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medizin&technik 04.2022

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Am Anfang der Nachhaltigkeit<br />

Hauptsache anfangen – das<br />

scheint eine gute Maxime für dieses<br />

komplexeThema zu sein.<br />

Dr. Birgit Oppermann<br />

(Bild: Syda Productions/stock.adobe.com)<br />

Nachhaltigkeit? „Wir sind dran.“ Die<br />

Antwort ergibt Sinn, in beiden möglichen<br />

Varianten. Schließlich sind „alle“,<br />

so auch Gesundheitswesen und Industrie,<br />

aufgerufen, sorgsam mit Ressourcen aller<br />

Art umzugehen. Das ist der einzige Weg,<br />

um folgenden Generationen nicht schon<br />

jetzt das Leben auf der Erde zu vermiesen.<br />

Und mit „wir sind dran“ – im Sinne von<br />

„wir haben schon mal angefangen, aber<br />

noch keine vollständig zufriedenstellende<br />

Lösung gefunden“ – lässt sich der aktuelle<br />

Stand der Dinge in Sachen Nachhaltigkeit<br />

auch ganz gut zusammenfassen.<br />

Lohnt es sich trotzdem, das Thema<br />

jetzt für die Branche Medizin<strong>technik</strong> zu<br />

diskutieren? Ja. Denn gerade weil Nachhaltigkeit<br />

so viele Facetten hat, wird es<br />

Zeit brauchen, das individuelle Ziel zu definieren<br />

und zu erreichen. Oder anders<br />

ausgedrückt: „Es hat keinen Sinn, auf den<br />

großen Wurf zu warten, auf die ultimativen<br />

Best-Practice-Beispiele oder ein fertiges<br />

Konzept, das sich auf jedes beliebige<br />

Unternehmen übertragen lässt.“ So beschreibt<br />

es Prof. Wolfgang Boos von der<br />

IHR STICHWORT<br />

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Nachhaltige Medizinprodukte gefordert<br />

Entwicklung und Produktion verändern<br />

Digitalisiertes Abfallmanagement<br />

Corporate Sustainability Reporting<br />

Directive (CSRD)<br />

Herstellen, nutzen, verbrennen. Für<br />

kontaminierte Abfälle aus dem Gesundheitsbereich<br />

ist das der einzige<br />

Weg. Es gibt aber auch Medizinprodukte,<br />

mit denen man nachhaltiger umgehen<br />

kann – und damit fangen die Hersteller<br />

gerade erst an<br />

RWTH Aachen. Für den geschäftsführenden<br />

Oberingenieur am Lehrstuhl für Produktionssystematik<br />

am Werkzeugmaschinenlabor<br />

(WZL) ist Nachhaltigkeit „eine<br />

Herzensangelegenheit“. Wie sich das in<br />

der Produktion umsetzen lässt – auch in<br />

der Medizin<strong>technik</strong> –, wird später noch<br />

Thema sein.<br />

Auch Krankenhäuser streben<br />

mehr Nachhaltigkeit an<br />

Aber vor dem „wie“ steht ja noch das „warum<br />

eigentlich?“ Eine Begründung dafür,<br />

auch bei Medizinprodukten die Nachhaltigkeit<br />

auf der Prioritätenliste nach oben<br />

zu schieben, sind Anforderungen der<br />

Kunden, vor allem der Krankenhäuser.<br />

„Eine Klinik der Vollversorgung hat viele<br />

Gebäude, Anlagen, Aspekte, die bisher zu<br />

einem hohen Kohlendioxid-Ausstoß führen“,<br />

sagt Frank Dzukowski. Er leitet am<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />

(UKE) die Vorstandsstabsstelle für<br />

Nachhaltigkeit und Klimamanagement.<br />

„Wir sehen natürlich unsere gesellschaftliche<br />

Verantwortung, etwas zu tun und<br />

unsere Arbeitsweise zu verbessern.“<br />

Am UKE haben solche Überlegungen<br />

Tradition. Die ersten Projekte starteten<br />

2009, als die Arbeitsgruppe „Das grüne<br />

UKE“ begann, umweltrelevante Aspekte<br />

des Unternehmens Krankenhaus zu beschreiben.<br />

2014 wurde die Nachhaltigkeit<br />

zu einer von fünf Säulen, die die Weiterentwicklung<br />

der Klinik tragen. Seit 2020<br />

bündelt die Stabsstelle die Aktivitäten.<br />

Das Ziel: Wie die gesamte Stadt Hamburg<br />

soll das UKE bis 2040 klimaneutral sein.<br />

Ansatzpunkte dafür sind natürlich Heizungs-<br />

und Lüftungsanlagen, eine mög-<br />

04/2022 medizin&<strong>technik</strong> 21

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