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ARD-Jahrbuch

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NDR produziert und bei Bedarf allen anderen<br />

Sendeanstalten der <strong>ARD</strong> im Programmaustausch<br />

angeboten.<br />

_ Vorreiter in der bimedialen Arbeitsweise<br />

Das Studio Neubrandenburg war eines der<br />

ers ten im NDR, in denen Kollegen bimedial<br />

gearbeitet haben. Gemeinsam planen Hörfunk<br />

und Fernsehen die Beiträge. Je nach Anforderung<br />

recherchiert ein Kollege ein Thema und<br />

bearbeitet es im Idealfall für beide Medien. Dadurch<br />

kann die Berichterstattung intensiver und<br />

hintergründiger gestaltet werden.<br />

Natürlich war der Übergang zur bimedialen<br />

Berichterstattung Mitte der 1990er Jahre ein<br />

großer Sprung. Erfahrungen gab es in der <strong>ARD</strong><br />

kaum. Bedenken dagegen schon mehr.<br />

Die Idee dafür wurde im Studio selbst geboren,<br />

und zwar zu einem Zeitpunkt, als offizielle<br />

Überlegungen zu bimedialen Strukturen noch<br />

Zukunftsmusik waren. Zum einen waren nach<br />

Hörfunk und Fernsehen getrennte Programmplanungen<br />

in einem kleinen Studio zu aufwändig.<br />

Zum anderen gab es den Vorteil gut ausge-<br />

Michael Elgaß während einer Live-Schalte<br />

aus dem kleinen Fernsehstudio,<br />

hinten Kameramann Kai Lewering<br />

bildeter Mitarbeiter, die sich in beiden Medien<br />

»zu Hause« fühlten.<br />

Das Neubrandenburger Beispiel hat Schule<br />

gemacht: Inzwischen arbeiten viele Regionalstudios<br />

des NDR bimedial. Für die Partner außerhalb<br />

des NDR hat das den Vorteil, im Idealfall<br />

jeweils nur einen Ansprechpartner zu haben.<br />

Die Bimedialität macht das Studio auch als<br />

Ausbildungsstation für Volontäre interessant.<br />

Die angehenden Journalisten lernen dank überschaubarer<br />

Studio-Strukturen meist sehr schnell<br />

den fließenden Übergang von der Theorie der<br />

Seminarsituation zur Praxis des Hörfunk- und<br />

Fernsehalltags. Vom ersten Tag an sind sie in<br />

das Redaktionsgefüge des Studios integriert und<br />

produzieren ihre eigenen Beiträge.<br />

Natürlich sind bei größeren Ereignissen auch<br />

mehrere Kollegen im Einsatz, zum Beispiel als<br />

die Soldaten der Bundeswehr in Eggesin zum<br />

Einsatz in den Kosovo verabschiedet wurden.<br />

Um schnell zu sein, steht dem Studio ein Reportagewagen<br />

zur Verfügung, mit dem per<br />

Satellit Hörfunkbeiträge live gesendet werden<br />

können. Das Studio selbst, untergebracht in einer<br />

vom NDR sanierten Jugendstilvilla, ist seit<br />

1995 digitalisiert und war eines der ersten der<br />

<strong>ARD</strong>, das diese Technik einsetzte.<br />

_ Berichterstattung über Grenzen hinaus<br />

Das Berichtsgebiet des Haff-Müritz-Studios<br />

liegt an der polnischen Grenze, und so ist der<br />

Blick über die Grenze nach Westpommern und<br />

in die Metropole Stettin inzwischen selbstverständlich<br />

– durch die neugebaute Ostsee-<br />

Autobahn A 20 ist eine schnelle Anreise möglich.<br />

Von Neubrandenburg fahren aber auch<br />

regelmäßig Züge nach Stettin. Mittlerweile<br />

pendelt zudem rund ein Dutzend Buslinien aus<br />

Ostmeck lenburg, Vorpommern und der Uckermark<br />

nach Westpommern.<br />

Fast eine halbe Million Polen lebt im Großraum<br />

Stettin, die Region ist eine aufstrebende<br />

und boomende Wirtschaftszone in der Mitte<br />

Europas. Stettin ist das Zentrum der polnischen<br />

Hafenwirtschaft. Dort gibt es 19 Universitäten<br />

und Hochschulen. Deutsche und polnische<br />

Kommunen und Unternehmen arbeiten in der<br />

Kommunalgemeinschaft Pomerania zusammen.<br />

Seit 2004 ist Polen Mitglied der EU und seit<br />

2007 des Schengener Abkommens. Die Grenze<br />

zwischen Deutschland und Polen verschwindet<br />

immer mehr aus dem täglichen Leben und,<br />

wenn auch langsamer, aus den Köpfen der<br />

Artikel A R D - J A H R B U C H 0 9<br />

Hörfunk-Reporterin Birgit Steinfeldt mit dem<br />

Hörfunk-Satcar vor einem der Neubrandenburger<br />

Stadttore

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