Pusteblume Dezember 2012/Januar 2013
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Bildung und Erziehung<br />
Eltern fangen häufig an<br />
sich zu wundern, wenn sie<br />
beobachten, wie ihr Kind<br />
darüber nachgrübelt, ob 23 nun größer<br />
oder kleiner ist als 38. Mengen,<br />
Maße, Größen und Längen zu erfassen<br />
ist für einige Kinder unmöglich,<br />
obwohl sie durchschnittlich intelligent<br />
sind und in anderen Fächern<br />
mit guten Noten glänzen. Dennoch<br />
zweifeln diese Kinder an sich, da<br />
die Zahlen unbegreiflich scheinen<br />
und sie so schnell zum Außenseiter<br />
werden. Interessant ist, dass diese<br />
Kinder häufig schon lange vor Schulbeginn<br />
zahlreiche Indizien erkennen<br />
ließen, die auf eine Dyskalkulie<br />
(Rechenschwäche) hinwiesen.<br />
Und trotzdem hat nicht immer jedes<br />
„auffällige“ Kind eine Dyskalkulie. Grundsätzlich<br />
ist jedoch zu bemerken, dass diese<br />
Kinder bereits im Vorschulbereich kein<br />
Interesse an Zahlensymbolen zeigen,<br />
wie z. B. Würfeln, Zahlen und Ziffern.<br />
Spiele, bei denen gezählt werden muss,<br />
werden von diesen Kindern verweigert<br />
oder abgelehnt. Sie verstehen den Wert<br />
des Geldes nicht, unterscheiden nicht<br />
mehr, weniger oder gleichviel und haben<br />
Schwierigkeiten, Dinge aufzuteilen. Sie<br />
verwechseln oft richtungsausweisende<br />
Bezeichnungen wie oben, unten, rechts,<br />
links, darunter, dahinter usw. Sie können<br />
beim Vergleichen häufig nicht sagen, ob<br />
ein Gegenstand größer, kleiner, dicker,<br />
dünner usw. ist. Sie haben kein Gefühl<br />
für Proportionen, was speziell bei Körperzeichnungen<br />
zu beobachten ist.<br />
Nach dem Schulbeginn verstärken sich<br />
die Anzeichen in dem direkten Bezug<br />
Baierbrunn (ots) – Glück!<br />
Glücklichsein will jeder<br />
und natürlich sollen auch<br />
unsere Kinder glücklich werden. Das<br />
ist erstaunlicherweise nicht Glückssache,<br />
sondern großenteils Erziehung,<br />
haben neueste Forschungen<br />
herausgefunden. Drei Fähigkeiten<br />
sind ausschlaggebend, um glücklich<br />
zu sein oder zu werden, berichtet<br />
das Apothekenmagazin “Baby und<br />
Familie”.<br />
Und das sind Optimismus, Empathie<br />
und Selbstvertrauen. Fangen wir mit<br />
dem Optimismus an, denn der wirkt sich<br />
<strong>Pusteblume</strong> Seite 6<br />
3+12= weiß ich nicht!<br />
Wann kann man eine Dyskalkulie vermuten,<br />
und wie kann man sie erkennen?<br />
mit Zahlen und Rechenoperationen. Um<br />
eines jedoch vorweg zu nehmen, auch<br />
das Kind mit einer Dyskalkulie erlernt<br />
das Rechnen. Allerdings braucht es viel<br />
Geduld und Liebe, vor allem aber eine<br />
gezielte und schnelle Hilfe. Je eher dies<br />
passiert, desto größer sind die Chancen,<br />
das Rechnen zu erlernen. Sind die Probleme<br />
des Kindes im Vorschulbereich<br />
nicht erkannt worden, ist wertvolle Zeit<br />
verstrichen. Völlig falsch wäre es nun in<br />
der Schule auf bessere Zeiten zu warten.<br />
Eine Dyskalkulie löst sich leider nicht von<br />
alleine auf. Von daher muss spätestens<br />
jetzt professionelle Hilfe und Förderung<br />
ansetzen. Eine Änderung im Zugang zu<br />
den Zahlen und zu mathematischen Vorgängen<br />
kann durch ein gezieltes Training,<br />
eine individuelle Förderung gut erreicht<br />
werden. Die Praxis zeigt aber, dass unzählige<br />
Male die gleichen Schritte geübt<br />
werden müssen, damit eine merkliche<br />
Verbesserung beim Rechnen eintritt. Ge-<br />
duld und nochmals Geduld ist das wichtigste<br />
Fundament.<br />
Bei folgenden Inhalten wird je<br />
nach Problematik in einer individuellen<br />
Förderung angesetzt, aufgearbeitet,<br />
gefördert und vertieft:<br />
Räumliche Verhältnisse / Klassifizieren:<br />
Einstufen, Ordnen, Einteilen / Muster<br />
und Anordnung / Der Eins-zu-Eins Bezug<br />
