AB Archiv des Badewesens Dezember 2022

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848 | BÄDERTECHNIK | Energie AB 12/2022 8 | Liegepodest aus Holz im Privat-Bereich, Foto: Pooldocks.eu 9 | Drehtür, Foto: Boon Edam Nederland B.V. Ausschwimmkanäle Ausschwimmkanäle, die direkt im Hallenbereich enden, durchdringen die Gebäudehülle. Oft werden hier Vorhänge mit Kunststoff-Bahnen eingesetzt, um den Luftzug zu reduzieren. Diese sind jedoch nicht geeignet, um einen permanenten Gegendruck aufzubauen. Der Gebäudedruck wird an dieser Stelle „genullt“. Der thermische Druck über die Gebäudehöhe und der Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen wirken als Überdruck auf die Dachkonstruktion. Undichten führen zu Tauwasserausfall. Die entweichende Luft durch Undichten im Gebäude wird über den Einschwimmkanal ausgeglichen. Noch stärker wirken sich Drücke durch Windlasten aus. Um Überdruck an der Gebäudehülle zu vermeiden, werden Hallenlüftungsanlagen mit Abluft-Überschuss betrieben. Das funktioniert mit einem offenen Ausschwimmkanal nicht mehr. Es würde nur die nachströmende Luftmenge über den Ausschwimmkanal erhöht. In der Schwimmhalle führt die nachströmende Kaltluft zur „Zugluft“. Sie kann die Raumluftströmung unterwandern. Im Nebelversuch zeigte sich, dass diese Kaltluft auch über große Becken fließt. Häufig ist der Kleinkinderbereich betroffen, da dieser durch die hohe Temperatur Kaltluft „ansaugt“ (aufsteigende Luft). Um die negativen Auswirkungen offener Ausschwimmkanäle zu vermeiden, werden aktuell meistens Vorräume als Schleuse mit Türen gebaut. In Hotelanlagen sind auch Automatik Schiebetüren zu finden, die das Problem auf die kurzen Öffnungsphasen reduzieren. Eine Sanierung ist auch durch den Einsatz von Drehtüren möglich, die bis einige Zentimeter unter die Wasseroberfläche reichen (siehe Abbildung 9). Ausblick in die Zukunft – wie kann ein GJAB „postfossil“ betrieben werden? GJAB haben einen sehr großen Wärmeverbrauch. Über die plakative Forderung „Fossile Beheizung von GJAB sofort stoppen“ hinaus haben wir versucht, Hintergründe sowie Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die auch langfristig den Betrieb ermöglichen. So planen wir derzeit im „Nullenergiebad Vonderort“ eine Kombination aus GJAB mit Schiebepodest und einer sehr großen PV-Anlage mit Wärmepumpe kombiniert, um die Beckenwasserfläche dem zeitlichen Angebot regenerativer Energien anpassen zu können. Wird die unterlaufende Strömung nicht ausreichend abgebaut, wächst ein Polster hoher Feuchte bis in die Aufenthaltszone (siehe „Luftführung in Schwimmhallen in Zeiten von Corona“ im AB 10/2020, Seite 704 ff.). Quelle 1) GJAB und Freibäder; MuKEn 2014 Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich
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