ELMA, Juni Juli 2023

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GESUNDHEIT & FITNESS
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Beim Wählen der Mannschaften
immer der oder die Letzte auf
der Turnhallenbank, abwertende
Blicke und die gängige Meinung,
wer zu viel wiegt, ist selbst schuld.
Kinder und Jugendliche, die übergewichtig
sind, leiden nicht nur
unter den körperlichen Folgen,
sondern auch unter psychischen
und sozialen Problemen. Selbstachtung
und Selbstvertrauen
nehmen ab, Ängste und Depressionen
werden wahrscheinlicher.
Sie brauchen Hilfe. 15 Prozent
aller Kinder und Jugendlichen in
Deutschland sind übergewichtig
– und das sind nur Schätzungen.
Wie in so vielen Fällen hat auch
hier Corona seine negativen Spuren
hinterlassen – mit Lockdown,
Homeschooling, einem erhöhten
Medienkonsum, Vereinsschließungen
sowie zugesperrten Spielplätzen.
Wird nichts unternommen,
dann werden – das haben
Forscher herausgefunden – aus
90 Prozent aller übergewichtigen
Kleinkinder übergewichtige Erwachsene.
Denn: Je früher ich zu
viel wiege, desto schlechter ist die
Aussicht, das Gewicht langfristig
zu stabilisieren. Möglich ist es
aber trotzdem. Wobei es ja gar
nicht allein um die Zahl auf der
Waage geht, sondern darum, wie
diese sich zusammensetzt und wie
es den Kindern und Jugendlichen
wirklich damit geht. Viele der
Betroffenen haben bereits einen
langen Weg der Stigmatisierung
hinter sich. Auch durch Kinderärzte
und Therapeuten – oft unbewusst,
zum Beispiel durch die
Art der Gesprächsführung. Dr.
Katja Knab und Gabriel Torbahn
von der Adipositas-Beratungsstelle
des Klinikums Nürnberg finden
es wichtig, Verständnis zu zeigen
und die Schuldfrage herauszunehmen.
Sie wollen zuhören statt
alles besser zu wissen. Hinter die
Kulissen blicken. Die Verläufe
der sogenannten Perzentilen im
gelben Untersuchungsheft geben
einen ersten Hinweis darauf, zu
Dr. Katja Knab
Oberärztin
Gabriel Torbahn
Ernährungswissenschaftler
Adipositas-Beratungsstelle
am Klinikum Nürnberg
Klinikum Nürnberg, Campus Süd
Breslauer Str. 201
90471 Nürnberg
© Giulia Ianicelli
© Giulia Ianicelli
Telefonische Terminvereinbarung
unter 0911/3986822
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