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Skript zur Vorlesung an der Hochschule Luzern - Wagner-Joos ...

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Seite 59/61<br />

Macht…“’–) und die Assoziationen, die <strong>der</strong> Einzelne mit Geld verbindet. �Klei<strong>der</strong> machen Leute�,<br />

dieses Phänomen hat Gottfried Keller bereits vor 150 Jahren in seinem gleichnamigen<br />

Buch festgehalten. Allgemeine Denk- und Verhaltensmuster führen zu einem grundlegen-<br />

den Vertrauen. Die Beteiligten verhalten sich, wie sie es von ein<strong>an</strong><strong>der</strong> erwarten. Das Auf-<br />

treten des Betrügers als seriöser Geschäftsm<strong>an</strong>n und die gegenseitige Bestätigung von<br />

Erwartungshaltungen führen zu Vertrauen. Oft sind die Opfer so von <strong>der</strong> Situation einge-<br />

nommen, dass sie nicht klar denken können und dabei zu schnell reagieren � und hinterher<br />

überhaupt nicht mehr.<br />

Auch die Funktionen des Gehirns belegen, dass es eben etwas Zeit braucht, um m<strong>an</strong>che<br />

Informationen in beiden Gehirnhälften zu verarbeiten. Ausserdem scheinen die arbeitsteilig<br />

arbeitenden Gehirnbereiche m<strong>an</strong>chmal �gegenein<strong>an</strong><strong>der</strong>� zu arbeiten. Wo Vernunft gefragt<br />

wäre, setzt sich m<strong>an</strong>chmal das �Gefühlszentrum� durch. Hinzu kommt meist auch noch die<br />

Faulheit, kritisch nachzudenken und das primitive Wunschdenken des Menschen, das<br />

Wunsch und Wirklichkeit nicht immer sauber trennt. Die Gier nach diesen Wunschvorstel-<br />

lungen k<strong>an</strong>n nahezu jeden Menschen dazu ver<strong>an</strong>lassen, irrational zu denken und vor allem<br />

zu h<strong>an</strong>deln.<br />

Kapital<strong>an</strong>lagebetrug funktioniert deshalb so gut, weil die Betrüger ihre Maschen genau auf<br />

die primitiven Anlagen des Menschen abstimmen. Betrüger kennen die allgemeinen psy-<br />

chologischen und sozialen Denk- und Verhaltensmuster und nutzen das bei allen Men-<br />

schen vorh<strong>an</strong>dene Gewinndenken und eben auch die Gier für ihre Zwecke.<br />

Zum Abschluss noch ein paar Thesen:<br />

oo oo Dummheit Dummheit und und Intell Intelligenz Intell genz oo<br />

oo<br />

Vermeintliche Dummheit auf <strong>der</strong> einen und <strong>an</strong>geblich Intelligenz auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite er-<br />

klärt das Phänomen �Kapital<strong>an</strong>lagebetrug� nur un<strong>zur</strong>eichend. Es h<strong>an</strong>delt sich vielmehr um<br />

ein Bündel von Motiven.<br />

lässt sich nicht �<strong>zur</strong>ückgewinnen�.<br />

oo oo Verlorenes Verlorenes Kapital� Kapital� Kapital� Kapital� oo<br />

oo<br />

oo oo oo Vertrauen Vertrauen oo oo<br />

oo<br />

ist bek<strong>an</strong>ntlich gut... Vertrauen ist schnell gewonnen, schnell missbraucht. Nett k<strong>an</strong>n je<strong>der</strong><br />

Mensch sein, wenn er will. Nettigkeit ist kein Grund jem<strong>an</strong>dem zu vertrauen. Genau hier<br />

liegt <strong>der</strong> entscheidende Ansatzpunkt: Rationales und Irrationales schlagen hier ihre ent-<br />

scheidende Schlacht.<br />

oo oo Lernen Lernen oo<br />

oo<br />

Es ist Ihr Geld und Ihre Ver<strong>an</strong>twortung: Werden Sie klug aus dem Schaden <strong>an</strong><strong>der</strong>er, seien<br />

Sie schlauer als <strong>an</strong><strong>der</strong>e.<br />

oo oo Erfolg Erfolg oo<br />

oo

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