BS 03-2019

Schiffstechnik
© BearingPoint
DSA-Forschungsprojekt abgeschlossen
Der Digitale Schifffahrtsassistent, kurz DSA genannt, soll Schiffsführer bei ihrer
Routenplanung auf Bundeswasserstraßen unterstützen. Über 50 ausgewählte Nutzer hatten
die Möglichkeit, den DSA unter Praxisbedingungen zu testen und Rückmeldungen zu geben
Von Hermann Garrelmann
Die Rückmeldungen der Tester
waren den Entwicklern
des Beratungsunternehmens
Bea ringPoint als federführende
Einrichtung wichtig, um den
Praxisbezug zu verbessern und
die Leistungen des DSA zu optimieren.
Der DSA ist als Web-Applikation
entwickelt. Er läuft sowohl auf dem
Laptop oder dem Arbeitsplatz-Rechner
als auch auf dem Smart phone oder
dem Tablet. Auch das Betriebssystem ist
Nebensache. Android oder I-Phone mit
IOS, der DSA läuft auf beiden Plattformen.
Pegelstände sind für die Binnenschifffahrt
von entscheidender Bedeutung. Sie
präzise und möglichst weitreichend vorauszusehen,
um damit die Reiseroute
zu planen, ist eine der wesentlichen Aufgaben
des DSA. Pegelstände sind unabdingbare
Vorgaben für die Beladung und
die Ballastierung. Niedrige Wasserstände
verringern die Abladetiefe, hoher Wasserstand
begrenzt die Fahrt in Kanalhaltungen
bei Brücken und Bauwerken. Zusammen
mit gegebenen und prognostizierten
Pegelständen, also Wasserstandsvorhersagen,
werden beim DSA Daten zu Schleusen
und Brücken zusammengeführt und
für die gewählte Reiseroute angezeigt.
Die Reiseplanung mit dem DSA beginnt
mit der Eingabe von Start- und
Zielhafen. Nach der Eingabe der Wasserstraßenklasse
generiert er die Reiseroute.
Alternative Strecken oder Zwischenwegepunkte
lassen sich nicht erzeugen.
Die Route wird dann kartografisch angezeigt.
Optional lässt sich die Strecke
mit der textlichen Auflistung einzelner
Streckenabschnitte einblenden.
Dort sind die Bezeichnung, die Kilometrierung
und die Einzelfahrzeit
angegeben. Auf Abruf werden
auch die bekannten Pegelstände
im unteren Bildbereich mit Nominalhöhen
und einer Grafikdarstellung
angezeigt. Für einige Pegel
gibt es Prognosedaten für einen
bestimmten Zeithorizont. Anhand
dieser Daten und unter Berücksichtigung
der benötigten Fahrtzeit sind mögliche
Einschränkungen der Abladetiefe
erkennbar. Derzeit beträgt die maximale
Vorhersagespanne vier Tage. Mit Hilfe
von künstlich-neuronalen-Netzen soll
dieser Horizont auf bis zu zehn Tage erweitert
werden.
Zur weiteren Information gibt es ein
Filtermenü, das die Karteninhalte generiert.
Ist-Pegel, Schleusen, Brücken, Liegestellen
und Häfen erscheinen ab einem
gewissen Kartenmaßstab als Icon. Ein
Klick auf die Icons gibt weitere Informationen
über die jeweilige Anlage.
46 Binnenschifffahrt – ZfB – 2019 – Nr. 3