Skript zur Vorlesung an der Hochschule Luzern - Wagner-Joos ...

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19.5.2007: �Finanzprodukte werden immer komplizierter. Doch die meisten Sparer wissen
zu wenig, um ihr Geld sinnvoll anzulegen. Dabei wäre alles so einfach.(�…“’–) Profiteure in-
nerhalb des Aktienfondssegmentes waren REIT- und Ökologie-Fonds Branchenfonds, die
eigentlich eher als Beimischung dienen sollten. Damit offenbart sich wieder einmal die Nei-
gung der Deutschen zum medienorientierten Mode-Investment: Das Geld floss in Bran-
chen, die aufgrund der massiven Marketingaktivitäten und der ständigen Medienpräsenz
am intensivsten wahrgenommen wurden. Damit bleibt nur noch die Hoffnung, dass es ir-
gendwo in der vom Marketing manipulierten Masse auch noch diejenigen Sparer gibt, ohne
die die modischen Mittelbewegungen noch heftiger ausgefallen wären: Die antizyklischen
Langfristanleger, die sich nicht um kurzfristige Modetrends kümmern, sondern die internati-
onal gestreute Aktienanlage als tragenden Bestandteil des langfristigen Vermögensaufbaus
betrachten�, so der Autor.
�Auch die noch unwissenden Anleger könnten ihre Kenntnisse mit minimalem Aufwand
erweitern. Für die meisten Verbraucher würde es schon genügen zu wissen, dass ein eu-
ropa- oder weltweit über alle Branchen investierender Aktienfonds für den langfristigen
Vermögensaufbau geeignet ist, während alle anderen Fondsgattungen zweitrangig sind
und die mittel- und kurzfristige Anlage über Zinsanlagen bei Banken oder mit Bundeswert-
papieren abgedeckt werden können. Das wäre eine Grundlage, die zwar nicht für das Ver-
fassen finanzstrategischer Abhandlungen reicht, aber zumindest deutlich stabiler ist als
alles, was das weitverbreitete finanzielle Analphabetentum derzeit anrichtet,� so Thomas
Hammer�s Fazit in der ZEIT. Aber auch hier gilt: Man muss nicht alles verstehen, wie etwa
die Artikelüberschrift in der NZZ vom 28.8.2007: �Volatilität eignet sich als Anlageklasse in
der Portfolio Allokation � Negative Korrelation mit dem Basiswert - Investitionen am besten
mit Varianz-swaps�. Dann einfach �Hande weg!�.
Hohe ohe Rendite
Rendite
�Kapitalverdoppelung� versprach eine Kleinanzeige in der Rubrik �Beteiligungen und Geld-
verkehr� einer seriösen Tageszeitung im Jahr 1995, �367% plus� eine andere Anzeige. Die
Anzeigen sind im Gegensatz dazu vergleichsweise moderater geworden, wenn auch nicht
seriöser. Eine aktuelle Anzeige aus einer seriösen Tageszeitung im Mai 2007: �Dubai In-
vestments - solide - seriös - abgesichert - garantiert 18% p.a.� Zwar werden hier alle Kli-
schees bedient (Ölscheichs, boomende Regionen, Solidität, Seriosität, Sicherheit(en…“’–) und
schliesslich die �Garantie� einer vergleichsweise hohen Rendite.
Kapitalverdoppelung wurde Mitte der 90er-Jahre durch die Beteiligung an einer Roulette-
Gemeinschaft versprochen, ausserdem wurde mit einer Kapitalverzinsung von 300% ge-
worben, was vom Landgericht Berlin als irreführend angesehen und verboten wurde, da
nicht darauf hingewiesen wurde, dass die versprochene Rendite mit Roulettespiel �erwirt-
schaftet� werden sollte. Das kann man alleine besser, indem man rouge oder noir spielt.