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Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse

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Kirchengeschichtliches <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sauerland</strong>e<br />

Das sind die Hauptgedanken der Eingabe an den Hochwürdigsten Herrn; sie sind sämtlich<br />

durch Anführungszeichen als solche kenntlich gemacht. Alle Angaben sind schlicht und wahr<br />

und sprechen deshalb für sich selbst. Das Bittgesuch, wie auch die Statuten sind unterschrieben<br />

vom Vorstande des St. Agatha-Sammelvereins in Hengesbeck: Josef Beule, Vorsitzenden<br />

und Joh. Pieper <strong>aus</strong> Oberlandenbeck.<br />

2. Als 2. Urkunde kommt in Betracht die Verfügung des Bischöflichen Generalvikariates vom<br />

1. Mai 1903, J.-No. 5705.<br />

"Auf Schreiben vom 28. v. Mts. an Seine Bischöfliche Gnaden, unseren Hochwürdigsten<br />

Herrn Bischof Wilhelm, haben wir Ihnen zu erwidern, dass diesseits gewiss nichts dagegen zu<br />

erinnern ist, wenn der St. Agatha-Sammelverein fortfährt zu sammeln, um zur Errichtung einer<br />

Filialgemeinde zu gelangen.<br />

Doch machen wir <strong>aus</strong>drücklich darauf aufmerksam, dass es:<br />

1. mit großen Schwierigkeiten verbunden ist, <strong>aus</strong> Filialen verschiedener Pfarreien eine Filialkirchengemeinde<br />

zu bilden. Es ist vielmehr erforderlich, dass die betreffenden Filialen zunächst<br />

einer einzigen Pfarrgemeinde einverleibt werden.<br />

2. Dass Filialkirchengemeinden mit eigener Vermögensverwaltung sowohl die kirchlichen<br />

Lasten für sich selbst, als auch die vollen Steuerbeträge etc. für die Pfarrkirche, zu der sie gehören,<br />

mitaufzubringen haben. - Den Mitunterzeichnern wollen Sie hiervon Mitteilung machen."<br />

- Bezüglich der Schwierigkeiten, worauf die Behörde unter Nr. 1 und 2 aufmerksam gemacht<br />

hat, ist zu beachten, dass man auf Erlangung eines eigenen Gottesdienstes hinstrebt. Dazu<br />

genügt aber die Gründung einer Vikarie in Landenbeck, wobei nur die Bischöfliche Behörde<br />

konkurriert. Das erste Erfordernis ist die Ansammlung eines Fonds zur Besoldung des Geistlichen;<br />

alles Übrige ist Nebensache. An einer andern Stelle habe ich schon gesagt: Landenbeck<br />

bleibe bei Wormbach und Hengesbeck bleibe bei Eslohe. So ist allen, die hier in Betracht kommen,<br />

in gleicher Weise geholfen und ist den Schwierigkeiten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Wege gegangen. Kommt<br />

Zeit, kommt Rat.<br />

3. Die 3. Urkunde ist eine Beschwerdeschrift an das Hochwürdige General-Vikariat. Wormbach,<br />

den 7. März 1905.<br />

"Die gehorsamst unterzeichneten Mitglieder der Wormbacher kirchlichen Gemeindevertretung<br />

sehen sich gezwungen, bei der hohen Behörde gegen Herrn Pfarrer H. in Cobbenrode wegen<br />

seines Verhaltens gegen Landenbeck Beschwerde zu führen. Seit einem Jahre und schon<br />

länger hat sich Herr Pfarrer H. eifrig bemüht, die Einwohner der beiden Landenbeck der Muttergemeinde<br />

Wormbach abwendig zu machen und für Cobbenrode zu gewinnen. Dabei stieß er<br />

aber vielfach in Landenbeck auf energischenWiderstand. Im März 1904 wollte er in Landenbeck<br />

wegen Umpfarrungssache eine Versammlung abhalten und hatte dieselbe schon von der Kanzel<br />

publiziert. Dieselbe fand aber nicht statt, weil verschiedene Landenbecker sich deswegen in<br />

Wormbach beschwerten. Inzwischen bemühte sich Landenbeck, eine neue Schule zu bekommen,<br />

da in Cobbenrode die Errichtung einer 3. Schulklasse zum Bedürfniss geworden war. Herr<br />

Pfarrer H. arbeitete nun, weil Landenbeck sich nicht wollte umpfarren lassen, gegen die Errichtung<br />

der Schule in Landenbeck, trotz<strong>dem</strong> die Landenbecker Kinder zur Schule nach Cobbenrode<br />

einen Weg von 1/2 bis 3/4 Stunde zurückzulegen haben. Es wurde uns mitgeteilt,<br />

dass der frühere Amtmann von Eslohe, jetziger Bürgermeister von Warendorf, in einer Sitzung<br />

des Schulvorstandes <strong>dem</strong> Pfarrer H. gegenüber erklärt habe, Kirchen-und Schulsachen dürften<br />

nicht miteinander verquickt werden. Für Landenbeck sei die Schule ein Bedürfnis und deshalb<br />

müssten <strong>dem</strong>gemäß die Beschlüsse gefaßt werden.<br />

Wir halten die Schule in Landenbeck ebenfalls für ein Bedürfnis, weil daselbst 46 Schulkinder<br />

sind und Landenbeck über 1/3 der Cobbenroder Schulsteuer zahlt.<br />

Auf mehrfaches Bitten einzelner Bewohner von Landenbeck hielt unser Herr Pastor Hammeke<br />

am 25. September 1904 zur Regelung der kirchlichen Angelegenheit mit den H<strong>aus</strong>vätern<br />

von Landenbeck eine Versammlung ab, in der sich sämtliche Anwesenden mit einer Ausnahme<br />

für die Errichtung einer eigenen Vikarie mit Hengesbeck erklärten und gegen 9000 Mk. freiwillige<br />

Beiträge zeichneten. Als das Resultat dieser Versammlung bekannt wurde, begann alsbald<br />

in Cobbenrode die Maulwurfsarbeit. Am 2. oder 3. Sonntag im Oktober richtete Herr Pfarrer H.<br />

heftige Vorwürfe von der Kanzel gegen die Bewohner von Landenbeck, insbesondere auch,<br />

ohne den Namen zu nennen, gegen Lehrer Arens zu Altenhagen, einen geborenen Landenbe-<br />

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