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Spielzeitheft - Theater Plauen-Zwickau

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Liebe Freunde des Schauspiels,<br />

verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer,<br />

auch wenn sich die Sparte Schauspiel in der vergangenen<br />

Spielzeit mit einer Anzahl von Veranstaltungen<br />

zu ganz aktuellen Themen zu Wort meldete,<br />

liegt doch das Wesen schauspielerischer Betätigung<br />

im Aufspüren archaischer Verhaltensmuster<br />

der Menschheitsgeschichte. Das <strong>Theater</strong> ist heute<br />

einer der wenigen Orte, wo öffentliche Auseinandersetzung<br />

noch stattfindet, und die Interaktion<br />

zwischen Akteur und Zuschauer ist in keiner Sparte<br />

so direkt wie im Schauspiel. Und so wollen wir in<br />

Anlehnung an das Spielzeitmotto Ruhestörungen<br />

Angebote zur Auseinandersetzung für Sie bereit<br />

halten, die in ihrer Vielseitigkeit überzeugen sollen.<br />

In Schillers Don Carlos ist es für König Philipp vorbei<br />

mit der Ruhe, nachdem der Unruhe-Herd Flandern<br />

zum Bewährungsfeld durch den Titelhelden auserkoren<br />

wird. In Wie im Himmel wird ein ganzes Gemeinwesen<br />

in produktive Unruhe versetzt und lernt<br />

sich über hautnahe Konflikte noch einmal intensiv<br />

neu kennen. In Gerhart Hauptmanns Die Weber<br />

werden wir Zeuge eines Aufstandes, der die Schere<br />

zwischen Arm und Reich zum Inhalt hat. Die Ruhestörung<br />

ist hier Ergebnis eines gesellschaftlichen<br />

Entwicklungsprozesses, der permanent anhält und<br />

auch in unseren Regionen zu Verwerfungen führt.<br />

46<br />

Regisseurin Marie Bues wird mit uns auf Erkundungsreise<br />

gehen und hinterfragen, von welcher<br />

Art die Deformationen sind, die über Zeitepochen<br />

industrielle Revolutionen begleiten. Ob Komödie<br />

oder Drama, ob Musical oder nachtschicht: Ruhestörungen<br />

bringen geordnete Verhältnisse zum<br />

tanzen und führen uns vor Augen, wie auch chaotische<br />

Zustände zur Unterhaltung und belebenden<br />

Erkenntnisgewinnung taugen.<br />

Verantwortlich für die Sparte Schauspiel sind ab<br />

dieser Spielzeit der leitende Regisseur Matthias<br />

Thieme (in seiner Doppelfunktion auch weiterhin<br />

als Direktor des Puppentheaters), die neue leitende<br />

Dramaturgin für Schauspiel und Puppentheater Janine<br />

Henkel und meine Wenigkeit als Schauspieldirektor.<br />

Wir freuen uns auf die neuen Kollegen, deren<br />

Talent die Qualität der Sparte bereichern wird, und<br />

wir schätzen die Verbundenheit mit ehemaligen<br />

Mitgliedern des Ensembles, die zu neuen Ufern aufbrechen,<br />

uns aber als Gäste erhalten bleiben werden.<br />

Ich danke an dieser Stelle ganz herzlich der<br />

scheidenden Schauspieldirektorin und leitenden<br />

Dramaturgin für Schauspiel und Puppentheater Brigitte<br />

Ostermann. Hinter ihr liegen drei spannende,<br />

erfolgreiche Jahre voller neuer Herausforderungen<br />

für sie selbst und ihre Akteure. Die Sparte Schauspiel<br />

konnte in den vergangenen Jahren mit vielen<br />

erfolgreichen Inszenierungen gerade auch für junge<br />

Leute neue Zuschauergruppen erschließen und sich<br />

in die Herzen der Besucher spielen. Auch in Zukunft<br />

wird es darauf ankommen, das vornehmlich junge<br />

Ensemble mit großen Gegenständen der Weltliteratur<br />

und der neuen Dramatik zu fordern, um die<br />

Beständigkeit künstlerischer Leistungen zur Ihrer<br />

Erbauung und zu Ihrem Vergnügen zu erhalten.<br />

Ihr Roland May<br />

Generalintendant & Schauspieldirektor

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