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Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse

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Kirchengeschichtliches <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sauerland</strong>e<br />

b. Johannes Marpe, pastor et decanus in Affeln, war daselbst schon 1497 Pastor. Er wird<br />

erwähnt in den Urkunden von 1497, 98, 1508 und 1517. Er starb 1519, und wurde am Sonntage:<br />

"Esto mihi", am 6. März begraben.<br />

c. Auf ihn folgte Crato de Marpe, decanus et pastor in Affeln. Er wird als Pfarrer erwähnt<br />

1526, 30, 36; als Dechant 1547. Die letzte Würde scheint er Alters halber schon nach wenigen<br />

Jahren niedergelegt zu haben. Er starb 1559.<br />

d. Bernard Marpe. Dechant und Pastor zu Affeln; er war während der Amtsführung Cratos v.<br />

Marpe, 1551, Vikar ad St. Antonium in Affeln.<br />

Als Pastor daselbst wird er im Mendener Kalandregister schon um 1559 aufgeführt. Da aber<br />

sein Vorgänger erst im November desselben Jahres investiert wurde, so mag er damals die<br />

Pfarrei als Vikar administriert haben. Das gerechte Register nennt ihn als Pastor ferner 1565,<br />

66, 80. In einer anderen Urkunde wird er auch 1584, 88, und später als Pfarrer zu Affeln erwähnt.<br />

Am 14. März 1594 wurde er auf der Dekanatsversammlung zu Attendorn, als damaliger<br />

ältester Camerarius zum Dechant erwählt. Er starb am 29. Juli 1605. - So Seibertz in Bl.z.n.K.<br />

Westf. 1866, S. 35 und ff. - Auf S. 35 bemerkt Seib.: "Die v. Wilstrop gnt. Kolbe zu Oedingen<br />

waren im Besitze nicht nur der v. Affelschen Güter, sondern auch des Patronatsrechtes über<br />

die Kirche zu Affeln. Am 22. Januar 1595 ließ der Balver Droste Hermann v. Hatzfeld zu Wocklum<br />

die Güter, welche damals die Eheleute Kaspar v. Wilstrop gnt. Kolbe zu Oedingen und Anna<br />

von Leuenstein besaßen, wir wissen nicht <strong>aus</strong> welchem Grunde, mit Arrest belegen.<br />

Der Grund wird kein anderer gewesen sein, als dieser, dass wie bei vielen Andern, auch die<br />

Wilstrop sich geweigert, die Pflicht der Belehnung anzuerkennen. So war es bei H<strong>aus</strong> Marpe, so<br />

war es bei v. Esleben in Cobbenrode, so scheint es auch bei Kaspar v. Fürstenberg der Fall<br />

gewesen zu sein. Pieler, in <strong>dem</strong> Leben und Wirken des K. v. F., sagt S. 30, derselbe sei am 5.<br />

Januar 1575 nach Arnsberg vorgeladen in Sachen Hermann v. Hatzfeld und seiner H<strong>aus</strong>frau<br />

"gegen mich, belangend 4000 Goldgulden Hauptsumme und aufgelaufene Pension. Nach langem<br />

Handel verglichen. Muss auf künftig Dom. quasimodo bezahlen 5000 Goldg. binnen Attendorn."<br />

Dieses scharfe Zugreifen des Landesdrosten Hermann v. Hatzfeld beleuchtet die damaligen<br />

Zeitverhältnisse; man will sich emanzipieren; man will sich frei machen, und doch<br />

muss Recht Recht bleiben; auch damals.<br />

Die v. Wilstrop haben durch den Verlust ihrer Güter in Affeln das kirchliche Patronatsrecht<br />

nicht verloren; gen<strong>aus</strong>o ist es auch in Cobbenrode ergangen. Nicht Fried. Bischopinck gewann<br />

das beanspruchte Patronatsrecht, sondern Johann Caspar v. Esleben blieb im Besitze und<br />

konnte es deshalb auch seinem Schwager übertragen bzw. verkaufen.<br />

VI. Abteilung. Geistliche, die von <strong>aus</strong>wärts zugewandert sind.<br />

1. Fried. Anton Pieper. Er hat am 27. Mai 1741 den Joh. Hermann Godtfried von Esleben <strong>aus</strong><br />

Oberhun<strong>dem</strong>, und die Maria Theresia Wilhelmina Hoyinck <strong>aus</strong> N. Marpe in Oedingen getraut.<br />

Pieper war damals Pastor in Altenbüren, und ist als Pastor in Soest gestorben. Die Familie Pieper<br />

war <strong>aus</strong> Fleckenberg nach N. Marpe eingewandert, Gutsnachbar der Familie Hoyinck; der<br />

Bräutigam nennt ihn "Vetter."<br />

2. Anton Soemer. - Im J. 1787 war an der Kölner Hochschule immatrikuliert: "Soemer Anton<br />

<strong>aus</strong> Eslohe." - Dieser Name ist für die Pfarrei ein fremder. Bei näherem Nachsuchen stellte<br />

sich her<strong>aus</strong>, dass Franz Anton Soemer am 10. Januar 1764 zu Wenholth<strong>aus</strong>en geboren ist.<br />

Seine Eltern sind Christoph Soemer und Maria Cath. Bornemann gt. Becker. Mit seinen Verwandten<br />

ist er nach Nieder Eslohe übergesiedelt, die sich hier angebaut haben: "accolae in<br />

Nieder Eslohe." Es ist das H<strong>aus</strong>, <strong>aus</strong> welchem die 3 Geistlichen Hesse abstammen. - Die Familie<br />

Soemer war auch nach Wenholth<strong>aus</strong>en eingewandert, und war gebürtig <strong>aus</strong> Valbert, Pfarrei<br />

Elspe.<br />

Der Hof- und Staatskalender ins Arnsberg vom J. 1800 und 1801 erwähnt: "Vikar in Elspe<br />

Sömer." Im ganzen Herzogtum Westf. ist dies der einzige Sömer. Er ist seit 1792 Vikar in<br />

Elspe gewesen. In den Bl. z. n . K. Westf., 1881, S. 32, wird als Inhaber der Mutter Gottes<br />

Vikarie Anton Sömer erwähnt, von 1792 bis 1841. So der Verfasser der Elsper Chronik Fr.<br />

Xaver Schrader, z. Z. Pfarrer in Ratzungen.<br />

Dagegen meldet Pfarrer Budde in Elspe, er sei Vikar gewesen von 1792 bis zu seinem am<br />

24. Mai 1848 erfolgten Tode: Antonius Soemer <strong>aus</strong> Elspe," so steht im Lagerbuche. Sonst kam<br />

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