid ihr auf <strong>de</strong>r<br />
Welt, da könnt ihr schon stehen.<br />
Bei meinen Kin<strong>de</strong>rn wird es noch<br />
dauern, bis sie das Nest erstmalig<br />
verlassen können.“ „Dafür könnt<br />
ihr dann fliegen, das können wir<br />
Kühe nicht. Es ist übrigens ein<br />
Mädchen“, antwortete die Kuh<br />
jetzt höflich, schließlich musste<br />
sie ihrem Kind ein gutes Vorbild<br />
sein. Das gefiel <strong>de</strong>r Schwalbe<br />
sehr. Diese Kuh war sehr freundlich<br />
und das Kälbchen war wirklich<br />
wun<strong>de</strong>rhübsch mit seinen<br />
riesigen braunen Augen und <strong>de</strong>n<br />
Gummistelzenbeinen.<br />
„Und das Kleine hat sogar ein<br />
Fell. Wie lange es doch dauert,<br />
bis meine Kin<strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rn haben“,<br />
seufzte sie. Sanft massierte die<br />
Kuh das Fell ihres Kin<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>r<br />
Zunge, sie ließ keinen Winkel<br />
seines kleinen Körpers aus. Das<br />
Kalb drückte sich eng an seine<br />
Mutter. Es schnupperte und<br />
suchte und stupste seine Mutter.<br />
Dann hatte es plötzlich gefun<strong>de</strong>n,<br />
wonach es gesucht hatte: das<br />
Euter. Gierig begann es zu<br />
schmatzen und schmeckte die<br />
süße Milch. „Interessant, interessant“,<br />
pfiff Frau Schwalbe und<br />
legte aufgeregt das Köpfchen von<br />
Immelstraße 185<br />
33335 Gütersloh<br />
Tel. 0 52 41 / 7 71 35<br />
einer Seite zur an<strong>de</strong>ren, um alles<br />
genau betrachten zu können.<br />
Mutter Kuh lachte. Die Schwalbe<br />
war schon ein wenig komisch.<br />
Was sollte beim Milch trinken<br />
<strong>de</strong>nn so lustig sein? Es kitzelte<br />
ein wenig, aber es war ein wun<strong>de</strong>rbares<br />
Gefühl.<br />
„Musst mich gar nicht auslachen“,<br />
flötete die Schwalbe beleidigt.<br />
„Ich sehe so was zum ersten<br />
Mal!“ „Schon gut, ich habe<br />
dich gar nicht ausgelacht. Ich<br />
lache vor Glück und Freu<strong>de</strong>“,<br />
sagte die Kuh. Das verstand die<br />
Schwalbe gut und nach<strong>de</strong>m sie<br />
noch einmal ihre allerherzlichsten<br />
Glückwünsche ausgesprochen<br />
hatte, verabschie<strong>de</strong>te sie<br />
sich.<br />
„So, dann will ich mal los, meine<br />
Rasselban<strong>de</strong> wartet schon,<br />
ich höre ihr Piepsen bis hierher.<br />
Scha<strong>de</strong>, dass ich kein Euter<br />
habe, das wür<strong>de</strong> die leidige<br />
Futtersuche doch sehr vereinfachen!“<br />
Als die Kuh sich das<br />
vorstellte, eine Schwalbe mit<br />
Euter, musste sie so heftig lachen,<br />
dass das Kälbchen prompt<br />
umkippte und vor Schreck auch<br />
noch einen Schluckauf bekam.<br />
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