27.12.2012 Aufrufe

Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse

Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse

Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kirchengeschichtliches <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sauerland</strong>e<br />

len als Nachfolger von Pfarrer v. Willre zum Pfarrer von Ovenh<strong>aus</strong>en zu finden." Es war Johann<br />

Wilhelm Engelhard, am 5.4.1694 zu Nieder-Eslohe geboren, als 6. Kind der Eheleute Joh.<br />

Kaspar Engelhard und der Apollonia Mönnig. Auf seinen Antrag wurde er 1729 von Ovenh<strong>aus</strong>en<br />

nach Thülen bei Brilon versetzt und ist dort im Jahre 1732, noch keine 40 Jahre alt, gestorben.<br />

7. P. August Lohmann, S.J. Obschon ich denselben als Student gekannt hatte, wusste ich<br />

doch nicht, dass er <strong>aus</strong> Eslohe gebürtig war, sondern <strong>aus</strong> der Pfarrei Hellefeld, wie ich meinte.<br />

Diese Unkenntnis war die Ursache, weshalb er in der Geschichte von Eslohe keine Erwähnung<br />

gefunden hat. Er war der Sohn des Justizamtmanns Josef Lohmann <strong>aus</strong> Brilon und der Gertrud<br />

Osterrath <strong>aus</strong> Arnsberg. Am 28. Dez. 1833 wurde er geboren und am 1. Januar 1834 getauft.<br />

Der Vater zog 1839 als Gerichts-Direktor in seine Vaterstadt Brilon. - Unterm 22. Aug. 1905<br />

brachte das Westf. Volksbl. f. Notiz: "Telegraphischer Mitteilung zufolge ist vor kurzem in Porto-Alegre<br />

der Superior der brasilianischen Jesuiten-Mission P. Aug. Lohmann gestorben. Er war<br />

am 28.12.1833 in Eslohe geboren, besuchte Elementarschule und Progymnasium in Brilon,<br />

studierte 3 Jahre Theologie in Münster und Paderborn und trat im Oktober 1855 in den Jesuitenorden<br />

ein. 1864 empfing er die hl. Priesterweihe durch die Hand unseres hochseligen Bischofs<br />

Conrad Martin. Seit 1869 wirkte er in Brasilien." Ähnlich berichtete auch der "Leo" in Nr.<br />

36 von <strong>dem</strong>selben Jahre. P. Lohmann hätte also in diesem Jahre das 50-jährige Jubiläum seiner<br />

Zugehörigkeit zum Jesuitenorden feiern können. Es hat nicht sollen sein; wie er auch niemals<br />

mehr sein irdisches Vaterland wiedergesehen hat. R.i.p.<br />

Diese 7 Vorgenannten sind diejenigen, von deren Dasein ich erst seit einiger Zeit Kenntnis<br />

erlangt habe. Wenn die Pfarr-Chroniken so lückenhaft sind, wie soll es späteren Generationen<br />

möglich sein, ihr Andenken aufzufrischen? Nur zu schnell fallen Personen und Tatsachen der<br />

Vergessenheit anheim. Hermann Theodor Stiesberg und Johann Wilhelm Engelhard waren sogar<br />

<strong>aus</strong> der Familien-Erinnerung gänzlich entschwunden; man hatte keine Ahnung mehr davon.<br />

Und doch ist es so schön, wenn bewährte und erprobte Personen als Muster können aufgestellt<br />

werden! Wer weiß, wie manches Kind im Hinweis auf solche Vorgänger in Familie und<br />

Gemeinde sich angetrieben fühlt, ihrem Beispiele zu folgen und in ihre Fußstapfen zu treten?<br />

Exempla trahunt: Beispiele ziehen an.<br />

8. - 11. v. Marpe, auf H<strong>aus</strong> Marpe, <strong>aus</strong> Niedermarpe.<br />

Hier sind noch einzureihen 4 geistliche Herren v. Marpe. In meiner Esloher Chronik haben<br />

dieselben keine Aufnahme gefunden, weil ich keine Sicherheit hatte, ob die Betreffenden auch<br />

wirklich <strong>aus</strong> der Pfarrei Eslohe bzw. <strong>aus</strong> Niedermarpe, vom Rittergute Marpe, abstammten.<br />

Meine früheren Zweifel sind jetzt beseitigt. Zum Beweise lasse ich eine urkundliche Nachricht<br />

folgen, die ich der gütigen Mitteilung des Herrn B. Steinhauer, Rendanten des Paderb. Altertums<br />

Vereins verdanke: "Wir, Johann v. Marpe und Catharina meine Ehefrau, Jürien ( Jürgen)<br />

unser Sohn, und ich Lucia v. Marpe, Witwe Stryk und Wilh., mein Sohn zu Niedermarpe bekennen,<br />

dass wir einen Kamp, gelegen zwischen Papen und Dettmars, an Hermann Pape verkauft<br />

haben." Diederich v. Broich; Richter in Esleve, besiegelt die Urkunde. 1586, 28/4. "1560,<br />

op dagh vincula Petri: Ich Johann v. Marpe, seligen Conrads v. Marpe Sohn, Lucia meine eheliche<br />

H<strong>aus</strong>frau, wir tun feierlich kund, so itzo Diedrich v. Eppe und Styne H<strong>aus</strong>frau unten-haben,<br />

ihr Gut <strong>dem</strong>selben erb- und eigentümlich verkauft haben. Unterschrieben von "Bernardus Marpe,<br />

Pastor zu Affeln." Dies bekenne ich Johann v. Marpe, mit meiner eigenen Hand geschrieben,<br />

dass es "war ys", (wahr ist)."<br />

Aus diesen beiden Notizen ergeben sich folgende Tatsachen: 1. Johann v. Marpe hat sein<br />

Rittergut an Died. v. Eppe verkauft. 2. Bernard Marpe, damals Pastor zu Affeln, hat den Kontrakt<br />

mit unterschrieben, er stammt von <strong>dem</strong>selben Hofe ab; und da er 1605 starb, so darf<br />

man wohl annehmen, dass Bernard der Sohn des Johann v. Marpe gewesen. 3. Der Vorbesitzer<br />

vor Died. v. Eppe und Styne, Eheleute in Niedermarpe, war Johann v. Marpe. "Wir haben erb-<br />

und eigentümlich verkauft."<br />

Nun steht aber geschichtlich fest, dass Died. v. Eppe im Jahr 1489 von Erzbischof Hermann<br />

mit <strong>dem</strong> Gute Marpe in Niedermarpe belehnt worden ist. 1513 wurden "die Gevattern<br />

Godthardt u. Johan von Bonslohe mit diesem Gute belehnt, " "für sie und ihre Erben," "auf<br />

welchem Gute Styne seligen Died. v. Eppe Witwe zu wohnen pflegt" - "1573 wird Hermann v.<br />

Marpe genannt Pape ex nova gratia mit <strong>dem</strong>selben Gute belehnt." - Aber, so muss man fragen,<br />

wie lassen sich denn diese Zeitangaben mit einander vereinigen? 1489 wird Died. v. Eppe<br />

von kompetenter Seite mit H<strong>aus</strong> Marpe belehnt; 1513 ist Died. v. Eppe nicht mehr unter den<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!