Gesundsitzen Ausgabe 2013/2014

Traditionelle Chinesische
Medizin – mehr als Akupunktur . . .
Weder Allerweltsheilmittel noch esoterischer Zauber – die traditionelle
chinesische Medizin (TCM) basiert auf den Erkenntnissen aus einer mehrtausendjährigen
Praxis. Für Dr. Tian Li liegt die Zukunft in einer Kombination aus westlicher und
östlicher Medizin – zum Wohle der Patienten.
Text: Kurt Mürset; Bilder: zvg
Medizin & Rücken
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Das Tian-Institut für Traditionelle Chinesische
Medizin im Zentrum von Bern ist
eine helle moderne Arztpraxis, welche mit
schönen antiken chinesischen Möbeln ausgestattet
ist. Links und rechts der Türe – in
Rot und Gold – wünschen chinesische
Schriftzeichen gute Gesundheit und Glück.
Frau Dr. Tian empfängt hier ihre Patientinnen
und Patienten. Sie legt Wert auf die
ganzheitliche Betrachtungsweise, die der
TCM innewohnt. Ihre Grundlagen basieren
auf der chinesischen Philosophie.
Die Diagnose wird in zwei Phasen erstellt.
Zuerst werden die vier diagnostischen
Methoden angewendet (Befragung,
Beobachtung, inkl. Zungenbetrachtung,
die Zunge gilt als Spiegel des Körpers. Hören/Riechen
und Tasten, inkl. Pulstastung).
In der zweiten Phase werden die gesammelten
Befunde zusammengestellt und
einem Syndrom zugeordnet (Mangel- oder
Fülle-Syndrom, Inneres- oder Äusseres-
Syndrom, Kälte- oder Hitze-Syndrom),
welches die Grundlage für eine gezielte
Therapie ist.
Die wesentlichen Prinzipien sind Yin
und Yang, das heisst der Gegensatz von
Mangel und Fülle, und die fünf Elemente,
bzw. ihre Umsetzung auf den Menschen
und sein Befinden. Für den Laien klarer
wird dieses Denken am Beispiel. Yin und
Yang bedeutet Mangel und Fülle, steht
aber auch für Kälte und Hitze, Inneres und
Äusseres. Klagt jemand über Rückenschmerzen,
verbunden mit Schwächegefühl
und Schwitzen in der Nacht, würde die
Diagnose wohl lauten: Nieren-Yin-Mangel.
Der Rücken gehört in der chinesischen
Medizin zum Element Wasser, damit zum
Funktionskreis der Nieren, Schwäche und
Schwitzen weisen auf Ungleichgewichte
hin.