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oder Emulsionseinspritzung auf die homogene Dieselverbrennung

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2.3 Chemische Kinetik<br />

2.3 Chemische Kinetik<br />

Seit den ersten optischen Untersuchungen zur <strong>homogene</strong>n Kompressionszündung<br />

durch Onishi [OJS + 79] ist bekannt, dass sich <strong>die</strong> Verbrennung deutlich<br />

von einer turbulenten Flammenausbreitung im Ottomotor <strong>oder</strong> der Diffusionsflamme<br />

im Dieselmotor unterscheidet. Vielmehr kann ein feines Muster<br />

an Dichtegra<strong>die</strong>nten in Schlieren- <strong>oder</strong> Schatten<strong>auf</strong>nahmen wie auch in <strong>die</strong>ser<br />

Arbeit, beispielsweise in Abschnitt 6.1, beobachtet werden. Dies ist durch<br />

Gra<strong>die</strong>nten der Temperatur – beispielsweise durch <strong>die</strong> äußere Berandung –<br />

<strong>oder</strong> der Konzentration an Kraftstoff durch eine endliche Mischdauer begründet,<br />

<strong>die</strong> in technischen Anlagen nie zu vermeiden sind. Sind <strong>die</strong>se Gra<strong>die</strong>nten<br />

nicht derart groß, dass an verschiedenen Orten gleichzeitig frühe und späte<br />

Phasen der Oxidation <strong>auf</strong>treten, so zeigt sich im integralen Druckverl<strong>auf</strong> eine<br />

mittels chemischer Kinetik begründete ein- <strong>oder</strong> mehrstufige Entflammung.<br />

Deren kinetische Ursachen sollen in <strong>die</strong>sem Abschnitt herausgearbeitet werden.<br />

Zunächst wird <strong>die</strong> Oxidation abstrahiert an einem gra<strong>die</strong>ntenlosen Feld,<br />

dem <strong>homogene</strong>n Reaktor, <strong>auf</strong>gezeigt. Anschließend werden <strong>die</strong> durch zündzeitbeeinflussende<br />

Gra<strong>die</strong>nten hervorgerufenen Effekte beleuchtet.<br />

Allgemein lässt sich <strong>die</strong> Zeitspanne zwischen Beginn der Kraftstoffeinbringung<br />

und der Entflammung in zwei Zeitbereiche <strong>auf</strong>teilen, <strong>die</strong> sich in Realität<br />

räumlich wie zeitlich überschneiden: Nach der Einbringung des flüssigen<br />

Kraftstoffs ist es für <strong>die</strong> Reaktion mit Sauerstoff zunächst nötig, <strong>die</strong>sen zu<br />

erwärmen, verdampfen und zumindest teilweise mit Sauerstoff zu mischen<br />

(physikalische Zündverzugszeit). Wie wir sehen werden, reagiert <strong>die</strong>se Mischung<br />

nicht instantan zu den Endprodukten, sondern durchläuft eine Kette<br />

an Reaktionen. Hierdurch ergibt sich eine zweite Zeitspanne bis zum Beginn<br />

einer merklichen Vor- bzw. Hauptwärmefreisetzung, <strong>die</strong> chemische Zündverzugszeit<br />

8 . Falls nicht anders erwähnt, soll ab hier als Zündverzugszeit <strong>die</strong> gesamte<br />

Zeitspanne von Einspritzbeginn bis zum Beginn der Hauptwärmefreisetzung<br />

verstanden werden.<br />

8 In Kinetikprogrammen lässt sich der chemische Zündverzug einfach und völlig getrennt vom phsikalischen<br />

Zündverzug untersuchen, indem eine instantane <strong>homogene</strong> Mischung von Kraftstoff und Oxidator erzeugt wird,<br />

<strong>die</strong> anschließend chemisch reagiert.<br />

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