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medizin&technik 04.2022

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■ [ NACHRICHTEN ]<br />

Wege aus dem<br />

MDR-Chaos<br />

EU-MDR | Für Hersteller bedeutet die MDR deutlich<br />

mehr Dokumentationsaufwand. In einem neuen<br />

Positionspapier gibt der VDE Handlungsempfehlungen,<br />

wie und wo die MDR nachgebessert werden muss.<br />

Die neue MDR bringt einen hohen Dokumentationsaufwand<br />

für Medizinprodukte mit sich<br />

Seit 26. Mai 2021 gilt die MDR. Sie regelt, wie Medizinprodukte<br />

in der Europäischen Union auf den Markt gebracht<br />

werden dürfen. Nach einem Jahr Praxis zeigt sich jedoch: Vor allem<br />

für die Hersteller ist die Verordnung viel zu kompliziert. In<br />

der Folge warnen Krankenhäuser vor Engpässen bei der Versorgung<br />

mit lebenswichtigen Medizinprodukten. Der VDE hat daher<br />

das Positionspapier „Europäische Verordnung über Medizinprodukte<br />

(MDR): Empfehlungen zur Umsetzung der Anforderungen“<br />

vorgestellt, das konkret die Probleme bei der praktischen<br />

Umsetzung der MDR benennt und Empfehlungen gibt, wo sie<br />

nachgebessert werden sollte.<br />

Insgesamt leiten die VDE-Experten zu 17 Teilthemen der MDR-<br />

Umsetzung 32 Handlungsempfehlungen für die EU-Kommission,<br />

aber auch für die nationalen zuständigen Behörden sowie Fördergeber<br />

im Bereich der Medizintechnologien ab. So zeigt sich,<br />

dass die Anforderungen, die Medizinprodukte nach der neuen<br />

MDR erfüllen müssen, deutlich gestiegen sind. Der Dokumentationsaufwand<br />

habe so stark zugenommen, dass die Unternehmen<br />

zusätzliches Personal in erheblichem Umfang einstellen<br />

müssen, heißt es. Ein weiteres Problem ist der Zertifizierungsprozess,<br />

da die Zahl der Benannten Stellen bislang geringer ist<br />

als die Zahl Benannter Stellen, die nach den (alten) Medizinprodukterichtlinien<br />

notifiziert waren. Dr. Cord Schlötelburg, Leiter<br />

VDE Health, macht darauf aufmerksam, dass viele Hersteller es<br />

derzeit schwer hätten, eine Benannte Stelle mit freien Kapazitäten<br />

zu finden: „Hier wäre es sinnvoll, eine EU-Servicestelle für<br />

freie Kapazitäten einzuführen. Zudem droht eine ‘Bugwelle‘ an<br />

Rezertifizierungen von Bestandsprodukten zum Ende der MDR-<br />

Übergangsfrist am 26. Mai 2024, die zu einem weiteren Kapazitätsengpass<br />

führen wird.“ Sollte die EU-Kommission nicht zügig<br />

handeln, drohen viele Medizintechnologien „Made in Europe“<br />

nicht mehr auf den Markt zu kommen, so der VDE. Daher empfiehlt<br />

der Verband, eine umfassende Bewertung, welche Auswirkungen<br />

die MDR tatsächlich auf die Patientenversorgung hat.<br />

Zum Positionspapier: www.vde.com<br />

(Bild: zinkevych/stock.adobe.com)<br />

Neues aus dem<br />

Online-Magazin<br />

Neue Themenseite Nachhaltigkeit<br />

Wie Nachhaltigkeit in der Medizin<strong>technik</strong> gelingt<br />

Ressourcen, Lieferketten, Green Production, Kreislaufwirtschaft:<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Megatrend, der auch<br />

den Unternehmen der Medtech-Branche neue Chancen eröffnet,<br />

sie aber auch vor viele Herausforderungen stellt. Fakt ist,<br />

dass sich ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategien immer auf<br />

den gesamten Produktlebenszyklus beziehen sollten – von der<br />

Rohstoffgewinnung über die Fertigung bis zur Entsorgung des<br />

Medizinprodukts.<br />

Für Unternehmen eine große Bandbreite also, um an ein paar<br />

Stellen auf mehr Nachhaltigkeit zu setzen. Welche Ansätze es<br />

dafür bereits gibt, haben wir auf unserer Themenseite „Nachhaltigkeit“<br />

für Sie aufbereitet.<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.industrie.de/nachhaltigkeitmedizin<strong>technik</strong>/<br />

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter auf:<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de<br />

Via Twitter: @med_redaktion<br />

Turnuswechsel<br />

Messe Automatica geht 2023<br />

mit Messe Laser an den Start<br />

Anlässlich der Messe Automatica haben 574 Aussteller<br />

im Juni in München ihre Technologien und Neuheiten<br />

präsentiert. Ganz entgegen ihrer Gewohnheit<br />

wird die Leitmesse für automatisierte, intelligente<br />

Produktion auch im nächsten Jahr ihre Tore öffnen:<br />

Ab 2023 wechselt die Automatica in die ungeraden<br />

Jahre und wird ab dann parallel mit der Laser World<br />

of Photonics veranstaltet.<br />

Beide Weltleitmessen finden erstmals im Juni 2023,<br />

und zwar vom 27. bis 30. Juni, und danach im Zwei-<br />

Jahresturnus zeitgleich und unter einem Dach statt.<br />

Mit diesem Angebot will die Messe München nach eigenen<br />

Angaben nicht nur weiter Attraktivität und<br />

Kundennutzen für Aussteller und Besucher erhöhen.<br />

Die Kombination von zwei starken Leitmessen, die<br />

auf zukunftsträchtigen Trendtechnologien ausgerichtet<br />

sind, zu einem Zeitpunkt soll auch für zusätzliche<br />

Aufmerksamkeit für deren Kernthemen sorgen.<br />

Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe<br />

München: „Sowohl Laser wie auch die Automatica<br />

bieten als Fertigungsgeneralisten Lösungen für alle<br />

Branchen. Und es gibt Schnittmengen, die ausbau -<br />

fähig sind.“<br />

6 medizin&<strong>technik</strong> 04/2022

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