BS 03-2019
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Schifffahrt<br />
Binnenschiffe transportieren die von<br />
Seeschiffen angelieferte Ware ins Landesinnere<br />
© Wägener<br />
Vereinte Kräfte im Dreieckskorridor<br />
Durch Ladungsbündelung in der Region Amsterdam-Utrecht-Rotterdam soll die<br />
Zuverlässigkeit der Binnenschifffahrt erhöht werden, was auch die Verzögerungen<br />
bei der Abfertigung an den Terminals verringern könnte<br />
TMA Logistics, Container Terminal<br />
Utrecht (CTU) und Vero Container<br />
Logistics (VCL) haben zu diesem<br />
Zweck den North West Central Corridor<br />
gegründet. Die Initiative wird von den<br />
Deepsea-Containerterminals in Rotterdam,<br />
dem Port of Amsterdam, dem Hafenbetrieb<br />
Rotterdam und dem nachhaltigen<br />
Logistikprogramm Lean & Green<br />
Europe unterstützt.<br />
Für den Containertransport auf der<br />
Route Amsterdam–Utrecht–Rotterdam<br />
sei die Binnenschifffahrt von entscheidender<br />
Bedeutung. Jedes Jahr würden<br />
auf diese Weise gut 250.000 Boxen<br />
transportiert, so der Hafenbetrieb Rotterdam.<br />
Seit kurzem wird diese Ladung<br />
nun gebündelt: Schiffe kombinieren bei<br />
den verschiedenen Terminals mindestens<br />
150 bis 200 der genormten Stahlbehälter<br />
für ein einziges Deepsea-Containerterminal<br />
in Rotterdam (RWG, APMT,<br />
Delta ECT Euromax). Der Anfang wird<br />
mit sieben Binnenschiffen gemacht, die<br />
pro Woche 17 Mal auslaufen und auf diese<br />
Weise nach Angaben der Niederländer<br />
ca. 5.000 Container transportieren.<br />
»In sogenannten Corridors ist die Zusammenarbeit<br />
absolut erforderlich«,<br />
sagt Etienne Morrien, Geschäftsführer<br />
CTU. »Wir müssen uns als Hinterland<br />
dem Ladungswachstum anschließen, so<br />
dass wir mit innovativen Lösungen für<br />
eine weiterhin konkurrenzfähige und<br />
zuverlässige Binnenschifffahrt sorgen.«<br />
Rens Rohde, CFO TMA Holding ergänzt:<br />
»Diese Bündelung bedeutet niedrigere<br />
Liegegelder- und Festmachkosten<br />
für unsere Kunden. Auch werden so weniger<br />
Container über die Straße transportiert.«<br />
Die Hafenbetriebe Rotterdam und<br />
Amsterdam freuen sich über diese Initiative.<br />
»Solche Projekte, bei denen das Interesse<br />
des Sektors im Vordergrund steht,<br />
unterstützen wir sehr gerne«, erläutert<br />
Rob Smit, Manager Hinterland Port of<br />
Amsterdam. Eine gute Abfertigung der<br />
Containerbinnenschifffahrt sei für die<br />
Entwicklung der Niederlande als effziente<br />
und zuverlässige Logistikdrehscheibe<br />
Europas extrem wichtig.<br />
Der North West Central Corridor<br />
passt nach Auskunft der Niederländer<br />
gut zum Programmansatz der Korridore<br />
für den Gütertransport, bei dem das<br />
Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft,<br />
die Provinzen, die Hafenunternehmen,<br />
der Sektor Logistik und<br />
die niederländische Wirtschaft bei den<br />
sogenannten »Top-Korridoren« zusammenarbeiten.<br />
»Voriges Jahr wurde in diesem Rahmen<br />
bereits der West-Brabant Corridor<br />
gegründet, der in ähnlicher Weise<br />
die Häfen von Tilburg, Oosterhout und<br />
Moerdijk mit Rotterdam verbindet. Dies<br />
hat für uns bereits zu hervorragenden Ergebnissen<br />
geführt«, sagt Emile Hoogsteden,<br />
Geschäftsführer für Container,<br />
Stückgut und Logistik beim Hafenbetrieb<br />
Rotterdam.<br />
RD<br />
14 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2019</strong> – Nr. 3