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Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse

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Kirchengeschichtliches <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sauerland</strong>e<br />

obige Carl Rubig sein: der Taufvermerk sagt: "commorencium in Eslohe - sie hielten sich hier<br />

auf. Taufpaten waren: Maximilianus v. Weichs, satrapa in Wenne und Joanna Maria a Schieder."<br />

2)<br />

13. Theodor Eckhard, 1806 - 1836.<br />

war <strong>aus</strong> Elleringh<strong>aus</strong>en gebürtig. Weiteres kann ich leider über ihn nicht vorbringen. Das<br />

Neueste ist oft am unbekanntesten. Woran mag das wohl liegen? Unter Pastor Eckhard war<br />

Küster und Lehrer: Anton Esleben. Unser Kirchenbuch sagt: "1823 am 13. Sept. ließ Ferdinand<br />

Dünnebacke und Frau Maria Francisca Roß zu Nieder Marpe einen Sohn taufen auf den Namen<br />

Ferdinand. Taufpate war Anton Esleben, Schullehrer in Bergh<strong>aus</strong>en.<br />

Dieser Anton Esleben ist der Großvater des Medizinalrates und Oberstabsarztes Dr. Franz<br />

Anton Esleben zu Bernburg-Anhalt.<br />

14. Christoph Grothoff; 1836 - 1895.<br />

Mit ihm treten wir in bekanntere Gefilde, denn von nun an steht uns auch der gedruckte<br />

Schematismus unserer Diözese Paderborn zu Diensten. Der erste Schematismus vom Jahre<br />

1849 berichtet: "Franz Christoph Grothoff <strong>aus</strong> Allendorf, geb. am 3/9.1805, zum Priester geweiht<br />

17. Jan. 1835, (er war vorher 4 Jahre Soldat gewesen, Gefreiter beim 2. Garderegiment)<br />

als Pfarrer von Bergh<strong>aus</strong>en angestellt am 22. März 1836," um fortan seine Pfarrei nicht mehr<br />

zu verlassen. Als Jubilarpriester, mit <strong>dem</strong> Ehrentitel "geistlicher Rat", ist er in Bergh<strong>aus</strong>en am<br />

12. Juli 1895 im 90. Lebensjahre, und im 60. seines Priesterstandes gestorben. Er war Inhaber<br />

des R. Adler Ordens IV. Klasse mit der Zahl 50, und des Kronenordens III. Klasse.<br />

In <strong>dem</strong> Nachrufe, Beilage zu Nr. 58 der Mesch. Zeitung, den ihm einer seiner Pfarrkinder,<br />

nämlich Probst Schauerte in Magdeburg, Dr. theol. gewidmet, heißt es: "Die erste Stelle seiner<br />

priesterlichen Wirksamkeit war Altenbüren, wo er nur ein Jahr die erledigte Pfarrei verwaltete.<br />

Am 5. April 1836 wurde er als Pfarrverweser nach Bergh<strong>aus</strong>en gesandt, wo der alte Pastor<br />

Eckardt vollständig dienstunfähig geworden war. "Gehen Sie nach Bergh<strong>aus</strong>en", so hatte ihm<br />

der Generalvikar gesagt: "und sehen Sie, ob Sie die Pfarrei retten können." Wegen der traurigen<br />

Verhältnisse in Bergh<strong>aus</strong>en, so fährt der Berichterstatter fort, trug man sich in Paderborn<br />

mit <strong>dem</strong> Gedanken, die Pfarrei aufzulösen, einen Teil zu Wormbach, einen zweiten nach Dorlar<br />

und einen dritten nach Cobbenrode zu schlagen. - Ein merkwürdiger und fast unglaublicher<br />

Gedanke: "Die Pfarrei aufzulösen." Die Berghäuser können sich gratulieren, dass dieses Projekt<br />

nicht verwirklicht worden ist, sonst hätte es ihnen noch schlimmer ergangen, wie den Fredeburgern,<br />

von denen ein Sprichwort seinen Ursprung genommen, so dass man bei Verlusten<br />

sagt: "Niu sind se deüme, as die Friäwersken üm et Höltken!" Schon Dutzendmale habe ich<br />

diesen Spruch gehört, aber über Ursprung und Bedeutung konnte mir niemand Auskunft geben.<br />

Vielleicht sind diese Zeilen Veranlassung, dass ein Kundiger in dieser Zeitung Mitteilung<br />

macht, und <strong>aus</strong>einandersetzt, wie Fredeburg "üme dat Höltken" gekommen 1 Gott sei Dank, ist<br />

Fredeburg jetzt reich gesegnet an Wald und Holz; Gott sei Dank auch, dass die Nachbarpfarrei<br />

ihre Rechte behalten hat und nun wieder hoch ist. Wenn Pastor Grothoff kein anderes Verdienst<br />

sich erworben, als dieses, dass er die Existenz und die Blüte seiner Pfarrei sichergestellt<br />

hat, dann wäre sein Ruhm schon groß genug.<br />

2) Ich Endes unterschrieben bezeuge und bekenne hiermit, daß der Herr Max Risse zu Leckmart mit Bewilligung<br />

des Prälaten Edmund zur Tilgung der Schulden ad 219: womit Herr Jodokus Kleine gewesenen<br />

hiesigen Pastor <strong>dem</strong> Herrn Wiese zu Hellefeld verhaftet und von hochgnädigen Herrn Prälaten durch einen<br />

Vergleich die Summe festgestellt: heut dato 80 Rt. vorgeschossen, dergestalt, daß von diesen 80 Rt.<br />

am 1. März 3 Rt. Zinsen jährlich von mir bezahlt werden müssen. Signatum: Wormbach, den 1. März<br />

1788, F. Heinrich Sicker, Pastor<br />

P. Carolus Rubig, Pastor in Bergh<strong>aus</strong>en, qua testis.<br />

1<br />

Zu diesem Spruche, dessen in No. 12 d. Ztg. Erwähnung geschehen, und um freundliche Aufklärung<br />

gebeten wurde, erhielt ich wenige Tage darauf erwünschte Auskunft. "Am Hinterwald, am sog. Langenstein,<br />

in der Richtung zum Astenberge hin, kurz vor Hunau liegt rechts von den Waldungen der sog.<br />

Zwersberg (Twiäsbiärg), der in uralter Zeit Eigentum der Bürger Fredeburgs gewesen sein soll. Die Bürger<br />

hatten den Patres in Grafschaft, die in der Nähe auch Wald hatten, die Erlaubnis gegeben, sich dort<br />

Asche zu brennen. Im Laufe der Zeit sollen die Patres sich aber den Wald als ihr Eigentum angeeignet<br />

habe. Hierdurch soll das Sprichwort entstanden sein: "Me kümmet drümme, as dei Friäwersken ümmet<br />

Höltken." Der erwähnte Wald gehört jetzt zu den fiskalischen Forsten."<br />

10

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