219_StadtBILD_Oktober_2021

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Tagebau Berzdorf 1946 - 1955 (Teil II) Berzdorf Tagebaus gelegenen Pließnitz zugeführt. Die Pumpenkapazität lag bei 18 m³ bis 23 m³/min bei Förderhöhen von 70 – 90 m. Im Zeitraum von 1953 – 1955 wurden insgesamt ca. 17,7 Mio m³ Wasser gehoben. Im Jahr 1953 erfolgte der Bau einer 2. Pumpenkammer in Ziegelmauerwerk auf der Sohle + 135 m NN. Die Pumpenkapazität Untertage betrug 30 – 33 m³/min. Ventilatoren mit einer Leistung von 20.000 m³/ Std bzw.8000 m³/Std sorgten in Verbindung mit Wetterbohrlöchern und Wetterschächten für die nötige Frischluftzufuhr. Die Strecken wurden mit 2 Parallelstrecken und mit Verbindungsstrecken aufgefahren. Die immer größer werdenden Entfernungen zu dem Förderschacht machte ab 1955 den Einsatz von Akku–Lokomotiven erforderlich. Der Abzug des Wassers aus dem Deckgebirge erfolgte durch Fall- und Steckfilter im Raster von 50 – 100 m je nach Erfordernis. Der Wasserzufluß im Regelfall betrug 1955 ca. 12,5 m³/min. Technische Maßnahmen Im Rahmen der Entwicklung zum Großtagebau wurde 1953 mit dem Bau einer größeren Umspann- und 5 Gleichrichterstation begonnen. Die Inbetriebnahme der leistungsstarken Umspann- und Gleichrichterstation erfolgte 1955. Ab 1954 erfolgte die Einführung der elektrischen Zugbeleuchtung und die Umstellung auf elektrische Signaltechnik. Die Meisterung der täglichen komplizierten Produktionsaufgaben stand zwar im Mittelpunkt der Arbeit der Berzdorfer Kumpel, aber auch die Untersuchung zur technologischen Entwicklung gewann zunehmend an Bedeutung. Hierfür gab es mit den zeitlichen und leistungsmäßigen Festlegungen zur Inbetriebnahme des Kraftwerkes ein konkretes Ziel. Eine weitere Ausgangsbasis für die langfristige technologische Untersuchung, auch als Grundlage für die umfangreichen Investitionen, war natürlich in erster Linie die konkrete Tagebauentwicklung mit Abschluss des 1. Fünfjahrplanes (1951 – 1955). Die Investitionsvorhaben für das Jahr 1955 erstreckten sich in der Hauptsache auf vorbereitende Maßnahmen für die Einschnittbaggerung (Grubenzufahrt für die weitere anzeige 42 Geschichte
Braunkohlenwerk Berzdorf im Zeitrau 1950-1952 Tagebau Berzdorf Tagebauentwicklung), der Herstellung der Kippenzufahrt zu der zukünftigen Außenkippe Deutsch-Ossig Süd und der Gerätebeschaffung. Die Abraummassen vom Abtrag der alten ASW Kippe wurden zur Schüttung des Hochwasserschutzdammes und zum Herstellen des Bahndammes zur Außenkippe westlich der Reichsbahn Zittau – Görlitz eingesetzt. Für die Dammschüttung östlich der Reichsbahnstrecke wurden die erforderlichen Massen aus einer 2 km entfernten Kiesgrube bei DeutschOssig mittels Dampflokomotiven und 1,5 m³ Muldenkippern auf 600er Spur herangefahren. Mit der Erschließung des Kippengeländes DeutschOssig wurde 1955 an der westlichen Grenze der Kippe mittels Greiferbagger ein 5 m hoher Damm geschüttet, als Ausgangspunkt für eine ersten Pflugkippe. Weiter Maßnahmen für 1955 (Auszüge aus Investionsplan für 1955): • Restabschnitt der Gauleverlegung und Schaffung eines Vorflutgrabens für die Sicherung des Einschnittes • Wegeverlegung Wirtschaftsweg Hagenwerder nach Berzdorf und Deutsch- Ossig nach Jauernick • Bau der Pließnitzbrücke • Vorbereitungen für den Einsatz Bagger 587 D 400 aus dem Tagebau Schipkau • Beschaffung von 4 E –Loks mit dem Dienstgewicht 75 t und 25 m³ Abraumwagen • Beschaffung eines Pflugrückers, einer Gleisrückmaschine und einer Planierraupe Die Ergebnisse der Produktion im Zeitraum 1953 – 1955: Jahr 1953 1954 1955 Abraum (m³) 2.223.400 2.603.942 2.659.794 Bagger 1 671.700 525.300 682.347 Bagger 5 362.200 563.600 626.995 Bagger 8 785.600 822.400 1.004.329 Kohle (t) 440.319 509.904 568.589 von Hand (t) 83.342 Bagger. 5 (t) 19.900 31.500 5.131 Bagger 33 (alt 11) (t) 199.862 345.265 392.889 Bagger 822 Ld 1000 (t) 48.260 80.712 52.929 Naßpreßsteine (t) 18. 700 20. 200 k.A Belegschaft 1 038 1 042 k.A. Mit Bagger 8 erreicht erstmals ein Gerät die 1 Millionengrenze in der Abraumbaggerung. Die 20200 t sind die höchste Jahresleistung in der Naßpreßsteinproduktion. In der Kohleförderung wurde 1954 und 1955 erstmals die halbe Millionenmarke überfahren. Im Bereich Tauchritz / Hagenwerder konnten 10 Wohnungen übergeben werden und im Weinhübel wurden 20 Wohnungen im Rohbau fertiggestellt. Geschichte 43
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