Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse
Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse
Geschichtliches aus dem Sauerland - R.J.Sasse
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kirchengeschichtliches <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sauerland</strong>e<br />
Karlshütte und Rübergerbrücke. Zum Pfarrer in Altenhun<strong>dem</strong> ernannt am 22/9.1893. Der<br />
Schematismus von 1899 meldet: Pfarrer a.D., wohnhaft in seiner Heimat, in der Pfarrei Kirchveischede;<br />
dagegen meldet der Schematismus von 1902 wieder seine Genesung und am 24.<br />
Aug. 1900 seine Ernennung zum Pfarrer in Bergh<strong>aus</strong>en. - Die ganze Pfarre hat 1104 Katholiken;<br />
der Schematismus von 1849 erwähnte 518 Kommunikanten; hiernach muss in 50 Jahren<br />
die Seelenzahl um 200 bis 300 zugenommen haben. Filialen: Oberberndorf, Arpe, Mailar, Niederberndorf,<br />
Menkh<strong>aus</strong>en, Heimigh<strong>aus</strong>en, Kückelheim. Der neueste Schematismus von 1904<br />
kennt einen Seelenzuwachs von 3 Personen, nämlich im ganzen 1107 Seelen, aber nur eine<br />
Schulklasse mit 93 Kindern. In diesem Schematismus wird Heimingh<strong>aus</strong>en geschrieben und<br />
Kückelheim mit Kückelsheim; hinzugekommen ist die Kolonie Herschede, 7 km entfernt, 66<br />
Seelen.<br />
Salve, salvete, domus in monta!<br />
Semper sis florida fronis!<br />
"Im grünen Wald gefällt es mir,<br />
Der Wald ist nicht von Druckpapier."<br />
IV. Vikare zu Bergh<strong>aus</strong>en.<br />
Gestützt auf die Vorlagen, und soweit mir die Verhältnisse bekannt sind, ist hier als Vikar an<br />
erster Stelle zu nennen:<br />
1. Johann Schmidt, von 1474 bis etwa 1507.<br />
Dieses ist die jetzige Schreibweise; die vorliegenden Urkunden schreiben Johan Smedes,<br />
oder Smiedes <strong>aus</strong> Esleve. Sein Großneffe, Diederich Schmit, war Vikar in Eslohe. Vergl. S. 122<br />
m. Buches über Eslohe. Aus den vorfindlichen Akten geht hervor, dass Johan Smedes, Vikar in<br />
Bergh<strong>aus</strong>en, ein tüchtiger Vermögensverwalter gewesen ist und es sich sehr hat angelegen<br />
sein lassen, sein Benefizium hoch zu bringen.<br />
1474. Die Urkunden sagen: Der Junker auf der Leiße, unterhalb Altenhof bei Fredeburg,<br />
hatte um das Jahr 1300 ein etwa 600 Morgen großes Gut in Sellingh<strong>aus</strong>en. Dieses kam an die<br />
Familie von Hanxleden zu Bödefeld. Hennecke von Hanxleden verkaufte das Gut an die Vikarie<br />
zu Bergh<strong>aus</strong>en. Im Jahre 1848 kam das Gut unter den Hammer. Eine Gerichtsperson zu Fredeburg<br />
kaufte es, pflanzte an, parzellierte es, und verkaufte es zu 20,000 Rt. Schulte zu Altenhof<br />
kaufte eine Tannenkultur von 120 Morgen für 2200 Rt., die jetzt zu 100,000 M. zu taxieren<br />
ist.<br />
1474. Hennecke von Hanxleden und Kaethe, seine Frau, bekennen, dass sie ihr Gut zu<br />
Dörenholth<strong>aus</strong>en <strong>dem</strong> H<strong>aus</strong>e zu Heimighusen (Everdes) verkauft haben, welches Gut dieser<br />
wieder <strong>dem</strong> Vikar to Berghusen als ein Gotteslehn zu einer ewigen Misse gefundirt und gestiftet<br />
habe, und geben zu dieser Stiftung ihre Zustimmung. Anno 1474, ipso die St. Georgii M. -<br />
Am 23. April.<br />
1482. Der Vikar Johan Smiedes erwirbt für den Altar Sti. Joannis zu Bergh<strong>aus</strong>en eine Kornrente<br />
<strong>aus</strong> der Mühle zu Oedingen und eine Jahresrente <strong>aus</strong> Padbergs Gute zu Cobbenrode.<br />
1486. Band 21 des Paderb. Altert. Vereins, S. 306, meldet: "In die Stae Margarethae Uginis<br />
verkaufen Diederich und Hermann Rump von der Wenne, Brüder <strong>aus</strong> der Mühle zu Oedingen<br />
eine Rente an den ehrbaren Johannem to Bergh<strong>aus</strong>en, pastor. - Unter den Zeugen wird genannt,<br />
Johan van Esleben". - Der Vikar wird hier Pastor genannt, weil er die Geschäfte eines<br />
wirklichen Pastors zu besorgen hatte; der eigentliche Pfarrer war der Pastor zu Wormbach. - Es<br />
ist wohl wahrscheinlich, dass diese und die unmittelbar vorhergehende Notiz identisch sind,<br />
und letzte nur eine gerichtliche Eintragung sein soll.<br />
1492. Gervin v. Cobbenrodt schenkt der Vikarie zu Bergh<strong>aus</strong>en das Wesseln Gut zu Werntrop,<br />
285 Morgen groß. - Dieser Gervin, der auch auf S. 27 m. B. über Eslohe erwähnt wird,<br />
wird wohl der Vater gewesen, sein des so hochberühmten Dechanten Eberhard v. Cobbenrodt<br />
zu Wormbach. Seine Schenkung lässt darauf schließen, dass die altadlige Familie v. Cobbenrodt<br />
reich begütert war. Die Schenkung erfolgte zu der Zeit, als Eberhard zu den Benediktinern<br />
in Grafschaft ging. - Auch ist hier<strong>aus</strong> zu entnehmen, dass der hochverdiente Vikar Johan Smedes,<br />
<strong>aus</strong> Eslohe gebürtig als H<strong>aus</strong>freund und nächster Landsmann des Gervin und Eberh. v.<br />
Cobbenrodt, in hoher Gunst gestanden hat; ebenso bei der Familie von Rump, die damals in<br />
12