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medizin&technik 04.2022

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plätze als noch vor zehn Jahren. Gut jede<br />

hundertste Arbeitskraft in der Schweiz ist<br />

unterdessen in der Medizin<strong>technik</strong> tätig.<br />

Hinzu kommt ein jährliches Umsatzwachstum,<br />

das mit durchschnittlich 6 %<br />

deutlich über dem gesamtschweizerischen<br />

BIP-Wachstum liegt. Im Jahr 2020<br />

erwirtschaftete die Unternehmen ins -<br />

gesamt rund 17.9 Mrd. CHF. Und ihre innovative<br />

Medizin<strong>technik</strong> ist die Basis für<br />

eine erstklassige Gesundheitsversorgung.<br />

Die Bedeutung der Branche ist spätestens<br />

seit der Corona-Pandemie ins öffentliche<br />

Bewusstsein gerückt.<br />

Die Schweizer Medtech-Branche steht<br />

jedoch nicht nur vor der Herausforderung,<br />

die Anforderungen der euro -<br />

päischen Medizinprodukteverordnung<br />

(MDR) zu erfüllen, sondern muss auch<br />

die Produktion mit den hohen Qualitätsmaßstäben<br />

und der Wirtschaftlichkeit in<br />

Einklang zu bringen. Die Branche könne<br />

im Hochlohnland Schweiz nur dann langfristig<br />

wettbewerbsfähig produzieren,<br />

wenn sie es schaffe, ihre Produktivität<br />

weiter zu steigern, so Swiss Medtech. „Ich<br />

sehe eine Chance für die Schweizer Medizin<strong>technik</strong>industrie,<br />

sich im Spannungsfeld<br />

von zunehmender Produktindivi -<br />

dualisierung und industrieller Serienfertigung<br />

in punkto Gesamtkosten zu profi -<br />

lieren. Das gelingt ihr aber nur dann,<br />

wenn sie ihre Kernprozesse konsequent<br />

auf Effektivität und Effizienz trimmt“, ist<br />

Dr. Raphael Laubscher, der in sechster<br />

Generation das Zulieferunternehmen<br />

Laubscher Präzision AG führt und im<br />

Swiss- Medtech-Vorstand mitarbeitet,<br />

überzeugt.<br />

Der Erfolg beruhe dabei maßgeblich<br />

auf der Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte.<br />

Doch genau daran fehle es.<br />

Der Fachkräftemangel ziehe sich als große<br />

Sorge durch die gesamte Branche und<br />

betreffe nicht nur akademische Berufe,<br />

sondern insbesondere produktionsnahe<br />

Lehrberufe wie die des Polymechanikers.<br />

„Wir brauchen Mitarbeitende mit Fähigkeiten,<br />

die heute notwendig sind für das<br />

Medizin<strong>technik</strong>geschäft von morgen“,<br />

bringt es Laubscher auf den Punkt. ■<br />

Susanne Schwab<br />

susanne.schwab@konradin.de<br />

Zulassung von Medizinprodukten<br />

– Ausgangslage und Herausforderungen<br />

Herausforderungen für die Schweiz<br />

■ Nationale Versorgung der Bevölkerung<br />

mit Medizinprodukten nachhaltig sicherzustellen<br />

– in Bezug auf deren<br />

Qualität, Vielfalt und Verfügbarkeit<br />

■ Innovative Medizinprodukte zum Patienten<br />

in der Schweiz zu bringen<br />

■ Innovationskraft der Schweizer Medizin<strong>technik</strong>branche<br />

weiter zu stärken<br />

Ausgangslage<br />

■ Die Schweiz akzeptiert für die nationale<br />

Versorgung ausschließlich Medizinprodukte,<br />

die mit der Medizinprodukte-Regulierung<br />

der EU übereinstimmen<br />

und CE-gekennzeichnet sind.<br />

■ Die Schweiz wird von der EU seit dem<br />

26. Mai 2021 als Drittstaat eingestuft.<br />

■ Um den gegenseitig privilegierten Zugang<br />

für Medizinprodukte wieder zu<br />

erlangen, ist die Aktualisierung des<br />

Mutual Recognition Agreements<br />

(MRA) Voraussetzung.<br />

■ Als Folge des Drittstaat-Modus sind<br />

die Schweizer Behörden aus dem<br />

Marktüberwachungssystem der EU<br />

ausgeschlossen (beispielsweise kein<br />

Zugang zur europäischen Datenbank<br />

Eudamed). Zudem gibt es in der<br />

Schweiz keine europäische Zertifizierungsstelle<br />

mehr.<br />

Forderung an Politik und Verwaltung<br />

Die nationale Gesetzgebung muss so angepasst<br />

werden, dass auch Medizinprodukte<br />

aus vergleichbaren außereuropäischen<br />

Regulierungssystemen akzeptiert<br />

werden können. Dies gilt insbesondere<br />

für Medizinprodukte, die von der FDA zugelassen<br />

sind. Abzuwarten, bis die Bundesverwaltung<br />

festlegt, unter welchen<br />

Voraussetzungen eine Anerkennung außereuropäischer<br />

Regulierungssysteme<br />

möglich ist, wie es der Bundesrat in seiner<br />

ablehnenden Position zur Motion<br />

20.3370 (Albert Rösti) schreibt, sei keine<br />

Option. Im Interesse der Versorgungssicherheit<br />

und Innovationsfähigkeit der<br />

Schweiz müsse jetzt gehandelt werden.<br />

Quelle: www.swiss-medtech.ch<br />

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BORN04/2022 medizin&<strong>technik</strong> 15

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