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Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse

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Kirchengeschichtliches <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sauerland</strong>e<br />

700. - Rektor Franz Josef Cramer <strong>aus</strong> Westernkotten, geb. 19/5.1838, gew. 31/3.1865, angest.<br />

15/8.1865. - Schulkinder 150.<br />

Der Schemat. von 1873: Johannes Schilp <strong>aus</strong> Welda, Vikar und Rektor; Vikarie bischöfl.<br />

Colation; geb. 2/10.1846, gew. 12/3.1870, angest. 4/10.1871.<br />

Der Schemat. von 1881: Vikar und Rektor: Johannes Henneke <strong>aus</strong> Brakel, geb. 21/2.1846,<br />

gew. 28/3.1873.<br />

Der Schemat. von 1888: Josef Tebbe <strong>aus</strong> Dörnholth<strong>aus</strong>en, Vikar und Rektor; geb.<br />

18/1.1857, gew. 14/4.1886, angest. 14/12.1886.<br />

Der Schemat. von 1893: 3 Schulklassen, 2 Lehrer, 1 Lehrerin, Rektoratschule mit 21 Schülern,<br />

700 Kommunikanten; Katholiken 1008. Wilhelm Wimhöfer <strong>aus</strong> Arnsberg, Rektor und Vikar;<br />

geb. 17/2.1864; gew. 16/8.1888, angest. 21/10.1890.<br />

Der Schemat. von 1895: 190 Schulkinder, 2 Lehrer, 1 Lehrerin, Rektoratschule mit 19<br />

Schülern; neben <strong>dem</strong> geistlichen Rektor noch 2 Elementarlehrer. Franz Scharz, Rektor, <strong>aus</strong><br />

Gerlingen, geb. 15/2.1868, gew. 17/3.1893, angest. 6/11.1893.<br />

Der Schemat. von 1899: 3 Schulkl. mit 173 Kindern. - Niederlassung der Franziskanerinnen<br />

<strong>aus</strong> Olpe mit 4 Schwestern, 1010 Katholiken. Potthöfer Josef, Pfarrer <strong>aus</strong> Büenfeld, Pfarrei<br />

Reiste, geb. 6/12.1843, gew. 12/3.1869, angest. 29/3.1899. Hammerschmidt Wilhelm, Rektor<br />

und Vikar, <strong>aus</strong> Neuenrade; geb. 15/5.1868, gew. 9/3.1894, angest. 5/4.1897.<br />

Der Schemat. von 1902 wie sein Vorgänger; nur eine verhältnismäßige starke Vermehrung<br />

der Seelenzahl, nämlich 1080. - Soll wohl der Eisenbahn zu verdanken sein. - Schulkinder 189,<br />

Rektoratschule 20.<br />

Der letzte Schemat. von 1904 nennt 197 Schulk., 18 Rektoratschüler, und Katholiken 1073.<br />

Sonst nichts weiter bemerkenswertes.<br />

Pastor Belke, Ritter des r.A.O.4.Kl. [Roter Adler Orden 4. Klasse] starb am 16. Dezember<br />

1898, nach<strong>dem</strong> er fast 47 Jahre Pfarrer in Fredeburg gewesen. Die Nekrologe der Kirchen- und<br />

Zivilgemeinde, datiert vom 20. Dezember, sind beide glanzvoll gehalten. Möge Fredeburg immer<br />

mehr blühen und gedeihen! Mögen ferner, in nicht allzuferner Zukunft, Eslohe und Fredeburg,<br />

die beiden Hauptorte unseres gemeinsamen "Fredeburgischen Landes" durch die Eisenbahn<br />

in nähere Beziehung gebracht werden! Wenn man's nur erlebte!<br />

Zusatz für Fredeburg.<br />

"Niu sind se drümme, as die Friäwersken ümmet Höltken." -<br />

Zu diesem Spruche, dessen in No. 12 d. Ztg. Erwähnung geschehen, und um freundliche<br />

Aufklärung gebeten wurde, erhielt ich wenige Tage darauf erwünschte Auskunft. "Am Hinterwald,<br />

am sog. Langenstein, in der Richtung zum Astenberge hin, kurz vor Hunau liegt rechts<br />

von den Waldungen der sog. Zwersberg (Twiäsbiärg), der in uralter Zeit Eigentum der Bürger<br />

Fredeburgs gewesen sein soll. Die Bürger hatten den Patres in Grafschaft, die in der Nähe auch<br />

Wald hatten, die Erlaubnis gegeben, sich dort Asche zu brennen. Im Laufe der Zeit sollen die<br />

Patres sich aber den Wald als ihr Eigentum angeeignet haben. Hierdurch soll das Sprichwort<br />

entstanden sein: "Me kümmet drümme, as dei Friäwersken ümmet Höltken." Der erwähnte<br />

Wald gehört jetzt zu den fiskalischen Forsten." - So weit die Aufklärung.<br />

Was ist von dieser Tradition zu halten? Ein Spruch sagt: "Lügen haben kurze Beine." Wenn<br />

diesem Spruche gar keine Wahrheit zu Grunde läge, dann wäre es nicht wahrscheinlich gewesen,<br />

dass diese Sage bis auf unsere Tage gekommen wäre und in der ganzen Umgebung Verbreitung<br />

gefunden hätte.<br />

Eine andere Frage ist die: Sind die Fredeburger Bürger nicht zu gutmütig und vertrauensselig<br />

gewesen? Wenn die Patres, "die in der Nähe auch Wald hatten", absolut Asche brennen<br />

wollten, warum ist ihnen nicht erwidert worden; geht dorthin, wo ihr Berechtigung habt! Weshalb<br />

in fremde Jagdgründe gehen.<br />

Freilich lässt sich diese Gutmütigkeit - abgesehen von natürlicher Erfurcht gegen geistliche<br />

Personen - noch besonders erklären durch die Abhängigkeit vom Kloster, weil von dort <strong>aus</strong> der<br />

Gottesdienst in Fredeburg zu besorgen war. - Zu den Zeiten der Machabäer hieß es auch einmal:<br />

"Ein Hoherpriester <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Stamme Aarons wird uns nicht verraten!" Wie entsetzlich war<br />

das Blutbad!<br />

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