SPORTaktiv Skitourenguide 2022
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PRODUKT Tourenskischuhe<br />
Kingpin, Salomon Shift, Fritschi<br />
Tecton) ausschließt.<br />
Mit den minimalistischen Varianten<br />
haben wohl nur Racer ihre<br />
Freude, für Baumgartner sind diese<br />
beim Freizeitathleten auch nicht<br />
wirklich nötig. Die etwas schwereren<br />
(und somit auch spürbar abfahrtsstärkeren<br />
und wärmeren)<br />
Vertreter erfreuen sich aber auch<br />
unter Bergsteigern und fitnessorientierten<br />
Tourengehern zunehmender<br />
Beliebtheit. Hersteller wie<br />
Dynafit unterscheiden dabei bei den<br />
Leichtgewichten die selbsterklärenden<br />
Kategorien Race und Speed.<br />
Bergauf sind es vor allem Schaftrotation und Gewicht, die überzeugen..<br />
schuhs, dafür „bezahlt“ man bei<br />
den Hybridlösungen allerdings mit<br />
höherem Gewicht und reduzierter<br />
Schaftrotation (Beweglichkeit) im<br />
Aufstieg. Will man eher freeriden<br />
und ein bisschen aufsteigen oder<br />
tatsächlich Touren gehen und 800<br />
hm oder mehr machen, diese Frage<br />
sollten sich abfahrtsorientierte<br />
Fahrer stellen, so Baumgartner.<br />
Die Aufsteiger<br />
Am anderen Ende des Spektrums<br />
sitzen superleichte und auf Aufstieg<br />
getrimmte Modelle für Wettkampfsport<br />
und anspruchsvolles<br />
Skibergsteigen, mit je nach Budget<br />
gerne auch mal um die 900 g und<br />
weniger auf den Rippen. Technische<br />
Features wie innovative Verschlusssysteme<br />
via Boa-Systeme oder andere<br />
leichtgewichtige Lösungen<br />
treffen hier auf viel Carbon oder<br />
ebenso leichtes und steifes Grilamid.<br />
Auch wenn diese Schuhe oft<br />
über eine hohe Steifigkeit verfügen,<br />
fühlen sich gerade die echten Racer<br />
durch das den Materialien geschuldete<br />
„andere“ Flexverhalten nicht<br />
an wie ein klassischer Skischuh. Dafür<br />
sind sie durch ihre hohe Beweglichkeit<br />
bergauf ein Genuss, kommen<br />
mit maximal kurzer Sohle, die<br />
meist nur mit reinen Tech-Bindungen<br />
funktioniert, und Varianten mit<br />
alpinem Hinterbacken (Marker<br />
Aufstieg, Abfahrt<br />
oder ein bisschen<br />
von beidem? Tourengeher<br />
sollten ihren<br />
Fokus genau kennen.<br />
FOTO: Dynafit<br />
Die Allrounder<br />
Zwischen den auf- und abstiegsorientierten<br />
Extremen finden sich zahlreiche<br />
Allrounder mit eher Aufstiegs-<br />
(näher an die 1000 g) oder<br />
Abstiegs-Tendenz (näher an die<br />
1300 g). In den letzten Jahren setzten<br />
viele Hersteller alles daran den<br />
leichten, beweglichen und effizienten<br />
Kletterern zunehmend bessere,<br />
teils freeridetaugliche Abfahrtsperformance<br />
mit auf den Weg zu geben<br />
und somit die klassischen Kategorien<br />
verschmelzen zu lassen.<br />
„Abfahrtsorientierte sollten auf<br />
die Steifigkeit eines Boots achten“,<br />
erklärt Nickaes. Ein guter Anhaltspunkt<br />
dafür ist der angegebene<br />
Flex. Damit lassen sich mit vielen<br />
leichten Modellen durch ihre hohe<br />
Stabilität auch breite Ski sicher kontrollieren<br />
und elegante Schwünge<br />
auf der Piste carven. Umso aufstiegsorientierter,<br />
desto mehr Fokus<br />
sollte man auf Gewicht und Bewegungsfreiheit<br />
setzen, umgekehrt<br />
bringt ein kleines Plus an Gewicht<br />
(Materialien, Konstruktion, Schnallen)<br />
meist eine gehörige Portion an<br />
Abfahrtsperformance mit sich. Alpine<br />
Abenteurer, Skiwanderer, fitnessorientierte<br />
Pistentourengeher, aber<br />
auch Free-Tourer auf der Suche<br />
nach einem Setup für lange Tage mit<br />
zahlreichen Abfahrten und ermüdungsfreien<br />
Anstiegen finden in dieser<br />
Klasse passende Modelle.<br />
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