Paracelsus Today
Ausgabe 1 | April 2022
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Bull Salzburg, Rapid, Austria und Swarovski<br />
Tirol: „Das Zentrum für Public<br />
Health und Versorgungsforschung hat<br />
die Fußball-Bundesliga gerettet!“,<br />
meint Jürgen Osterbrink lachend. Und<br />
erklärt die ernste Vorgeschichte so:<br />
„Wir haben zu dritt einen Anruf der Geschäftsführung<br />
des Österreichischen<br />
Fußballbundes bekommen. Und haben<br />
dann in der Frühphase der Pandemie<br />
im Mai 2020 sehr rasch eine Methodik<br />
aufgebaut, um die Spieler mit Hilfe von<br />
Heatmapping, Geotracking und weiteren<br />
digitalen Indikatoren von Corona-Hotspots<br />
fernzuhalten – und sie so<br />
vor einer Infektion zu bewahren.“ Aber<br />
auch Osterbrinks „InTherAKT“, ein älteres<br />
Projekt rund um die Arzneimitteltherapie-Sicherheit<br />
in Altersheimen,<br />
illustriert gut den Mehrwert einer interprofessionellen<br />
Kooperation: Pflegefachkräfte<br />
erfassen Medikationen mit<br />
einer in Salzburg entwickelten Software,<br />
Apotheker checken arzneimittelbedingte<br />
Interaktionen und die Mediziner<br />
stellen nochmals sicher, dass das<br />
Medikament auch wirklich zur Diagnose<br />
passt. Jürgen Osterbrink: „Dadurch<br />
konnten wir arzneimittelbedingte Nebenwirkungen<br />
um 30 Prozent reduzieren,<br />
ein großer Erfolg.“<br />
FIZ als Impulsgeber. Aber auch für zukünftige<br />
Erfolge wurden bereits Weichen<br />
gestellt. Im Rahmen des Entwicklungsplans<br />
2020-2026 der <strong>Paracelsus</strong><br />
Universität werden im nächsten Schritt<br />
geclusterte Forschungs- und Innovationszentren<br />
(FIZ) geschaffen, eines davon<br />
wird das neue „Forschungs- und Innovationszentrum<br />
Public Health und Versorgungsforschung“<br />
sein. Diese Zentren<br />
sollen als Plattformen und Impulsgeber<br />
für die Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
von Forschungsarbeitsgruppen in<br />
den unterschiedlichen gesundheitswissenschaftlichen<br />
Bereichen wirken. „Damit<br />
wird das bestehende Zentrum quasi<br />
auf den nächsten Level gehoben, neben<br />
den bereits seit drei Jahren bestehenden Partnern sollen<br />
auch noch weitere Kliniken und Institutionen miteingebunden<br />
werden“, erklärt Maria Flamm. Und weiter: „Meine Aufgabe in<br />
nächster Zeit wird vor allem die Vernetzung<br />
der konsortialen Partner sein,<br />
um die vielen bestehenden kleinteiligen<br />
Ansätze auf eine größere und breitere<br />
Basis zu heben und damit auch die<br />
Leistungskraft dieses Forschungsbereichs<br />
weiter zu stärken.“ Osterbrink<br />
formuliert gewohnt pointiert: „Das Zentrum<br />
für Public Health und Versorgungsforschung<br />
wird bald Schnee von gestern<br />
sein. Jetzt kommt das FIZ, das eine<br />
hervorragende Zukunft haben wird.“<br />
„Unsere Studierenden<br />
sollen von Anfang an<br />
verinnerlichen, wie wichtig<br />
diese Zusammenarbeit ist.“<br />
JOHANNA PACHMAYR<br />
Die Zukunft gehört den Studierenden,<br />
und die interessieren sich gerade mehr<br />
denn je und quer durch alle Fachbereiche<br />
für Public Health. „Das studentische<br />
Interesse ist groß und dieses Feld<br />
ist sicherlich auch durch die Pandemie<br />
enorm bekannt geworden“, erklärt sich<br />
Flamm. Aktuell hat das 2019 ins Leben<br />
gerufene Masterstudium Public Health<br />
(Info: www.pmu.ac.at/public-health.<br />
html) an der <strong>Paracelsus</strong> Uni bereits 105<br />
Studierende, auch erste Absolventen<br />
gibt es schon. Flamm: „Wir haben hier einen<br />
USP und können mit der Ausbildung<br />
des Nachwuchses in den verschiedenen<br />
Fächern wirklich ein Zusammenwachsen<br />
antriggern. Das ist nicht nur wichtig,<br />
sondern innovativ und einzigartig, das<br />
kenne ich so von keiner anderen Universität.“<br />
Für die <strong>Paracelsus</strong> Uni ist es „sehr<br />
wichtig und gleichzeitig attraktiv, eine<br />
Universität der Gesundheitswissenschaften“<br />
zu sein, findet auch Johanna<br />
Pachmayr. Dass die Pharmazie an anderen<br />
Universitäten „komplett abgekoppelt<br />
bei den Naturwissenschaften angesiedelt“<br />
sei, würde dort gemeinsame Public-Health-Projekte<br />
erschweren.<br />
Pachmayr: „Hier an der <strong>Paracelsus</strong> Universität<br />
ist das hingegen möglich und erwünscht<br />
und das schätze ich sehr. Was<br />
wir hier am Standort Salzburg haben ist<br />
wirklich etwas ganz Besonderes.“ Ω<br />
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