Pusteblume Dezember 2012/Januar 2013
Pusteblume Dezember 2012/Januar 2013
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Mit Saugen, Schlucken, Kauen oder Lecken<br />
machen sich schon kleine Kinder<br />
fit fürs Sprechenlernen.“ Diese Übung<br />
entfällt aber, wenn Kinder häufig nur<br />
flüssige Obstbreie trinken.<br />
Auch für die Zähne sind die süßen Pürees<br />
pures Gift: Smoothies schaden den<br />
Zähnen stärker als etwa ganze Früchte.<br />
Der Grund: Die Kombination von Zucker<br />
und Säure in Smoothies kann den Zahnschmelz<br />
angreifen. „Wenn Kinder häufig<br />
Was damals wirklich geschah,<br />
wissen wir natürlich<br />
nicht ganz genau,<br />
aber so, oder so ähnlich könnte es<br />
sich abgespielt haben, oder?<br />
„Nun komm schon, Caspar, mach mal<br />
hinne, du hältst uns auf. Und was hast<br />
Du denn in dem Riesenpaket? Hätten ein<br />
bisschen Weihrauch und Myrrhe nicht<br />
gereicht?“<br />
„Nein, mein lieber Melchior! Wenn<br />
schon, denn schon. Ich will mich vor<br />
dem Heiland schließlich nicht blamieren.<br />
Weihrauch und Myrrhe, pah! Kaum<br />
auf der Welt, da soll der auch schon in<br />
die Esoterikecke gedrängt werden. Nein,<br />
nein, der bekommt was Besonderes!“<br />
„Heh, ihr beiden,“ ruft Balthasar dazwischen,<br />
„wir folgen hier dem Stern von<br />
Bethlehem. Wenn ihr weiter so trödelt,<br />
dann geht die Sonne auf, und wir stehen<br />
mitten in der Wüste, und zwar ohne Heiland.“<br />
„Ja, ja, ich beeile mich ja schon“, sagt<br />
Caspar, „wenn ihr echte Freunde wärt,<br />
würdet ihr zumindest mal mit anpacken,<br />
dann ging’s auch schneller.“<br />
So halfen Melchior und Balthasar Caspar<br />
mit der schweren Kiste, trotzdem war<br />
die Reise mühsam. Man glaubt gar nicht,<br />
wie schnell so ein Stern ist, wenn man<br />
schwer zu schleppen hat. Zudem boten<br />
die drei schon ein merkwürdiges Bild,<br />
wie sie sich so abmühten mit Caspars<br />
Kiste. Irgendwie so gar nicht königlich,<br />
das Ganze. Schon weit nach Mitternacht<br />
meinte Melchior: „Sagt mal, was haltet<br />
ihr denn davon, dass der Heiland von einer<br />
Jungfrau geboren wurde? Könnte es<br />
nicht sein, dass die Maria dem Josef ein<br />
Kuckucksei unterjubeln will?“<br />
Smoothies trinken, kann der schützende<br />
Zahnschmelz aufweichen und die Beißer<br />
empfindlicher und anfälliger gegen Karies<br />
machen“, warnt Silke Willms. Kinder,<br />
die dagegen ganze Früchte essen, produzieren<br />
mehr Speichel und dieser schützt<br />
vor Säure und Fruchtzucker. Außerdem<br />
bieten Obst und Gemüse ein Kauerlebnis<br />
und eine riesige geschmackliche Variationsbreite,<br />
die bei den Smoothies verloren<br />
geht. „Gerade im Sommer hängen die<br />
Gesund und munter Sendet uns Euer<br />
Bäume und Sträucher voll mit<br />
leckeren Früchten wie Erdbeeren<br />
und Kirschen, zu denen Kinder<br />
jetzt besser greifen sollten“, empfiehlt<br />
die DAK-Expertin. „Als wichtigen<br />
Nebeneffekt lernen sie auf diese Weise<br />
auch die unterschiedlichen Obst- und<br />
Gemüsesorten kennen. Dennoch kann<br />
ein Smoothie gelegentlich bis zu zwei<br />
Portionen Obst oder Gemüse am Tag ersetzen,<br />
wenn frische Produkte nicht zur<br />
...öliche Weihnachten<br />
Eine kulinarische Weihnachtsgeschichte<br />
„Ich weiß nicht, was Du meinst,“ Melchior,<br />
„schließlich handelt es sich um den<br />
Heiland, und da wird nur gejubelt, und<br />
nicht untergejubelt. Wenn Gott das so<br />
vorgesehen hat, dass sein menschgewordener<br />
Sohn durch einer Jungfrau Schoß<br />
das Licht dieser Welt erblickt, dann stellt<br />
man das nicht in Zweifel.“ sagt Caspar.<br />
„Schließlich schleppen wir uns hier nicht<br />
für einen Bastard mit den wertvollen<br />
Geschenken ab. Das ist der „König der Juden“!<br />
Sogar Herodes glaubt der Prophezeiung<br />
und lässt schon mal prophylaktisch<br />
alle Neugeborenen im Land `über<br />
den Jordan gehen´.“<br />
„Aber was ist denn nun drin, in der<br />
Kiste, die uns hier einen Bandscheibenschaden<br />
bescheren möchte?“ fragt<br />
Balthasar, der sich aus der Diskussion<br />
