Paracelsus Today

Kontakten zu Universitäten beimisst.
Nach Auslandsaufenthalten, etwa an
der Universität von Philadelphia, kam
er im Jahr 2006 als Experte für Strahlentherapie
bzw. Radioonkologie in
den Unternehmensbereich Medizintechnik
bei Siemens. Dieser Bereich des
Konzerns erhielt 2016 den Markennamen
„Siemens Healthineers“, ein Unternehmen
mit 66.000 Mitarbeitern in
mehr als 70 Ländern der Welt, das Produkte
und Lösungen für Bildgebung,
Labordiagnostik und Krebstherapie anbietet.
Das Hauptbüro befindet sich in
Erlangen. Das Wort Healthineers setzt
sich übrigens zusammen aus „health“,
„engineer“ und „pioneer“ und bringt neben
der Gesundheit auch das Ingenieurwesen
und den Pioniergeist des Unternehmens
zum Ausdruck. Seit Juli
2020 leitet Joachim Bogner das Geschäft
von Siemens Healthineers in
Österreich, das sich vornehmlich den
Themen der Digitalisierung im Gesundheitswesen
und dem Ausbau der
Präzisionsmedizin widmet.
Lange Geschichte. „Seit mehr als 120
Jahren widmet sich Siemens der Entwicklung
von Medizintechnik“, sagt
Bogner. So war der Konzern etwa an
der Entwicklung der ersten Röntgenröhren
beteiligt. In den 1970er und
1980er Jahren wurde die Bildgebung
durch die Entwicklung von Computertomographen
und Magnetresonanztomographie-Systemen
auf einen neuen
Stand gehoben. Durch die Übernahme
entsprechender Firmen folgte die Erweiterung
des Geschäftsportfolios in
Richtung Labordiagnostik und der
Strahlentherapie.
Innovation in der Bildgebung. Besonders
stolz ist Joachim Bogner auf den ersten
quantenzählenden CT-Scanner, der
nach 15-jähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit
für den klinischen
Einsatz in Europa und den USA zugelassen
ist. Die quantenzählende Technologie
liefert Bilder in deutlich höherer
Auflösung und mit einer beinahe
halb so niedrigen Strahlendosis im Vergleich
zur konventionellen CT-Bildgebung.
Ein High-Tech-Gerät, das wie andere
Geräte der modernen bildgebenden
Diagnostik eine Vielzahl an Daten
generiert. Das gilt auch für die moderne
Labormedizin. Alle Daten zusammen
ergeben ein immer besseres Abbild
des Menschen, sagt Bogner, aber
die Daten müssen so aufbereitet werden,
dass Ärztinnen und Ärzte durch
einfache Zugriffe darauf die richtigen
und optimalen Schlüsse für die Therapie
ziehen können. Diesbezüglich setzt
er auf eine auf Künstlicher Intelligenz
beruhenden Software, die Entscheidungen
in der Radiologie wesentlich
erleichtern kann, weil sie aussagekräftige
Zusammenhänge in unterschiedlichen
medizinischen Datensätzen erkennt.
„Eine gute Unterstützung für befundende
Ärzte“, behauptet Bogner.
Durch den Einsatz dieser Software
kann nicht nur die Qualität, sondern
auch die Produktivität der radiologischen
Diagnostik verbessert werden.
Auch in Sachen Telemedizin verfügt Siemens
Healthineers seit Jahren über
entsprechendes Know How und Produkte.
Diese Technologien dienen
ebenfalls der Unterstützung der Befundung
– in diesem Fall aus der Ferne –
für medizinische Leistungen an Patientinnen
und Patienten, die nicht vor Ort
sind.
Zuwendung bleibt wichtiger Bestandteil
der Medizin. Bogner ist überzeugt,
dass die künstliche Intelligenz und andere
digitale Lösungen Ärztinnen und
Ärzte nicht ersetzen, sondern sie vor allem
unterstützen werden. Trotz ausgefeiltester
Technik kommt in der Medizin
der ärztlichen Zuwendung zum jeweiligen
Patienten bzw. zur jeweiligen
Patientin nach wie vor ein hoher Stellenwert
zu. So pflegt auch er selbst am
liebsten persönliche Kontakte zur Paracelsus
Universität und kommt so oft
es ihm möglich ist zu bestimmten Anlässen
an die Uni nach Salzburg. In seiner
Freizeit ist er gerne in der Natur
beim Wandern, Klettern und Skifahren
unterwegs. Außerdem reist er gerne
und liest sehr viel.
Ω
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