ARD-Jahrbuch
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lungen oder soziale Themen wie ehrenamtliches<br />
Engagement, Service- und Infobeiträge zu Ausbildung<br />
und Beruf gehören dazu.<br />
_ Neue TV-Formate entwickeln<br />
Die Konferenz der Gremienvorsitzenden<br />
(GVK) hat 2008 eine Tagung zum Thema »Erreichbarkeit<br />
der Jugend« veranstaltet. Viele der<br />
Probleme wurden hier benannt. Gleichzeitig<br />
ging auch die GVK davon aus, dass es in der<br />
<strong>ARD</strong> bereits zahlreiche gute Formate, innovative<br />
Konzepte und kreative Projekte gibt, die<br />
es jedoch zusammenzuführen gelte. Zu prüfen<br />
sei auch, ob ein bestehendes Programm zu<br />
einem Angebot für Jüngere weiterentwickelt<br />
werden könnte. Die unter Leitung des damaligen<br />
<strong>ARD</strong>-Vorsitzenden Fritz Raff eingesetzte<br />
<strong>ARD</strong>-Strategiegruppe »Zur Ansprache junger<br />
Publikumsgruppen«, die Anfang 2009 von<br />
WDR-Intendantin Monika Piel übernommen<br />
wurde, stellte fest, dass es nicht allein genüge,<br />
bestehende Inhalte über das Internet verfügbar<br />
zu machen. Vielmehr müssten Inhalte produziert<br />
werden, die die Interessen dieser Altersgruppe<br />
treffen, und über neue Verbreitungswege<br />
angeboten werden.<br />
Die strategischen Überlegungen sind weitreichend.<br />
Jugendorientierte Sendungen innerhalb<br />
von Vollprogrammen – so genannte Insellösungen<br />
– allein sind nicht sehr Erfolg versprechend,<br />
um das Programm insgesamt attraktiver<br />
für ein junges Publikum zu machen. Sie können<br />
jedoch Teil einer Strategie sein. Ein eigener<br />
TV-Jugendkanal ist im medienpolitischen<br />
Umfeld schwer durchsetzbar, obwohl man ein<br />
Marktversagen der privat-rechtlichen Jugendkanäle<br />
feststellen kann. MTV oder VIVA haben<br />
sich nahezu komplett aus der Produktion eigener<br />
Inhalte verabschiedet und senden – neben<br />
Musik-Clips und Videos – überwiegend internationale<br />
Serien. Außerdem müsste eine entsprechende<br />
finanzielle Grundausstattung bereitgestellt<br />
werden, was ohne größere Einschnitte<br />
in bestehenden Bereichen nicht machbar wäre.<br />
Eine Verbindung von jugendaffinen Angeboten<br />
in einem reichweitenstarken Programm, möglichst<br />
dem Ersten, dazu Spartenangebote und<br />
eine entsprechende Online-Begleitung sind erste<br />
Schritte, um eine größere Akzeptanz bei der<br />
jungen Generation zu erzielen.<br />
_ Ausrichtung der <strong>ARD</strong>-Digitalkanäle<br />
Die Programmkonzeption der drei Digitalen<br />
Fernsehprogramme der <strong>ARD</strong> wird in der Anlage<br />
zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag,<br />
der zum 1. 6. 2009 in Kraft trat, beschrieben.<br />
Demnach erreichen EinsExtra, EinsPlus und<br />
Einsfestival mit einem entsprechend profilierten<br />
Programm auch jüngere Zuschauer. Insbesondere<br />
Einsfestival richtet sich derzeit – gemäß<br />
der Vorgabe in den <strong>ARD</strong>-Programmleitlinien<br />
2007/2008 – an ein jüngeres Publikum. Als<br />
innovatives Angebot, das sich strukturell und<br />
inhaltlich an der Alltagskultur junger Menschen<br />
orientiert, stehen die Programmgenres Film,<br />
Musik, Sport, Wissen, Medien und Kommunikation<br />
im Fokus. Mit »EINSWEITER« ging in<br />
Einsfestival bereits die erste eigene Produktion<br />
auf Sendung, die regelmäßig viermal wöchentlich<br />
über Trends, Events und deren Macher<br />
berichtet.<br />
Ob diese Maßnahmen reichen oder ob<br />
noch weiter reichende Schritte notwendig<br />
sind, beispielsweise die Entwicklung eines<br />
gänzlich neuen multimedialen Angebots für<br />
die Zielgruppe, muss geprüft werden. Als digitale<br />
Zusatzprogramme mit auf absehbare Zeit<br />
begrenzter Reichweite sind die <strong>ARD</strong>-Spartenkanäle<br />
allein nicht in der Lage, die junge Zielgruppe<br />
umfassend zu erreichen, sondern sie<br />
können ebenfalls nur Teil einer Strategie sein.<br />
Eine Herausforderung ist es, Marken zu etablieren<br />
und durch systematische Nachwuchsförderung<br />
als Markenzeichen aufzubauen.<br />
Einsfestival sowie 1LIVE on air und online<br />
berichteten täglich über »Stadlober<br />
und Freunde unterwegs«, die im Herbst<br />
2008 skatend und filmend durch<br />
Osteuropa reisten.<br />
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