um Kuckuckseier und Jungfrauenschöße<br />
erfolgreich herausgehalten, aber interessiert<br />
zugehört hat.<br />
„Das werdet ihr erst erfahren, wenn<br />
wir dem Heiland gegenüberstehen, jedenfalls<br />
ist das nicht so ein olles Kräutergelumpe,<br />
wie ihr es anschleppen<br />
wollt.“ erwidert Caspar.<br />
„Nun mach mal halblang,<br />
Caspar,“ sagt Balthasar, „es<br />
geht hier um die Symbolik,<br />
nicht um den schnöden<br />
Mammon. Myrrhe ist ein<br />
Heilkraut als Geschenk für den von Gott<br />
gesandten Arzt und Heiler, deswegen<br />
wird das Kind ja auch Heiland genannt,<br />
und Weihrauch ist das Geschenk für den<br />
zukünftigen Hohepriester Israels. Und<br />
was ist mit Deinem Geschenk, Caspar?<br />
Wofür steht das, außer für Rückenbeschwerden<br />
und Mühsal?“<br />
„Das werdet ihr schon früh genug er-<br />
Weihnachtskrippe. Bild: wikipedia.de/AxelR unter cc-Lizenz<br />
fahren, nur so viel: Es ist das Wertvollste,<br />
was Palästina zu bieten hat, und eines<br />
Königs würdig!“<br />
So schwiegen sie eine Weile und gingen,<br />
ab und an stöhnend, weiter, immer<br />
dem Stern von Bethlehem folgend.<br />
Als der Morgen so langsam herauf<br />
dämmerte, stellten sie fest, dass der<br />
Stern still stand. „Was ist denn nun,<br />
stöhnte Balthasar? Wartet er auf uns,<br />
weil er Mitleid hat?“<br />
„Quatsch!“ gab Melchior zurück. „Wir<br />
sind gleich da! Genau unter dem Stern<br />
finden wir den Heiland! Endlich! Mein<br />
Iliosacralgelenk will nämlich nicht mehr<br />
lange mit deiner Kiste zu tun haben, Caspar.“<br />
„Musst die Last halt gleichmäßig verteilen,<br />
du gehst ja auch ganz krumm –<br />
wie ein lahmes Lama.“<br />
„Noch so ein Spruch, Caspar, und du<br />
kannst sehen, wie du deine Kiste die letz-<br />
Lieblingsrezept und<br />
gewinnt mit etwas<br />
Glück 25,‐ ¤ für<br />
Euer Sparschwein!<br />
Verfügungstehen.“<br />
ten Meter bis zum Heiland allein schleppen<br />
kannst.“<br />
„Nun beruhigt euch doch erst einmal,<br />
wir sind ja fast da! Was soll der Heiland<br />
von uns denken, wenn wir streitend wie<br />
die weinseligen, römischen Legionäre<br />
daherkommen?“, griff Balthasar ein.<br />
„Erstens: Für römische Legionäre passen<br />
unsere Gewänder nicht; zweitens:<br />
Ich bin ruhig; drittens: Denken? Wie soll<br />
denn so ein Neugeborenes – Heiland<br />
oder nicht – denken? Der kann vielleicht<br />
Lahme gehend machen, aber wohl noch<br />
nicht denken!“ gibt Melchior zurück.<br />
„Na dann bist Du mit deinem komischen<br />
Gelenk, dessen Vorhandensein<br />
mir bislang völlig entgangen ist, genau<br />
bei dem Richtigen, Melchior. Lasst uns<br />
endlich den Heiland sehen, schließlich<br />
habe ich auch noch was anderes zu tun.“<br />
erwiderte Balthasar.<br />
„Was hast du denn zu tun? Der Heiland<br />
ist ja wohl wichtiger, als deine unbedeutenden<br />
Tätigkeiten.“ gibt Melchior<br />
zurück. „In mehr als 2000 Jahren noch<br />
wird man den Heiland verehren! Du<br />
kannst von Glück sagen, wenn man den<br />
Anfangsbuchstaben deines Namens noch<br />
in irgendwelchen hinterwäldlerischen<br />
Gegenden an den Türstock malt!“<br />
„Ja, ja,“ sagt Caspar, „ihr werdet schon<br />
sehen. Wenn der Heiland mein Geschenk<br />
bekommen hat, dann wird das Einzug<br />
halten in die Geschichte der Menschheit.<br />
Mein Name wird gleich nach seinem<br />
genannt werden. Man wird dieser Begebenheit<br />
ein großes Kapitel in der Dings,<br />
ähh, wie heißt es noch gleich, komme<br />
nicht drauf – egal, ich nehme mal ein<br />
Fantasiewort dafür – in der Bibel widmen,<br />
jawohl!“<br />
So kamen sie nun an ein heruntergekommenes<br />
Gebäude, das doch sehr an<br />
einen Stall erinnerte. Genau über diesem<br />
stand der Stern von Bethlehem.<br />
„Ey, will der uns jetzt veräppeln? In<br />
dieser Baracke soll der König der Juden,<br />
der Heiland geboren worden sein? Kann<br />
das denn sein?“ fragte Melchior die anderen<br />
beiden.<br />
„Glanz ist in der kleinsten Hütte!“<br />
sprach Caspar, „Kommt, lasst uns hineingehen.“<br />
Fortsetzung Seite 36<br />
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