SPORTaktiv Skitourenguide 2022
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PRODUKT Tourenski Allround<br />
Komme, was wolle<br />
Überall am Berg daheim und allen Bedingungen<br />
gewachsen? Steigt man auf, um in der Abfahrt<br />
sein Glück zu finden, machen Ski um die 95 mm<br />
Mittelbreite überall eine gute Figur. von Lukas Schnitzer<br />
FOTO: Scott/Grant.Gunderson<br />
W<br />
enn der Abfahrt etwas<br />
mehr Gewichtung<br />
im eigenen Vorliebenkatalog<br />
zufällt,<br />
der Fahrspaß im Tiefschnee in den<br />
Vordergrund rückt, aber die Allroundeigenschaften<br />
an nicht so perfekten<br />
Tagen trotzdem erhalten<br />
bleiben sollen – dann ist man in der<br />
Klasse um die 95 mm Mittelbreite<br />
gut aufgehoben. Immer noch leicht<br />
genug, um viele Höhenmeter mühelos<br />
zu überwinden, haben sie entgegen<br />
schmäleren Allroundern aber<br />
spürbar höheren Auftrieb zu bieten.<br />
Für Michael Schobersteiner (Hervis)<br />
sind sie die perfekten Tiefschneeski<br />
im Gelände. Die Tage, an<br />
denen es wirklich mehr Breite<br />
bräuchte, können die meisten Tourengeher<br />
wohl – wenn überhaupt –<br />
an einer Hand abzählen. Dafür<br />
kommen sie auch mit eisigen Bedingungen<br />
und schwierigem Schnee<br />
gut zurecht und sind bergauf in<br />
hartgefrorenen Traversen noch einigermaßen<br />
kraftsparend und trittsicher<br />
unterwegs.<br />
Gigasport-Experte Florian<br />
Obergruber empfiehlt Allrounder<br />
mit um die 95 mm vorrangig jenen,<br />
die sich nicht festlegen möchten.<br />
Wer mit einem Ski alles, was die<br />
Tourensaison zu bieten hat, abdecken<br />
möchte, der findet hier seinen<br />
idealen Partner für jede Schneeart<br />
und alles zwischen frühen Pistentouren,<br />
spaßigen Waldabfahrten<br />
und alpinen Abenteuern. Das Plus<br />
an Powderspaß gegenüber schmäleren<br />
Allroundern bezahlt man mit<br />
durchaus vertretbarem Mehrgewicht.<br />
Abfahrtsorientierte Aufstiegskaiser<br />
legen in dieser Breite<br />
bereits bei unter 1200 g los, hier<br />
gilt es aber unter Umständen leichte<br />
Abstriche in der Laufruhe und<br />
Dämpfung unter schwierigen<br />
Schneebedingungen zu machen. Für<br />
das „Rennen“ um die ersten Spuren<br />
im Pulver sind sie perfekt. Allrounder,<br />
die die Balance zwischen bergauf<br />
und bergab halten, liegen meist<br />
nur 100 bis 200 g darüber, verfügen<br />
dafür oftmals über eine höhere Eigendämpfung,<br />
was der Laufruhe in<br />
zerfahrenem Gelände oder auf<br />
Forststraßenabfahrten in die Karten<br />
spielt. Wer trotz komfortablem<br />
Aufstieg in der Abfahrt eine dem<br />
Alpinski ähnliche Performance verlangt,<br />
der orientiert sich an der Gewichtsklasse<br />
um die 1500 bis 1600<br />
g. All dies sind aber nur grobe Orientierungen<br />
– je nach Konstruktion,<br />
verwendetem Material und Shape<br />
kann so manch leichter Ski auch<br />
weit über seine Gewichtsklasse hinaus<br />
überraschen.<br />
Vielfach werden Ski diese Klasse<br />
in Längen irgendwo zwischen<br />
Körpergröße (Könner) und etwa 10<br />
cm unter Körpergröße (Könner mit<br />
entspanntem Fahrstil oder Fortgeschrittene)<br />
empfohlen. Länge bringt<br />
Laufruhe bei größeren Radien, kurze<br />
Varianten sind wendiger, beispielsweise<br />
im Wald. Ein kleiner<br />
Tipp zur Selbsteinschätzung – lange<br />
Super-G-Schwünge in unberührte<br />
Hänge schneiden, das passiert für<br />
Katalogshootings deutlich häufiger<br />
als im wahren Leben. Meist ist es<br />
dann doch eher der kontrollierte<br />
Kurzschwung – dann aber gerne im<br />
Flow. Rocker im Bereich vor der<br />
Bindung sind Standard, besonders<br />
auf Wendigkeit und Verspieltheit<br />
ausgelegte Modelle kommen auch<br />
mit leichtem Rocker hinter der Bindung.<br />
Die Technologie erlaubt es,<br />
längere Ski mit mehr Laufruhe zu<br />
fahren, ohne dabei Einbußen in der<br />
Wendigkeit hinnehmen zu müssen.<br />
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