Spielzeitheft - Theater Plauen-Zwickau
Spielzeitheft - Theater Plauen-Zwickau
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Kunst ist ein Kulturprodukt. Ihr „Beruf“ ist nicht der,<br />
nach willkürlich ersonnenen oder der augenblicklichen<br />
Not angepassten, nachträglich als „ewig“<br />
proklamierten „Gesetzen“ eine selbstgefällig isolierte<br />
Existenz zu führen; ihr natürlicher Beruf ist<br />
vielmehr: Zeugnis abzulegen von der Kultur der<br />
Zeiten und Völker.<br />
Richard Strauss in der Einleitung zu Die Musik,<br />
Charlottenburg 1903<br />
Sehr geehrtes Konzertpublikum,<br />
die Strauss’sche Definition von Kunst – also auch<br />
die der Musik – ist aus meiner Sicht weit mehr als<br />
ein Ausspruch; sie ist eine Aufforderung, die Kunst<br />
als feste und in erster Linie die Kultur der Menschheit<br />
prägende Konstante zu verstehen, sie zu achten<br />
und aus tiefstem Bewusstsein am Leben zu<br />
erhalten.<br />
Die Vielfalt der musikalischen Formen und Klänge,<br />
die unterschiedlichen Beweggründe des kompositorischen<br />
Anlasses sowie das sich ständig<br />
ändernde Rezeptionsverhalten der vergangenen<br />
Jahrhunderte sind Grund genug, Ihnen wieder ein<br />
breites Angebot an Konzerten zu präsentieren,<br />
das sich dem natürlichen Beruf, dem Zeugnis ablegenden<br />
Verständnis ganz verschreibt.<br />
Ein außergewöhnlicher Umstand ist die Verlagerung<br />
der ersten beiden Konzerte in die schönen<br />
Kirchen der Städte <strong>Plauen</strong> und <strong>Zwickau</strong>. Ein Dank<br />
gilt den Vorständen der Gemeinden, die uns Asyl<br />
22<br />
gewähren. Vor dem Hintergrund der Sanierung<br />
der „Neuen Welt“ in <strong>Zwickau</strong> sehen wir diese außerordentlichen<br />
Orte als Möglichkeit, Werke zu<br />
präsentieren, die sonst den Ohren des Publikums<br />
verborgen bleiben: Das erste Sinfoniekonzert wird<br />
– neben dem lang ersehnten Bruckner – Rheinbergers<br />
farbenprächtiges Konzert für Orgel und Orchester<br />
in den Mittelpunkt des romantischen Klanges<br />
stellen, während das zweite Sinfoniekonzert einen<br />
Jahrhunderte überschlagenden Bogen der sakral<br />
inspirierten Kompositionen offeriert, der von Bearbeitungen<br />
der Spätrenaissance über die Romantik<br />
bis hin zur rumänischen Gegenwartsmusik reicht.<br />
Innerhalb eines breit gefächerten Spektrums der<br />
musikalischen Epochen werden die Schwerpunkte<br />
in der Saison 2012/13 zum einen auf bekannten<br />
sowie zu entdeckenden Solo-Konzerten, zum anderen<br />
auf länderspezifischen Themenkreisen liegen.<br />
Die Konzerte 4, 5 und 7 verschreiben sich<br />
ganz dem Flair der englischen, amerikanischen und<br />
französischen Musik oder lassen aus dortigen Impressionen<br />
entstandene Kompositionen erklingen.<br />
Besonders freue ich mich auch dieses Jahr wieder<br />
auf den Preisträger des Internationalen Instrumentalwettbewerbes<br />
Markneukirchen, der im 5.<br />
Sinfoniekonzert das schon fast legendäre Konzert<br />
für Basstuba und Orchester von Ralph Vaughan<br />
Williams interpretieren wird – ein Ereignis, das ich<br />
Ihnen besonders ans Herz legen möchte.<br />
Die Arbeit mit und für den musikalischen Nachwuchs<br />
wird auch in dieser Spielzeit wieder groß<br />
geschrieben: Kurzweilige und lehrreiche Schulkonzerte,<br />
Kinder- und Familienprogramme sowie<br />
die Möglichkeit der Proben- und Konzertbesuche<br />
runden das Gesamtbild des Philharmonischen Orchesters<br />
ab. Wenden Sie sich hier vertrauensvoll<br />
an die Pädagog/inn/en des <strong>Theater</strong>s.<br />
Ich freue mich mit Ihnen auf eine spannende, vielfältige<br />
sowie genussreiche Konzertsaison.<br />
Ihr Lutz de Veer<br />
Generalmusikdirektor