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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DAS BERGISCHE UND DEN KREIS METTMANN

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TITEL FRAU IM JOB - WIE GELINGT MEHR TEILHABE AM ERWERBSLEBEN?<br />

Fortsetzung von Seite 23<br />

dabei unterstützen, Familie und Beruf besser miteinan<strong>der</strong><br />

zu vereinbaren. Genauso sollte Frauen<br />

<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einstieg nach <strong>der</strong> Elternzeit erleichtert<br />

werden. Wenn die Rückkehr in den Job vom ersten<br />

Tag mit Stress, Druck und Unverständnis für<br />

familiäre Belange verbunden ist, werden Mütter<br />

schnell frustriert überlegen, ob sie diesem Umfeld<br />

dauerhaft gewachsen sein werden und wollen. Familienfreundlichkeit<br />

hilft dabei, Privates und Berufliches<br />

besser miteinan<strong>der</strong> zu verbinden – beispielsweise,<br />

indem Arbeitszeit und Arbeitsort<br />

flexibel bleiben, betont auch die IW-Studie. Denn<br />

davon profitierten nicht nur Eltern, son<strong>der</strong>n gleichermaßen<br />

diejenigen, die Angehörige pflegen.<br />

Dieses Engagement wird sich lohnen, auch hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Bindung bewährter, gut ausgebildeter<br />

und eingearbeiteter Mitarbeiten<strong>der</strong>. Zufriedene<br />

Beschäftigte spielen deutlich seltener mit dem Gedanken,<br />

ihren Arbeitgeber zu wechseln, nur 19<br />

Prozent aller familienfreundlichen Arbeitgeber<br />

leiden laut IW unter zu hoher Fluktuation. Bei Unternehmen,<br />

die keinen beson<strong>der</strong>en Wert auf Familienfreundlichkeit<br />

legen, liege <strong>der</strong> Anteil hingegen<br />

bei 30 Prozent.<br />

Für Gleichstellung sorgen<br />

Wer die Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben<br />

för<strong>der</strong>n möchte, sollte aber auch noch weitere Kriterien<br />

beachten. Chancengleichheit am Arbeitsplatz<br />

kommt dabei ein hoher Stellenwert zu. Wenn<br />

Frauen merken, dass sie sich für die gleiche Anerkennung,<br />

Wertschätzung und nicht zuletzt Bezahlung<br />

weitaus mehr „abstrampeln“ müssen als ihre<br />

Kollegen, werden sie die Augen nach einem Arbeitsplatz<br />

aufhalten, <strong>der</strong> ihren Vorstellungen von<br />

Gleichstellung mehr entspricht. An einer solchen<br />

Einstellung und Unternehmenskultur lässt sich arbeiten<br />

– in Führungskreisen, Sensibilisierungskreisen<br />

und wenn nötig durch externe Beratung.<br />

Frauen in Führungspositionen<br />

Gut beraten<br />

Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf <strong>Bergische</strong>s<br />

Städtedreieck ist angesiedelt bei <strong>der</strong> Stadt<br />

Wuppertal und ein vom Ministerium für Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration<br />

geför<strong>der</strong>tes Projekt. Schwerpunkte sind<br />

die Unterstützung von regionalen Akteurinnen<br />

und Akteuren zur Steigerung <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Ausbildung von Mädchen in untypischen Berufen,<br />

die Steigerung <strong>der</strong> Arbeitgeberattraktivität durch<br />

strukturelle Maßnahmen zur Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie/Pflege in Unternehmen, Sichtbar<br />

machen des weiblichen Fachkräftepotenzials<br />

für Unternehmen, Nutzung des Potentials von<br />

Frauen in Unternehmen und Unterstützung des<br />

Aufstiegswillens von Frauen sowie Kooperationsprojekte<br />

zur fachlichen Entwicklung von Frauen.<br />

Mehr Info unter https://www.wuppertal.de/<br />

microsite/competentia/index.php<br />

Wer die Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben<br />

för<strong>der</strong>n möchte, sollte auch für<br />

Chancengleichheit im Unternehmen sorgen.<br />

Auch in Führungspositionen sollten Frauen vermehrt<br />

eine Rolle spielen. Der Anteil von Frauen in<br />

bei den Führungskräften ist in Deutschland in den<br />

letzten zehn Jahren kaum gestiegen, berichtet das<br />

Managerinstitut für Bildung in <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />

Dieser Befund sei umso überraschen<strong>der</strong>, als Frauen<br />

bei den Bildungsabschlüssen inzwischen weitgehend<br />

gleichgezogen und Männer in vielen Fächern<br />

sogar überholt haben.<br />

Auch seien sie, wenn sie einmal in die Führungsebene<br />

aufgestiegen sind, nicht weniger erfolgreich<br />

als ihre männlichen Kollegen. Wenn Unternehmen<br />

also gut qualifizierte Frauen in Jobs<br />

bringen wollen, sollten sie ihnen auch karrieretechnisch<br />

etwas anbieten können. Wenn dieses<br />

Versprechen nur Makulatur ist, werden dies Bewerberinnen<br />

schnell merken und auf das Jobangebot<br />

gar nicht erst anspringen. Ohne entsprechende<br />

Perspektive wird es kaum gelingen, Frauen mit<br />

Karriereambitionen für offene Stellen langfristig<br />

zu gewinnen.<br />

28 www.bvg-menzel.de

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