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Gesundsitzen Ausgabe 2020/2021

Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2020/2021

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Der gebürtige Berner Luca Hänni,<br />

Jahrgang 1994, steckt mitten in einer<br />

Maurerlehre, als er 2012 die neunte<br />

Staffel der Castingshow «Deutschland<br />

sucht den Superstar» gewinnt. Ab da<br />

widmet sich das musikalische Multitalent<br />

seiner Karriere als Sänger und<br />

Songwriter. Einer der Höhepunkte ist<br />

ein vierter Platz beim Eurovision Song<br />

Contest in Tel Aviv 2019. Seinem Tanztalent<br />

verdankt er den Sieg bei der Show<br />

«Dance, Dance, Dance» und den 3. Platz<br />

beim TV­Tanzwettbewerb «Let’s Dance»<br />

<strong>2020</strong>. Neben seiner Karriere und vielfältigen<br />

Aktivitäten engagiert sich Luca<br />

Hänni ehrenamtlich für gemeinnützige<br />

Projekte und Organisationen, z. B.<br />

als Botschafter für die sogenannten<br />

«Schmetterlingskinder» oder mit einem<br />

Song für die deutsche Knochenmarkspenderdatei.<br />

Vier Alben hat der mit<br />

zahlreichen nationalen und internationalen<br />

Musik­ und Medienpreisen ausgezeichnete<br />

25­Jährige bisher veröffentlicht,<br />

ein fünftes mit deutschen Songs<br />

erscheint <strong>2020</strong>.<br />

gen Live-Show abzuholen, sie in eine<br />

Stimmung zu versetzen, dass sie mitgehen,<br />

eine gute Zeit haben und geniessen,<br />

dabei zu sein.<br />

Sie sind 2012 mit dem Sieg bei DSDS<br />

senkrecht gestartet und haben seither<br />

diese Reiseflughöhe eigentlich nie<br />

verlassen, wie gross ist da die Angst<br />

vor einem Sinkflug?<br />

Je höher man einsteigt, desto schwieriger<br />

ist es, das Erfolgsniveau zu halten.<br />

Wenn du mit einem Song in den Charts<br />

oben bist oder einen Preis gewinnst,<br />

dann freust du dich und feierst. Aber danach<br />

gehst du ins Studio und arbeitest<br />

am nächsten Song, am nächsten Album.<br />

Insofern fängst du immer wieder von vorne<br />

an, und das ist die Herausforderung,<br />

dass du dich nicht ausruhen kannst,<br />

wenn du eine gewisse Reiseflughöhe<br />

beibehalten willst. Und mit jedem neuen<br />

Projekt geht natürlich auch das Risiko<br />

einher, dass mal etwas daneben gehen<br />

kann, nicht funktioniert, selbst wenn du<br />

dein Bestes gibst. Umso mehr freut man<br />

sich dann über so grossartige Bestätigungen<br />

wie den 4. Platz am ESC und den<br />

Swiss Music Award für «She got me».<br />

Sie waren 15 Jahre alt, als Sie Ihre<br />

Karriere im Musikbusiness gestartet<br />

haben. Wie weiss man da schon, was<br />

man will, wie man dorthin kommt und<br />

in diesem Geschäft nicht untergeht?<br />

Gar nicht, jedenfalls habe ich mich die<br />

ersten zwei Jahre einfach drauf eingelassen,<br />

bin im ersten Jahr gleich zwei Mal<br />

auf Tournee, hab einfach mal mitgemacht<br />

und in das Ganze «reingeschnuppert».<br />

Ohne weitere Pläne. Die kamen, als ich<br />

realisiert habe, was dieser Anfangserfolg<br />

für eine grosse Chance war zu zeigen,<br />

was ich kann. Also habe ich mit meinem<br />

Bruder Cyril eine Firma gegründet, er<br />

hat mein Management übernommen und<br />

ich habe begonnen, mir Ziele zu stecken,<br />

mich auszuprobieren.<br />

Diesen Fokus inmitten des Showbusiness-Rummels<br />

nicht aus den Augen<br />

zu verlieren, war sicher nicht immer<br />

leicht ...<br />

Und beim Ausprobieren, was man genau<br />

machen möchte, geht auch manchmal<br />

etwas schief, klar. Aber ich habe mit meiner<br />

Familie, mit meinen Freunden aus<br />

der Zeit vor meiner Karriere einfach ein<br />

unheimlich gutes Umfeld. Meine Eltern<br />

und mein Bruder haben mich immer unterstützt,<br />

etwas Langfristiges aufzubauen<br />

und denen das Gegenteil zu beweisen,<br />

die meinten, dass man von mir nach<br />

DSDS nicht mehr viel hören oder sehen<br />

wird. Nach acht Jahren bin ich immer<br />

noch da, ziemlich stark sogar.<br />

Sie haben in einem Interview gesagt,<br />

dass Ihnen Ihr Privatleben so heilig ist<br />

wie die Musik. Wie gehen Sie aber damit<br />

um, dass Sie auch als Privatperson<br />

teilweise in der Öffentlichkeit leben?<br />

Zum einen kenne ich das ja seit meinem<br />

15. Lebensjahr. Und es hat auch etwas<br />

Schönes, wenn du einkaufen gehst, und<br />

du wirst angesprochen, bekommst ein<br />

Feedback zu deiner Musik oder einem<br />

Auftritt im Fernsehen. Ich bin ja grundsätzlich<br />

der offene und gut gelaunte Typ,<br />

der gerne mit Leuten ins Gespräch<br />

kommt. Gleichzeitig ist mir das Private<br />

aber tatsächlich wahnsinnig wichtig, bin<br />

ich ein Mensch, der sich ab und zu zurückziehen<br />

können muss. In die Natur,<br />

die Berge. Oder der in einem Restaurant<br />

mit Freunden auch einmal in Ruhe essen<br />

will, da lehne ich dann auch freundlich,<br />

aber bestimmt ein Selfie ab. Das eigentlich<br />

Schwierige an diesem teilweise<br />

öffentlichen Leben ist, dass du nicht<br />

kontrollieren kannst, was öffentlich wird.<br />

Und am ehesten schwierig ist es für<br />

dein privates Umfeld.<br />

Und wenn in einer Schlagzeile dann<br />

wirklich frei Erfundenes verbreitet wird?<br />

Also ich bin sicherlich nicht der Typ, der<br />

bei der Redaktion anruft und ein Riesendrama<br />

draus macht, weil es mich auch<br />

nicht wahnsinnig stresst. Klar, was<br />

mein Beziehungsleben angeht, da wird<br />

ja schnell mal irgendwas behauptet. Aber<br />

das stört mich mittlerweile schon gar<br />

nicht mehr, ich habe das ja jetzt schon<br />

ein oder zwei Mal durchgemacht. Ich<br />

ignoriere das einfach und lass mich nicht<br />

aus dem Konzept bringen. Grundsätzlich<br />

habe ich es aber gut mit den Medien,<br />

sicher auch, weil ich eher der zugängliche<br />

Typ bin.<br />

Ist es eigentlich schwieriger, mit<br />

dem Image des ewigen «Sunnyboys»<br />

und «Schwiegermamas Liebling»<br />

in der Musikszene ernst genommen,<br />

als Künstler anerkannt zu werden?<br />

Nicht dass ich wüsste. Mag sein,<br />

dass das am Anfang so war, dass man<br />

22 Begegnung<br />

<strong>2020</strong> / 21 gesundsitzen

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