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BS 03-2019

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Wasserbau Spezial<br />

Der Startschuss für die Baumaßnahmen wird gegeben<br />

Premiere für neue Baumethode an der Jade<br />

Der Helgolandkai in Wilhelmshaven ist das Pilotprojekt für den Einsatz der neuen<br />

digitalen Baumethode BIM (Building Information Modeling), bei der es darum geht,<br />

die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung zu optimieren<br />

© NPorts<br />

Seit Anfang Januar hat mit dem Einrichten<br />

der Baustelle, den Baggerungen<br />

im Hafenbecken auf eine Tiefe von<br />

NHN -6,70 m und dem Rückbau von alten<br />

Elementen der Kaianlage am Helgolandkai<br />

die erste Bauphase begonnen. Mit<br />

einem Rammschlag läutete Bernd Althusmann,<br />

Niedersächsischer Minister<br />

für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung,<br />

offziell die Bauarbeiten am<br />

Alten Vorhafen in Wilhelmshaven ein.<br />

Der Helgolandkai war in den vergangenen<br />

Jahren aus Gründen der Standsicherheit<br />

nur eingeschränkt nutzbar<br />

und wird in diesem Jahr für rund<br />

5 Mio. € umfassend instand gesetzt. Vor<br />

die rund 100 m lange bestehende Spundwand<br />

wird eine neue Wellenspundwand<br />

aus Stahl gesetzt, verankert und im Anschluss<br />

hinterfüllt. Bis Ende des Jahres<br />

wird der Kajenkopf aufgebaut und eine<br />

Treppenanlage vor die Spundwand gesetzt.<br />

Zudem wird der neue Helgolandkai<br />

mit Steigeleitern, Haltekreuzen,<br />

Kopfpollern sowie Anlege- und Festmacherdalben<br />

ausgestattet.<br />

Die Fertigstellung ist für den Dezember<br />

<strong>2019</strong> vorgesehen. Voraussichtlich haben<br />

dann die Arbeiten am gegenüberliegenden<br />

Wangeroogkai begonnen, der<br />

ebenfalls saniert wird. Die Bauleistung<br />

wurde Ende September 2018 an die Firma<br />

Ludwig Freytag/TAGU vergeben.<br />

Das Projekt zur Sanierung des Helgolandkais<br />

ist eine Pilotmaßnahme zur Anwendung<br />

des Programms BIM, das eine<br />

kooperative Arbeitsmethodik bezeichnet,<br />

mit der auf der Grundlage digitaler<br />

Modelle eines Bauwerkes die für seinen<br />

Lebenszyklus relevanten Informationen<br />

und Daten dauerhaft erfasst und verwaltet<br />

werden. Zudem können sie in einer<br />

transparenten Kommunikation zwischen<br />

allen am Bau und im Betrieb Beteiligten<br />

ausgetauscht sowie für die weitere Bearbeitung<br />

übergeben werden.<br />

»Für uns ist diese Maßnahme ein besonderes<br />

Digitalisierungsprojekt. Wir haben<br />

den Helgolandkai virtuell schon gebaut.<br />

Neben dem 3D-Bauwerksmodell<br />

haben wir eine Datenbank, die auch Informationen<br />

zu Materialien, Terminen<br />

und Kosten enthält. Das können wir mit<br />

den Partnern in Echtzeit abgleichen und<br />

setzen auf Zeit- und Kostenvorteile«, erklärt<br />

Holger Banik, Geschäftsführer von<br />

Niedersachsen Ports sowie der JadeWeserPort<br />

Realisierungsgesellschaft.<br />

»Niedersachsens Häfen sind auf eine<br />

sichere und leistungsfähige Infrastruktur<br />

angewiesen. Der modernisierte Helgolandkai<br />

wird diese Anforderungen voll<br />

Über den Helgolandkai<br />

Der rund 100 m lange Helgolandkai<br />

wurde zwischen 1877 und 1886 als<br />

erste Einfahrt vom Wilhelmshavener<br />

Innenhafen genutzt, der tidegeschützt<br />

war. Aufgrund von Schäden<br />

in den Kaimauern wurde zwischen<br />

1953 und 1957 eine rückverankerte<br />

Spundwand vor die Kaimauern<br />

gesetzt. Um der Korrosion entgegen<br />

zu wirken, wurde 1985 eine Korrosionsschutzanlage<br />

installiert. Im<br />

Jahr 2004 wurde am Helgolandkai<br />

eine Entwässerungsanlage mittels<br />

Drainagen und Pumpenschächten<br />

installiert sowie ein Stahlbetonholm.<br />

Zudem gab es in den Jahren<br />

2007 und 2008 eine Teilsanierung.<br />

erfüllen, gerade auch mit Blick auf die<br />

wichtigen Umschlagmöglichkeiten für<br />

Küstenschutz und Rettungseinsätze«, so<br />

Althusmann. Er sei sich sicher, dass der<br />

sanierte Helgolandkai viele Touristen<br />

anziehen werde, die das »besondere Flair<br />

von Wilhemshavens Südstrand erleben<br />

wollen.«<br />

RD<br />

28 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2019</strong> – Nr. 3

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