Skript zur Vorlesung an der Hochschule Luzern - Wagner-Joos ...

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Hierzu ein aktuelles Musterbeispiel aus der Neuen Zürcher Zeitung vom 22.3.2007: �EBK
warnt erneut vor einem Anlagebetrüger�
Die Eidgenössische Bankenkommission (EBK…“’–) hat erneut vor dem neuseeländischen Anla-
gebetrüger Shaun Gregory Morgan gewarnt. Trotz einem Verbot von Ende 2003 und einer
Verurteilung im August 2006 trat er erneut widerrechtlich als Finanzintermediär auf und
nahm Publikumsgelder entgegen. Die EBK hatte Morgan bereits in einer Verfügung vom
18. Dezember 2003 untersagt, gewerbsmässig Publikumseinlagen entgegenzunehmen
oder dafür zu werben, wie sie am Mittwoch mitteilte. Die Bankenaufsicht verbot ihm zudem,
die Bezeichnung �Bank� zu verwenden. Trotzdem verwendete Morgan unerlaubterweise die
Bezeichnungen �SDC Bank�, �Bank International� und �Banque Internationale�. Zudem warb
er in jüngster Zeit mit den Bezeichnungen �First Mutual Credit Corporation Ltd.� und �First
Mutual Credit Switzerland GmbH� beziehungsweise neu mit �Privat Capital Invest GmbH�
erneut unerlaubterweise für die Entgegennahme von Publikumsgeldern. Die EBK weist
darauf hin, dass Firmen mit diesen Bezeichnungen weder von ihr bewilligt noch beaufsich-
tigt sind.�
Der Begriff des Rückfalltäters ist in der Kriminologie schon seit Anbeginn der Verbrechens-
forschung zu finden. Gerade im Bereich der Betrügereien, in dem ein geldgieriger Täter oft
genug auf ein geldgieriges Opfer trifft, findet man sehr häufig �Rückfalltäter�. Diese befin-
den sich heute hier, morgen dort, übermorgen eine Weile im Gefängnis. Und sind dann
wieder obenauf... Eines ist sicher: Sie sind din der Zwischenzeit zwar nicht intelligenter
geworden, verfügen aber über mehr Erfahrung als zu Beginn ihrer Karriere.
�Rückfällige� �Rückfällige� �Rückfällige� �Rückfällige� Opfer
Opfer
Nicht nur die Täter werden rückfällig, sondern die Anleger eben auch. Das Prinzip �ge-
branntes Kind scheut das Feuer� oder �aus Schaden wird man klug� wird auf sondersame
Weise ad absurdum geführt. In einer SPIEGEL-Story aus dem Jahr 1988 (Nr. 49/1988…“’–)
wurden bereits die wiederholten Opfer, die Mehrfachbetrogenen, erwähnt: �Nichts war zu
abenteuerlich und zu riskant � wer sein Geld in einer Abschreibungsruine verloren hatte,
wollte es sich möglichst rasch mit Warentermingeschäften wiederholen.�
Häufig lässt sich beobachten, dass die Opfer sich sogar mehrmals auf dieselben Betrugs-
maschen einlassen, um den vorangegangen Verlust irgendwie wieder auszugleichen. Ein
typisches Zitat eines Anlegers, der in einem Ermittlungsverfahren gegen A.B. als Zeuge
aussagte: �Ich möchte noch hinzufügen, dass ich vollstes Vertrauen zu A.B. habe. Nach
Abschluss der Ermittlungen möchte ich, dass der Betrag von 2.400 Euro, den ich auf das
Konto des A.B. eingezahlt werde, an mich umgehend zurücküberwiesen wird. Ich werde
den Betrag dann an A.B. weiterleiten, da ich nach wie vor sicher bin, dass ich den Darle-
hensbetrag ausbezahlt bekomme.� Wer einmal zum Betrugsopfer wurde, ist nicht davor
sicher, ein weiteres Mal betrogen zu werden. Die Opfer sind sich aber ganz sicher, dass