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KUNST<br />
AUSSTELLUNG<br />
PIERRE<br />
ET GILLES:<br />
„Les couleurs du temps“<br />
Pierre et Gilles: « Doudou d‘amour (Sophia Lang) », 2021,<br />
Ink-jet photograph printed on canvas and painted<br />
159 × 125 cm — 62 5/8 × 49 1/5 in. Unique<br />
Pierre et Gilles: « La planète rouge (Tahar Rahim) », 2022,<br />
Ink-jet photograph printed on canvas and painted<br />
162 × 114 cm— 63 3/4 × 44 7/8 in. Unique<br />
Das seit den 1970ern weltweit gefeierte<br />
Künstlerpaar aus Frankreich<br />
kehrt mit seiner neuen Ausstellung „Les<br />
couleurs du temps“ zum ersten Mal seit<br />
seiner spektakulären Retrospektive 2017<br />
im Musée d’Ixelles nach Brüssel zurück.<br />
Pierre et Gilles: « La promesse (Bogdan Romanovic) », 2022, ink-jet photograph printed on canvas and<br />
painted, 165 × 115 cm — 65 × 45 ¼ in. Unique<br />
Ihre glamouröse, auch mal kitschige, zeitlose<br />
und wunderschöne Kunst ist Malerei und<br />
Fotografie gleichermaßen. Die ikonischen<br />
Bilder werden immer gemeinsam von den<br />
beiden Queers, von Fotograf Pierre und Maler<br />
Gilles, erschaffen.<br />
Es gibt kaum jemanden, der ihre Kunst nicht<br />
kennt. Ihr künstlerischer Output gehört<br />
zum kollektiven Gedächtnis der westlichen<br />
Welt, ist zugleich Pop-Art, Kult und Legende.<br />
Und das niemals flach! Umweltschutz,<br />
Frauen- und Queer-Rechte werden ebenso<br />
thematisiert wie das Altern, der Tod, der<br />
Krieg. Ganz aktuell zum Beispiel der russische<br />
Angriffskrieg gegen die Ukraine.<br />
Ihre Hommage an das leidende Land, „La<br />
promesse“ („Das Versprechen“), wird nun<br />
Teil der neuen Ausstellung in der Galerie<br />
Templon in Brüssel. Schriftlich verrät das<br />
Team der Galerie via E-Mail an uns dazu:<br />
„Sorgfältig inszeniert und komplexer denn<br />
je zeigen die Porträts unbekannte und<br />
bekannte Gesichter, von Tahar Rahim<br />
bis Silly Boy Blue. Gemeinsam erfinden<br />
die Künstler neue Archetypen: Apollo<br />
umgeben von rosa Flamingos, erotisierte<br />
biblische Gestalten, verfluchte Liebende<br />
und nostalgische Seefahrer. Dezent, fast<br />
unmerklich, provozieren Pierre et Gilles<br />
zahlreiche gesellschaftliche Fragen: von<br />
Fragen der sexuellen Identität bis hin zu<br />
Phänomenen der sozialen Ausgrenzung,<br />
der religiösen Toleranz, des Krieges in der<br />
Ukraine, der globalen Erwärmung und der<br />
Verschmutzung der Ozeane. Die Mehrdeutigkeit<br />
ihrer Kunst – angesiedelt irgendwo<br />
zwischen Malerei und Fotografie, Illusion<br />
und Realismus – bietet ein nuanciertes<br />
Vehikel, um in einer von Konflikten und<br />
Ungleichheiten zerrissenen Zeit eine Botschaft<br />
der Toleranz zu vermitteln.“ Pierre et<br />
Gilles sind Meister der Kunst, stilprägend<br />
und einflussreich. Auch <strong>2023</strong> verstehen<br />
die beiden es immer noch, zu überraschen<br />
und zu begeistern. Wer die Möglichkeit hat,<br />
sollte sich diese neue Ausstellung ansehen.<br />
Ein Katalog ist ebenfalls erschienen. *rä<br />
4.5. – 22.7., Pierre et Gilles „Les couleurs<br />
du temps“, Galerie Templon, 13A Veydtstraat,<br />
1060 Brüssel, www.templon.com