Pusteblume Dezember 2012/Januar 2013
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Wir bekommen<br />
ein Baby<br />
München (ots) – Bindung,<br />
Körperkontakt, Spielen<br />
und Lernen, Schlaf und<br />
Ruhe, Essen und Trinken – das sind<br />
die fünf Basics für ein zufriedenes<br />
Baby. In der Ausgabe der Zeitschrift<br />
ELTERN (Ausgabe 08/11 ) kommentieren<br />
vier anerkannte Experten<br />
diese Stichwörter und geben ihre<br />
“Babyflüsterer-Tipps”.<br />
Prof. Dr. Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin<br />
aus Heidelberg,<br />
über Bindung:<br />
Alles für die<br />
Kleinsten –<br />
vom Schnuller bis<br />
zum Kinderzimmer<br />
Inh.: K. Willmann<br />
vormals<br />
„Kinder-Shop Groothues“<br />
Neuenhauser Str. 84<br />
48527 Nordhorn<br />
Tel. 05921 34710<br />
www.babys-welt.eu<br />
<strong>Pusteblume</strong> Seite 14<br />
S. 85<br />
Pim Hof<br />
Glückliche Babys<br />
“Ein Baby ist zufrieden, wenn es Halt<br />
in Beziehungen findet. Zuverlässigkeit ist<br />
ein Muss. Das Baby soll spüren, dass seine<br />
Grundbedürfnisse befriedigt und seine<br />
Signale rasch und liebevoll beantwortet<br />
werden. Diese “Feinfühligkeit” bedeutet<br />
aber nicht, dass Eltern beim kleinsten<br />
Pieps springen müssen.”<br />
Dr. Herbert Renz-Polster, Kinderarzt<br />
aus Ravensburg, über Körperkontakt:<br />
“Keine Angst vor dem Verwöhnen!<br />
Nähebedürfnis ist bei Babys eingebaut.<br />
Denn es sicherte schon in der Steinzeit<br />
ihr überleben. Wie viel ein Baby davon<br />
will, ist auch Charaktersache. Es gibt pflegeleichte<br />
Kinder, die sich gern mit sich<br />
selbst beschäftigen, und solche, die viel<br />
Nähe einfordern.”<br />
Simone Ring, Hebamme in München,<br />
über Spielen und Lernen:<br />
“Ein Kind braucht im ersten Jahr keine<br />
lauten, glitzernden Spielsachen. Viel interessanter<br />
sind Alltagsgegenstände wie<br />
Löffel oder Töpfe. Auf die Babys stürmen<br />
ohnehin so viele Reize ein. Und Mütter<br />
machen sich großen Leistungsdruck: Was<br />
kann mein Kind schon? Dabei ist es wichtig,<br />
jedem Kind seine Zeit zu lassen.”<br />
Prof. Dr. Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler<br />
aus Ulm, über Schlaf<br />
und Ruhe:<br />
“Normalerweise pendelt sich ein<br />
Rhythmus ein, der nur unterbrochen<br />
© ich/pixelio.de<br />
wird, wenn das Baby zahnt oder krank<br />
wird. Ist der Rhythmus erst mal gefunden,<br />
sollte man versuchen, ihn einzuhalten,<br />
und den Tag entsprechend strukturieren.<br />
Das ist für alle entspannter.”<br />
Prof. Dr. Sabina Pauen über Essen<br />
und Trinken:<br />
“In Muttermilch ist alles drin, was ein<br />
Baby für seine körperliche Entwicklung<br />
braucht. Die notwendigen Abwehrstoffe<br />
gegen Krankheitserreger enthält kein anderes<br />
Getränk. Sechs Monate Stillen sind<br />
ideal, aber auch weniger ist schon gut. Im<br />
übergang hilft eine Mischung aus Stillen,<br />
Fläschchen und fester Nahrung, um das<br />
Kind satt und zufrieden zu machen.”<br />
Risikoschwangerschaft kein Grund zur Sorge<br />
Von den rund 35.000 Schwangerschaften,<br />
die die AOK<br />
Niedersachsen dieses Jahr<br />
bei ihren Versicherten verzeichnen<br />
dürfte, gelten rund 45 Prozent als<br />
so genannte Risikoschwangerschaften.<br />
„Das ist in sich kein Grund zur<br />
Beunruhigung, sondern zeigt nur,<br />
dass die Ärzte alle Eventualitäten im<br />
Blick haben und werdenden Müttern<br />
die bestmögliche Versorgung angedeihen<br />
lassen“, informiert die AOK<br />
Niedersachsen.<br />
Zu den Risikofaktoren einer Schwangerschaft<br />
zählt unter anderen das Alter<br />
der Mutter: Über 35 Jahren kommen<br />
Chromosomenstörungen vergleichsweise<br />
häufiger vor; sie sind der Grund für 90 Prozent<br />
der Fehlgeburten. Ist die Schwangere<br />
jünger als 20, steigt das Risiko für eine<br />
Durchblutungsstörung der Gebärmutter<br />
und für vorzeitige Wehen; ebenso ist der<br />
Prozentsatz unterentwickelter Kinder höher<br />
als bei Schwangeren zwischen 20 und<br />
30. Herz-Kreislauf- oder Stoffwechsel-<br />
Erkrankungen, etwa erhöhter Blutdruck<br />
oder Diabetes, sind ebenso Risikofaktoren<br />
wie eine Steißlage des Babys. Mehr ärztliche<br />
Aufmerksamkeit erfordern außerdem<br />
Mehrlings schwangerschaften. Bei intensiver<br />
Überwachung verläuft aber auch<br />
eine Risikoschwangerschaft in der Regel<br />
normal. Eine akute Gefahr für Mutter und<br />
Baby besteht selten.<br />
Junge Mütter können selber viel zur<br />
Gesundheit ihres Kindes beitragen: Alkohol<br />
ist, vor allem in den ersten drei Monaten,<br />
komplett zu meiden, weil er Gift für<br />
den Fötus ist und zu Fehlbildungen sowie<br />
verminderter Intelligenz führen kann.<br />
Nikotin beeinträchtigt die Durchblutung<br />
der Plazenta und die Versorgung mit Sauerstoff<br />
und Nährstoffen – die Folge ist ein<br />
geringeres Geburtsgewicht. Und Babys,<br />
die bei der Geburt zu leicht sind und in<br />
den ersten Lebenswochen viel zunehmen<br />
müssen, um auf ein normales Gewicht zu<br />
kommen, werden als Erwachsene oft von<br />
krankhaftem Übergewicht geplagt. Außerdem<br />
erhöht das Rauchen während der<br />
Schwangerschaft die Gefahr des plötzlichen<br />
Kindstodes nach der Geburt sowie<br />
die Häufigkeit von Hyper aktivität und<br />
Lernschwierigkeiten im Schulalter.<br />
Der Abschied vom Rauchen, und zwar<br />
für beide Ehepartner, ist daher der beste<br />
Start ins Leben,<br />
den junge Eltern<br />
ihrem Nachwuchs<br />
geben können.<br />
Entsprechende<br />
Kurse bietet die<br />
AOK regelmäßig<br />
an. Bei Risikoschwangerschaften<br />
übernimmt<br />
sie außerdem die<br />
Kosten für zusätzliche<br />
ärztliche<br />
Leistungen, zum<br />
Beispiel weitere<br />
Ultraschall- sowie<br />
Fruchtwasseruntersuchungen.<br />
© Mandy Bremse/pixelio.de