219_StadtBILD_Oktober_2021
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eine Chance für die aufstrebende Stadt?<br />
950 Jahre Zukunft<br />
die Kirche der Franziskaner engagierte.<br />
Sein früh verstorbener Sohn Jone von<br />
Dubá wurde hier nah dem Altar begraben.<br />
Noch heute findet sich sein Grabstein, der<br />
älteste von Görlitz, in der Kirche. Auch<br />
Ausstattungsstücke, die der Prager Hofkunst<br />
entstammten, wie eine Maria in der<br />
Hoffnung oder ein gesticktes Kreuz eines<br />
Priestergewandes, haben die Zeiten überlebt<br />
und werden im Kulturhistorischen<br />
Museum als Leihgaben der Evangelischen<br />
Innenstadtgemeinde ausgestellt.<br />
Am Rathaus wurde ebenso fleißig gebaut.<br />
Ein großer hölzernen Tanzsaal wurde<br />
sicherlich auch vom Herzog für seine<br />
Festlichkeiten genutzt. Unsere Phantasie<br />
erlaubt uns eine vage Vorstellung von jenen<br />
Jahren, in denen prächtig gekleidete<br />
Damen und Herren durch die Stadt in die<br />
Kirchen eilten, auswärtige Kirchenleute<br />
Audienz beim Herzog erhielten und Boten<br />
aus Prag und Luxemburg regelmäßig<br />
Briefe nach Görlitz brachten. Weilte<br />
Johann nicht in seiner Residenz, war es<br />
allerdings still im Schloss. Eine Art Notbesatzung<br />
kümmerte sich um das Gebäude.<br />
Erst wenn der Herzog für einige Wochen<br />
Epitaph für Elisabeth von Görlitz,<br />
Umrisszeichnung nach dem Original in Trier,<br />
Foto: Kulturhistorisches Museum Görlitz<br />
das Schloss besuchte, brachte er seine<br />
Diener, Schreiber und Hofbeamten mit. So<br />
manche Görlitzerin oder Görlitzer mag in<br />
jenen Tagen gut bezahlte Arbeit am herzoglichen<br />
Hof gefunden haben.<br />
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Geschichte<br />
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