April 2011 - Bund Freiheit der Wissenschaft eV
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freiheit <strong>der</strong> wissenschaft online – <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>Bund</strong> <strong>Freiheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong><br />
umstritten ist. Sie läuft auch allen pädagogischen Erkenntnissen zuwi<strong>der</strong>, wird aber aus<br />
ideologischen Gründen von <strong>der</strong> grünen Schulministerin vorangetrieben, auch wenn die zuvor<br />
festgelegten Bedingungen gar nicht ordentlich erfüllt sind, wie man an einigen Orten<br />
erkennen kann.<br />
Die CDU läßt es also ohne Einspruch geschehen, daß die grüne Schulministerin<br />
„Gemeinschaftsschulen“ implantiert.<br />
Die CDU geht nicht <strong>der</strong> verfassungsrechtlichen Frage nach, ob dieser Begriff überhaupt<br />
verwandt werden darf. Sie legt nicht mehr den Finger in die Wunde <strong>der</strong> pädagogischen<br />
Fragwürdigkeit eines längeren gemeinsamen Lernens, das, wie alle Gutachten zeigen, zu<br />
Nachteilen für die besseren und die schwächeren Schüler führt. Sie macht nicht lautstark auf<br />
die Absurdität aufmerksam, daß in <strong>der</strong> „Gemeinschaftsschule“, die in <strong>der</strong> Regel aus einer<br />
Zusammenführung von Haupt- und Realschülern entsteht, von Anfang an nach „gymnasialen<br />
Standards“ unterrichtet werden soll – nein: Die CDU streckt generös die Hand zum<br />
Schulfrieden aus.<br />
So läßt die CDU die Regierung machen, findet lobende Worte für die Gesamtschulen, die seit<br />
langem im Lande existieren, und stellt innerparteilich einen Beschlußlage her, die vielleicht<br />
einer Regierung gut zu Gesicht stände. Die CDU ist aber nicht Regierungspartei. Es wäre<br />
also nötig, daß sie als Oppositionspartei operiert. Das heißt: Es wäre ihre Aufgabe, <strong>der</strong><br />
Regierung Fehler und verfassungswidrige Aktivitäten vorzuwerfen. Daß sie das – mit Erfolg –<br />
in <strong>der</strong> Finanzpolitik tut, die Regierung aber in <strong>der</strong> Bildungspolitik gewähren läßt, ist für viele<br />
enttäuschend. Außerdem gibt sie <strong>der</strong> Regierung die Chance, in „Bildungskonferenzen“ mit<br />
ihrer Umarmungsstrategie zu punkten.<br />
Trotz des (guten) Parteitagsbeschlusses und seiner (beeindruckenden) basisorientierten<br />
Entstehung scheint die Bildungspolitik in <strong>der</strong> Prioritätenliste <strong>der</strong> CDU nicht so weit oben zu<br />
stehen, wie es erste Verlautbarungen und die Einberufung des Parteitages eigens zur<br />
Schulpolitik vermuten ließen.<br />
Winfried Holzapfel<br />
Den Parteitagsbeschluß <strong>der</strong> NRW-CDU mit <strong>der</strong> Überschrift „Jedem Kind gerecht werden“<br />
finden Sie hier:<br />
http://www.cdu-nrw.de/images/stories/docs/lpt/A1_Jedem_Kind_gerecht_werden_-<br />
_Schulpolitische_Leitlinien_<strong>der</strong>_CDU_NRW.pdf<br />
Zu seiner Entstehung siehe auf <strong>der</strong> Website des BFW unter den Daten: 9. 1., 25.1., 5. 2.<br />
<strong>2011</strong>.<br />
web<br />
fdw<br />
I/<strong>2011</strong>