SPORTaktiv Skitourenguide 2022

PRODUKT Tourenskischuhe
These boots
are made for ...
Tourenskischuhe müssen zum Fuß passen. Punkt.
Doch auch hinsichtlich Gewicht, Bewegungsfreiheit
und Abfahrtsanspruch gilt es einiges zu beachten.
von Lukas Schnitzer
T
ourenskischuhe.
Sie sind die oftmals
übersehenen Regenten
im Skitouren-Setup,
die direkte
Verbindungsstelle
zwischen Körper und Material.
Der für das Terrain unter dem
Belag „beste“ Ski kann sein Potenzial
nicht ausspielen, wenn der Fuß
haltlos im Schuh umherschwimmt,
die leichteste Bindung bringt wenig,
wenn bergauf die Ferse wetzt und
der Mittelfuß von Druckstellen geplagt
um Gnade winselt. Ein Schuh
muss zum Einsatzzweck passen –
vor allem muss er sich aber perfekt
an den Fuß anpassen (so, und nicht
umgekehrt). Oder, wie Schorsch
Nickaes, Product Director Hard
Goods bei Dynafit, klarstellt: „Beim
Tourenschuh-Kauf kann man nicht
zwischen Passform oder Eignung
wählen, beides muss stimmen. Ein
Skitourenschuh muss passen, man
kann natürlich noch Anpassungen
vornehmen, aber die Basis muss
stimmen. Dasselbe gilt für den Einsatzbereich.“
Im spezialisierten Fachhandel
erkennt man, welches Modell zur
Fußform passt, kann von dort aus
Anpassungen für eine noch bessere
Passform vornehmen. Bootfitting
heißt das Stichwort, welches zu einem
gewissen Grad auch sofort im
Geschäft durchgeführt werden
kann, weiß Stefan Baumgartner,
Marketing Manager bei Salomon.
Zusätzlich gilt es dann je nach vorrangigem
Einsatzzweck die richtige
Schuhkategorie zu treffen: „aufstiegsorientiert
und leicht oder abfahrtsorientiert
und stabiler. Steifigkeit
und Schnallen oder leichte
Boa-Systeme sind oft auch Geschmackssache.
Es geht aber fast
immer um die Balance aus Leichtigkeit
und Stabilität“, fasst Baumgartner
zusammen.
Die Abfahrer
Gemeinsam mit der wachsenden
Zielgruppe wuchs in den vergangenen
Jahren auch die Auswahl an
Schuhwerk für Skitourengeher.
Dem klassischen Skischuh sowohl
optisch als auch in ihren Abfahrtseigenschaften
am ähnlichsten sind
in der Regel Modelle aus der Freetouring-
und Freeride-Kategorie
mit typischerweise um die 1400 bis
1700 g (in der Regel gemessen in
Größe 26,5). Schuhe dieser Kategorie
eignen sich dank ihrer aktivierbarer
Gehmodi sowohl für die Piste
als auch für Touren, haben gerade
unter sehr kraftvollen und aggressiven
Tourengehern ihre Fans.
Meist klassische überlappende
Konstruktionsweise, robuste
Schnallen versprechen zwar Performance
und das solide und reaktive
Gefühl eines steifen Alpin-
FOTO: Salomon/Matt Georges
WELCHER DARF’S SEIN?
Tourenski gibt es für so gut wie
jeden Anspruch. Der Kompromiss,
den man bei Allroundern eingehen
muss, wird aber immer kleiner.
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