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April 2011 - Bund Freiheit der Wissenschaft eV

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freiheit <strong>der</strong> wissenschaft online – <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Bund</strong> <strong>Freiheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong><br />

und Län<strong>der</strong>n, SZ vom 28.03.<strong>2011</strong>). Zu for<strong>der</strong>n sei, daß „Schools of Education“ maßgeblichen<br />

Einfluß auf das fachliche Angebot für die Lehrerbildung ausüben könnten –<br />

Prof. Dr. Thies sprach von „Einkaufen im Rahmen eines Wettbewerbs“ – und wie die TUM in<br />

dem begrenzten Spektrum <strong>der</strong> MINT-Fächer und <strong>der</strong> Berufsschullehrerausbildung diesen<br />

Reformschritt als Teil ihres „Exzellenzprofils“ herausstellten. Nicht nachahmenswert wird<br />

gesehen, daß an den Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg ein umfangreicher,<br />

betreuter Praxisteil nur für die künftigen Lehrer an Grund-, Haupt-, Real- und För<strong>der</strong>schulen<br />

gelte.<br />

Lehrerbildung für Universitäten eine Last<br />

Prof. Dr. Manfred Prenzel (vormals IPN Kiel, z.Zt. TUM School of Education, München)<br />

hob in seinem Beitrag hervor, daß das Podium „sehr konsensual zusammengesetzt“ sei und<br />

damit kontroverse Debatten nicht erwartet werden. Gleichwohl kritisierte er, daß die<br />

Lehrerbildung für Unis eher eine Last sei, weil man damit nicht glänzen könne – eben eine<br />

Dienstleistung, die wegen <strong>der</strong> vielen Fächerkombinationen nur Unzufriedenheit und Ärger<br />

produziere. Eine Perspektive sieht <strong>der</strong> Dekan <strong>der</strong> Fakultät 13 <strong>der</strong> TUM in einer breit<br />

gefächerten „forschungsbasierten Lehrerbildung“ als Steuerungsmodell, um zum Ausdruck zu<br />

bringen, daß genau hier die Verantwortung für die Professionalität neuer Lehrergenerationen<br />

liegt.<br />

Wie komplex die Problematik tatsächlich ist, leitet Dr. Heike Schmoll in ihrer Abmo<strong>der</strong>ation<br />

davon ab, daß die Kultusministerkonferenz 40 Jahre über die Lehrerbildung diskutiert habe,<br />

ohne jemals einen Beschluß mit Perspektive zu fassen.<br />

Den Höhepunkt des VII. Symposiums stellte schließlich <strong>der</strong> Vortrag von Prof. Dr. Annette<br />

Schavan, <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esministerin für Bildung und Forschung zum Thema „Bildung und<br />

Innovation“ dar und die dritte Podiumsrunde, mo<strong>der</strong>iert von Thomas Kerstan<br />

(Redaktionsleiter bei <strong>der</strong> ZEIT). Unter Bezug auf das Matthäus-Evangelium (NT, Mt 25, 14-<br />

30) führte <strong>der</strong> TUM-Präsident auf Person und Referatsinhalt hin und bezog das biblische<br />

Gleichnis auf die aktuelle Hochschulfinanzierung, wobei beide vermieden, auf das Schicksal<br />

des „unnützen Knechts“ einzugehen, dem in <strong>der</strong> Finsternis „Heulen und Zähneknirschen“<br />

drohte.<br />

Schavan: „Neues Gymnasium“ und „neue Universität“ durch G8 und Bologna<br />

An das Menschenbild von Meister Eckhart anknüpfend, bezog die <strong>Bund</strong>esministerin den<br />

Bildungsauftrag auf das Koordinatensystem <strong>der</strong> Universität, wo zunächst die theologische<br />

Disziplin das Leitbild für Allgemeinbildung prägte – Bild vom Menschen, von <strong>der</strong> Natur, von<br />

des Menschen Beziehung zu Staat und Gesellschaft und wies auf Wilhelm von Humboldt hin,<br />

nach dessen Erkenntnis „Frieden ohne Bildung“ nicht möglich sei. Im anthropologischen<br />

Bezug sei auch ein „Mehrwert für das menschliche Leben“ zu sehen, eine Grundbedingung<br />

für eine „Grammatik des Dialogs“ zwischen den Fachdisziplinen und Kulturen. Kernpunkte<br />

ihrer Thesen waren: Talentför<strong>der</strong>ung durch stringente Frühför<strong>der</strong>ung, eine Entwicklung einer<br />

Lernkultur und <strong>der</strong> Abbau einer allseits praktizierten Belehrungskultur (Bsp. Mathematik als<br />

kreatives Fach), Betonung <strong>der</strong> Erkenntnis, daß sich auch unsere wirtschaftliche Stärke aus<br />

dem Vorsprung an Innovationen ableite, Abschied von <strong>der</strong> Mär, daß Talentför<strong>der</strong>ung „elitär“<br />

sei, Neufestsetzung von Prioritäten in akademischer Lehre und gymnasialem Unterricht,<br />

web<br />

fdw<br />

I/<strong>2011</strong>

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