Zentrum für berufliche Weiterbildung BILDUNG IST DER WEG LERNEN. VERSTEHEN. UMSETZEN. zbw.ch <strong>2023</strong>_hochformat swissmechanic CMYK_+3mm.indd 1 24.03.<strong>2023</strong> 16:39:02
<strong>Swissmechanic</strong> Berufsmeisterschaften 15 machen, ist schade. Sie sollte man fördern. Das ist auch den Arbeitgebern bewusst. Viele Unternehmen stellen regelmässig Kandidaten für die Berufsmeisterschaften. Sie fördern sie und lassen sie an den Meisterschaften teilnehmen. Diese Betriebe haben alle keine Mühe, Lernende zu finden, weil sie ihnen eine gute Lehrausbildung bieten. Sie haben Silvio Tönz an den World- Skills 2019 in Kazan eingearbeitet, wo er Sie als Compatriot Support Expert unterstützte. Wie macht er sich als künftiger Experte? Silvio konnte bereits Erfahrungen sammeln – 2017 als Kandidat, 2019 als Experte. Er ist bereits gut im Expertenteam integriert. Er wird sich in ein feines Gremium einbringen können. Unter den Experten ist ein Generationenwechsel in Gang. In Leonberg waren viele junge Experten, die selbst einmal Kandidaten waren. ■ Silvio Tönz, Sie erzielten in der Polymechaniker-Disziplin Fräsen Platz 4 bei den WorldSkills 2017 in Abu Dhabi. Was hatte das für einen Einfluss auf Ihr Leben? Silvio Tönz: Es hatte einen sehr grossen Einfluss. Nicht der Wettkampf selbst, aber die Zeit, in der ich mich vorbereitete. Sie brachte mich fachlich und menschlich weiter. Den grössten Einfluss hatte bei mir, dass ich Freude am Lernen bekam. So wusste ich bald, dass ich die Berufsmatur machen und dann studieren wollte. Ich habe immer noch Freude, Neues zu lernen. Das ist auch als Ingenieur wichtig. Wo stehen Sie heute beruflich? Ich habe die Berufsmittelschule absolviert und im Sommer in Rapperswil mein Maschinenbau-Studium abgeschlossen. Dann war ich drei Monate in Kanada, um Englisch zu lernen. Nun bin ich bei Hamilton in Rapperswil Systemingenieur und werde ein Masterstudium im Bereich Medizinaltechnik beginnen. Die WorldSkills waren der Grundstein für diese Entwicklung. Was hinterlässt nach einer World- Skills-Teilnahme am meisten Eindruck? Die umfangreiche Vorbereitung. Sich bewusst zu werden, was alles hinter Berufs- oder Sportmeisterschaften steckt. Die Vorbereitungen waren breit und professionell. Wie kam es dazu, dass Sie sich entschieden, in die Fussstapfen Ihres ehemaligen Experten zu treten? 2019 durfte ich als Compatriot Support Expert Erfahrungen sammeln. Ich musste nicht zweimal überlegen, ob ich mich weiterhin einbringen möchte. Schon als Kandidat gefiel es mir, in dieser Umgebung zu arbeiten. Auch in Kazan waren die Leute fachlich sehr kompetent. Es sind super Leute, und es ist schön, mit ihnen zu arbeiten. Der Austausch mit den internationalen Experten ist spannend. Die verschiedenen Ansätze zu sehen, andere Perspektiven kennenzulernen, das bringt einen immer weiter. Diese Erfahrungen können bei ganz verschiedenen Dingen helfen. Sie sind immer wertvoll. Ich bin gespannt, die Entwicklungen der jungen Leute selbst beobachten zu können. Worauf freuen Sie sich am meisten als neuer internationaler Experte? An der Weltmeisterschaft mit Top-Performern mitarbeiten zu können, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und zu sehen, wie verschieden in verschiedenen Ländern schwierige Aufgaben gelöst werden. Zudem möchte ich etwas zurückgeben aus der Zeit, als ich von anderen profitieren konnte, und andere dorthin bringen, wo ich bin. Worauf werden Sie als Experte besonders Wert legen? Ich finde es wichtig, dass der Kandidat Freude hat an dem, was er tut. Ich möchte die Kandidaten top auf die Aufgaben vorbereiten und probieren, die Probleme aus anderen Sichtweisen zu betrachten und andere Lösungsansätze in Betracht zu ziehen. Aus meinem Ingenieurstudium habe ich die Fähigkeit mitgenommen, mit neuen Ideen Probleme zu lösen. Diese Erfahrung möchte ich einbringen. Werden Sie als 26-Jähriger eine andere Herangehensweise haben als Ihr Vorgänger? Es wird nicht alles genau gleich sein, da ich nicht dieselbe Person bin und nicht am selben Ort lebe. Aber der Grundgedanke wird derselbe sein. Das Training wird im selben Rahmen liegen. Wir werden bisherige Aufgabenstellungen üben, die Anliegen der Kandidaten werden einbezogen. Alles wurde sauber aufgegleist. Ich werde im Grossen und Ganzen so weitermachen wie mein Vorgänger.