ARD-Jahrbuch
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Jung – multimedial – digital<br />
Wege zu den jungen Zielgruppen<br />
Von Bernhard Hermann und Wolfgang Gushurst<br />
In den vergangenen zwei Jahren widmete sich die <strong>ARD</strong><br />
verstärkt der Aufgabe, die nachwachsende Genera-<br />
tion wieder enger an die öffentlich-rechtlichen Pro-<br />
gramme zu binden. Im Juni 2007 wurde eine <strong>ARD</strong>-Strate-<br />
giegruppe »Zur Ansprache junger Publikumsgruppen«<br />
gegründet, die seither an einer Erfolg versprechenden<br />
Gesamtstrategie arbeitet. Das Thema griff auch die<br />
Gremienvorsitzendenkonferenz mit einer Tagung im<br />
vergangenen Jahr auf. Inzwischen kamen viele Projekte<br />
in Gang, neue Konzepte wurden entwickelt und die<br />
Zusammenarbeit intensiviert. Die <strong>ARD</strong> ist heute mehr<br />
denn je in dem medialen Umfeld präsent, in dem sich<br />
viele Jugendliche bewegen. Nicht zuletzt seit März mit<br />
einem eigenen Kanal bei YouTube, der Clips aus den<br />
Bereichen Wissen, Information und Unterhaltung bereit-<br />
stellt.<br />
N<br />
ach dem Aufstehen über Twitter kurz<br />
eine aktuelle Statusmeldung in meiner<br />
Social Community abgesetzt. Vormittags<br />
auf meiner Ausbildungsstelle<br />
nebenher per Messenger mit Andi und Mike<br />
über den Wahnsinns-Clueso-Gig vom Wochenende<br />
gechattet. Die neuesten MP3s von Selig<br />
und Papa Roach runtergeladen. Mittags dann<br />
von Benni einen coolen Link zu einem neu entwickelten<br />
Tool für meine Lieblingskonsole Wii<br />
geschickt bekommen. Am Nachmittag zeigt mir<br />
Tine auf YouTube den krassen Auftritt von Linkin<br />
Park bei Jimmy Kimmel. Abends gechillt<br />
und mir im Internet zwei Folgen von ›CSI Miami‹,<br />
meiner absoluten Lieblingsserie, reingezogen<br />
. . .« (Digital Native, 17 Jahre).<br />
_ . . . und der öffentlich-rechtliche Rundfunk?<br />
Das Medienbudget, also die Zeit, die junge<br />
Menschen für Medien aufwenden, ist höher<br />
denn je. Der Anteil, der für öffentlich-rechtliche<br />
Angebote genutzt wird, ist dagegen rückläufig.<br />
Die medienbiografische Prägung hat sich<br />
verändert. Die Ausdifferenzierung der Angebote<br />
nach Zielgruppen und Sparten führt zu einer<br />
Segmentierung des Zuschauer-, Hörer- und<br />
Nutzermarktes. Begünstigt wird dies durch neue<br />
Verbreitungswege und schnelles Internet. Eine<br />
größere Konkurrenzsituation entsteht durch<br />
eine Vielzahl von Freizeitangeboten vom Sport<br />
bis hin zu Computerspielen.<br />
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