Traumarbeit Psychodynamik Psychotherapieforschung GLE-Akademie
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wählt wird,<br />
Die Wurzeln für dieses pseudodemokratische<br />
Vorgehen (nur 8% der<br />
wahlberechtigen Mitglieder waren anwesend)<br />
liegt jedoch in den Statuten,<br />
die bislang die Möglichkeit einer<br />
Briefwahl nicht vorsieht. Erst damit<br />
wäre die einsehbare Kandidatur gewährleistet.<br />
Auf dem Hintergrund dieser Geschehnisse<br />
hat der österreichische Vorstand<br />
der <strong>GLE</strong> einen Antrag an die<br />
Generalversammlung des ÖBVP gestellt,<br />
dessen Wortlaut wir hier zu Ihrer<br />
Information abdrucken.<br />
1. Antrag an die ao. Generalversammlung:<br />
Die Generalversammlung möge beschließen,<br />
eine Änderung des § 9 Z<br />
8 Abs 1 der Statuten des ÖBVP<br />
i.d.g.F. vom 8. Oktober 1994 betreffend<br />
den Wahlmodus der Vorstandmitglieder<br />
im folgenden Sinne vorzunehmen:<br />
Die Wahl der Vorstandmitglieder<br />
erfolgt alle zwei Jahre jeweils acht<br />
Wochen vor der Generalversammlung<br />
mittels Briefwahl. Die Aussendung<br />
der Wahlblätter ergeht an alle<br />
Mitglieder und beinhaltet zumindest<br />
eine Liste aller KandidatInnen und<br />
das späteste Einlang-Datum (Poststempel),<br />
falls das Wahlblatt nicht<br />
eigenhändig bei der Generalversammlung<br />
abgegeben wird. Das Ergebnis<br />
der Vorstandswahl ist bei der<br />
Generalversammlung vom scheidenden<br />
Vorstand vorzustellen und zu bestätigen.<br />
Die Beschlußfassungen in der<br />
Generalversammlung erfolgen in der<br />
Regel mit einfacher Stimmenmehrheit...<br />
(bisheriger Text geht unverändert<br />
weiter).<br />
Bisher lautete § 9 Z 8 Abs 1: “Die<br />
Wahlen und die Beschlußfassungen in<br />
der Generalversammlung erfolgen in<br />
der Regel mit einfacher Stimmenmehr-<br />
54 EXISTENZANALYSE 1/98<br />
AKTUELLES<br />
heit. Beschlüsse, mit denen Statuten<br />
des Vereins geändert werden sollen,<br />
bedürfen einer qualifizierten Mehrheit<br />
von zwei Dritteln der abgegebenen<br />
gültigen Stimmen.”<br />
Begründung:<br />
Eine Vereinigung, deren Mitglieder<br />
sich über das gesamte Bundesgebiet<br />
verteilen, kann kaum jemals eine repräsentative<br />
Zahl ihrer Mitglieder für eine<br />
Mitgliederversammlung zusammenbringen,<br />
wie die Erfahrung gezeigt hat.<br />
Um aber Vorstandswahlen durchführen<br />
zu können, die repräsentativ für den<br />
Wählerwillen der Mitglieder des<br />
ÖBVP sind, erscheint die Durchführung<br />
einer Briefwahl als das angemessenste<br />
Mittel. Bei der Briefwahl kann<br />
jedes Mitglied des ÖBVP ungeachtet<br />
zeitlicher, räumlicher oder finanzieller<br />
Hindernisse seinen Wählerwillen zum<br />
Ausdruck bringen.<br />
2. Antrag an die ao. Generalversammlung:<br />
Die Generalversammlung möge im<br />
Falle der Befürwortung der Briefwahl<br />
beschließen, zum ehest möglichen<br />
Zeitpunkt, spätestens jedoch<br />
bis zum Oktober 1998, eine Neuwahl<br />
des Vorstandes in Form einer Briefwahl<br />
vorzunehmen und den alten<br />
Vorstand bis spätestens einen Monat<br />
nach Konstituierung eines gültigen<br />
Vorstandes abzuwählen.<br />
Begründung:<br />
In der Ausschreibung zur Wahl im<br />
November 1997 bestand keine Gegenkandidatur.<br />
Dies verleitete zur Annahme,<br />
daß der Vorstand aus der Reihe der<br />
ausgeschriebenen Kandidaten, wie gewohnt,<br />
gewählt würde. Darauf haben<br />
die Mitglieder Bezug nehmen können<br />
und ihre Entscheidung für die Teilnahme<br />
an der Generalversammlung getroffen.<br />
Mit diesen Voraussetzungen ist es<br />
sowohl für den alten Vorstand keine<br />
eindeutige Absage als auch für den<br />
neuen Vorstand kein ausreichender<br />
Arbeitsauftrag (schwächt den neuen<br />
Vorstand).<br />
Es ist außerdem anzumerken, daß<br />
die Wahl nur von einem kleinen Prozentsatz<br />
der ÖBVP-Mitglieder (ca.<br />
0,8%) getroffen wurde, was keiner Repräsentativität<br />
entspricht.<br />
Es gilt nun, den wahren Wählerwillen<br />
im ÖBVP festzustellen.<br />
Dieser kam jedoch auch auf der außerordentlichen<br />
Generalversammlung des<br />
ÖBVP im Jänner 1997 nicht zur Abstimmung,<br />
da die Turbulenzen der letzten<br />
Zeit die noch dringlichen<br />
Sachthemen wie z.B. die Kammerregelung,<br />
aber auch grundsätzliche<br />
statutische Änderungsanträge, wie<br />
eben die Briefwahl, verdrängten. Dies<br />
alles schwächt unsere Position nach<br />
“außen”.<br />
Für den 7. März 1998 wurde nun<br />
von drei Landesverbänden (Kärnten,<br />
Oberösterreich und Wien) sowie einem<br />
Personenkommitee (Brandl-Nebehay,<br />
Keil, Längle, Stumm, Weber) eine neuerliche<br />
Generalversammlung gefordert,<br />
in der eine ordentliche (offene, faire,<br />
transparente) Neuwahl thematisiert<br />
wird.<br />
Fragen, wodurch und wie sich ein<br />
solcher politischer Stil etablieren konnte,<br />
in dem es möglich wird, daß ein<br />
verdienstvolles Team, welches sich von<br />
der Stunde Null an für die gesetzliche<br />
und gesellschaftliche Etablierung unseres<br />
Berufsstandes eingesetzt hat, auf<br />
diese Weise abgewählt werden kann<br />
oder wie es einem Präsidium wohl<br />
geht, daß sich in dieser Weise<br />
konstelliert hat, also ohne “soliden<br />
Grund” arbeiten muß, werden dort<br />
wohl auch nicht beantwortet werden.<br />
Sachfragen vielleicht doch: Ich<br />
hoffe, Sie werden selber kommen und<br />
wählen.