ARD-Jahrbuch
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stätten der Instandsetzungskompanie geführt.<br />
Damals war man bemüht, das Bild eines Wiederaufbaueinsatzes<br />
mit dem »Aufbauhelfer in<br />
Uniform« zu vermitteln.<br />
Nun, im Februar 2009, spüren wir, wieder<br />
einmal, wie sehr sich die Stimmung im Feldlager<br />
Kundus verändert hat. Raketenangriffe gehören<br />
zum Alltag, regelmäßig werden Patrouillen<br />
angegriffen, von Selbstmordattentätern ins<br />
Visier genommen. Ein Großteil der Soldaten<br />
muss regelmäßig aus dem Feldlager heraus auf<br />
Patrouille, die Männer und Frauen kennen die<br />
Gefahr, das erfahren wir in vielen Gesprächen.<br />
In langen Reihen stehen die nur schwach<br />
gepanzerten »Wolf«Jeeps herum, sie werden<br />
kaum noch eingesetzt. Wenn Patrouillen das<br />
Lager verlassen, dann nutzen sie jetzt den<br />
Schützenpanzer »Fuchs« oder den stark gepanzerten<br />
»Dingo«. Vom »Wave and Smile«Konzept<br />
(»Winken und Lächeln«) ist nicht mehr<br />
viel geblieben, es geht jetzt darum, das Leben<br />
der Soldaten zu schützen. Und das wird uns<br />
nun – endlich – auch gezeigt.<br />
_ Mitten im Einsatz<br />
Am Abend des zweiten Tages begleiten wir einen<br />
Spähtrupp der Fallschirmjäger zu einem nächtlichen<br />
Einsatz. Unser Kameramann, Holger<br />
Ackermann, und ich sitzen auf, im Transportpanzer<br />
Fuchs. Um uns herum blicken wir in<br />
Jungengesichter, viele der Fallschirmjäger sind<br />
um die 20, sie sind bewaffnet mit dem G 36<br />
Sturmgewehr, tragen Nachtsichtgeräte. Es ist<br />
ziemlich still während der etwa 30minütigen<br />
Fahrt durch die Dunkelheit, die Anspannung<br />
der jungen Männer ist zu spüren. Sie wissen,<br />
wenn sie das Lager verlassen haben, müssen sie<br />
jederzeit mit einem Angriff rechnen. Am Ufer<br />
des Kundus River sitzen die Männer ab, die<br />
Patrouillenpanzer bilden eine Art provisorische<br />
Wagenburg, in vollkommener Dunkelheit verschwindet<br />
die Kolonne der Fallschirmjäger in<br />
der Nacht. Sie sollen ein verdächtiges Gebäude,<br />
in dem Raketen vermutet werden, »aufklären«,<br />
wie es im Bundeswehrdeutsch heißt, dazu müssen<br />
sie sich an den Rand eines Aufstän dischen<br />
Dorfes pirschen. Ein gefährlicher Einsatz, bei<br />
dem jederzeit geschossen werden kann. Wir<br />
würden die Soldaten im Späheinsatz zusätzlich<br />
in Gefahr bringen, wir bleiben zurück am Fluss.<br />
Die nächste Stunde starren auch wir mit<br />
den Nachtsichtgeräten in die Dunkelheit, hö<br />
Aufnahmen bei Landarbeitern in Indien (o.),<br />
bei einem Vorposten der Bundeswehr<br />
nahe der tadschikisch-afghanischen Grenze<br />
(M.), Interview mit einem Bundeswehr-<br />
Kommandanten in Mazar-i-Sharif<br />
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