/ Rechnen mit den Zahlen 0-9, den zehner-,<br />
hunderter- und tausender Zahlen<br />
(Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren,<br />
Dividieren) / Messen / Zeit und Geld<br />
Liegt eine Dyskalkulie vor?<br />
Wenn Sie mehr als fünf Fragen<br />
bei Ihrem Kind mit ja beantworten<br />
können, sollten Sie ggf. eine Überprüfung<br />
in Betracht ziehen.<br />
• Benötigt Ihr Kind ungewöhnlich viel<br />
Zeit für Rechenoperationen und zeigt<br />
schnell einen Erschöpfungszustand?<br />
Schlüssel zum Glück:<br />
Optimismus + Empathie + Selbstvertrauen<br />
auf Körper und Seele aus. So ist das Immunsystem<br />
von Optimisten stärker und<br />
sie gehen besser mit Niederlagen um,<br />
weiß Chefredakteurin Stefanie Becker<br />
und erklärt weiter, wie Eltern ihre Kinder<br />
unterstützen können:<br />
Indem sie positives Verhalten vorleben<br />
und auch bei Problemen optimistisch<br />
bleiben, dann schauen auch die Kinder<br />
zuversichtlicher in die Zukunft. Man<br />
hat zudem festgestellt, dass Kinder am<br />
glücklichsten waren, wenn die Familie<br />
sich für andere engagierte, und da kann<br />
man schon von klein auf mitmachen.<br />
So lässt sich Zuversicht lernen, genauso<br />
wie Empathie, also die Fähig-<br />
keit, sich in andere hineinzuversetzen:<br />
Wenn es jemandem z.B. nicht gut geht<br />
und Eltern ihr Mitgefühl zeigen, dann lernen<br />
Kinder, dass das etwas Schönes ist.<br />
Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Das<br />
Kind nimmt einem anderen das Spielzeug<br />
weg. Dann sollten Vater oder Mutter<br />
an die Gefühle ihres Kindes appellieren:<br />
“Wie würde es dir denn gehen, wenn<br />
jemand dir dein Spielzeug wegnimmt?”<br />
So lernt das Kind sich in andere hineinzuversetzen.<br />
Und wie steht es mit der<br />
3. Fähigkeit: Selbstvertrauen?<br />
• Zahlenräume, Mengen, Größen,<br />
Formen, Distanzen können schlecht<br />
erfasst werden, die Verbindung zwischen<br />
Zahlenbegriffen und Mengen<br />
fehlt?<br />
• Rechensymbole (Plus, Minus, Divisions-<br />
und Multiplikationszeichen) werden<br />
nicht erkannt?<br />
• Lässt es Ziffern aus?<br />
• Hat es Schwierigkeiten beim Überschreiten<br />
des Zehner-/ oder Hunderterschrittes?<br />
• Reversiert es Zahlen (67/76)?<br />
• Verwechselt es ähnlich klingende Zahlen<br />
(19/90)?<br />
• Beim Kopfrechnen kann es keine Zwischenergebnisse<br />
speichern?<br />
• Es hat Schwierigkeiten beim Erlernen<br />
des Einmaleins?<br />
• Liest oder schreibt es Zahlen seitenverkehrt<br />
(6/9)?<br />
• Verwechselt es ähnlich aussehende<br />
Zahlen (23/32) (5/6)?<br />
• Zeigt es öfters eine falscheWiedergabe<br />
von Zahlen beim Abschreiben?<br />
• Hat es Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung<br />
und Reproduktion räumlicher<br />
und zeitlicher Abfolgen?<br />
• Duldet es widersprüchliche Ergebnisse<br />
oder bemerkt es sie nicht einmal?<br />
• Hat es eine generelle Regelunsicherheit?<br />
• Zählen und /oder Rückwärtszählen<br />
gelingen nur unter Verwendung der<br />
Finger?<br />
Bei Unsicherheit einfach nachfragen!<br />
Überprüfungen bieten die psychologischen<br />
Beratungsstellen, der SPATZ oder<br />
das Förderzentrum Villa Allegro an.<br />
Ursula Günster-Schöning<br />
Das ist enorm wichtig für jedes Kind,<br />
um zuversichtlich und glücklich durchs<br />
Leben zu gehen. Eltern können das<br />
Selbstbewusstsein ihres Nachwuchses<br />
stärken indem sie viel loben, mit<br />
Worten, aber auch mit Gesten und<br />
Blicken. Auch sollten sie die Talente<br />
ihres Kindes fördern, denn was man<br />
gut kann, das gibt Selbstvertrauen.<br />
Wenn man Optimismus, Empathie und<br />
Selbstbewusstsein bei den Kindern unterstützt,<br />
ist die Chance viel größer, dass<br />
sie glücklicher durchs Leben gehen, berichtet<br />
“Baby und Familie”.