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Selbst ist die Frau
Statistik
Von 100 Erwerbstätigen gingen im Jahr 2022
46,8 Frauen einer Beschäftigung nach. Im Vergleich
zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung
(50,9 Prozent) waren Frauen im Berufsleben
in Deutschland immer noch unterrepräsentiert.
Noch deutlicher zeigt sich die unterschiedliche
Beteiligung von Männern und Frauen am
Erwerbsleben, wenn man nur die Führungskräfte
betrachtet. Nur knapp jede dritte Führungskraft
war 2022 eine Frau. Grundsätzlich ist die
Erwerbs tätigenquote der Frauen in Deutschland
in den letzten zehn Jahren gestiegen. Die stärkste
Zunahme wiesen dabei die älteren Frauen auf.
Die Erwerbs tätigenquote der 60- bis 64-Jährigen
erhöhte sich von 24,9 Prozent im Jahr 2007 auf
53,3 Prozent im Jahr 2017.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Doch dürfen neben all den Anforderungen an die
Arbeitgeber auch die Frauen sich selbst nicht außer
Acht lassen. Durch Qualifikation und fortlaufende
Weiterbildung lassen sich berufliche Entwicklungsmöglichkeiten
entscheidend verbessern.
Dazu kann man auch nach Bildungsträgern Ausschau
halten, die parallel zu Workshops oder Unterrichtsreihen
Kinderbetreuung anbieten. Eine
weitere gute Möglichkeit zur weiteren Qualifizierung
sind Online-Module, die sich teilweise sogar
zeitlich unabhängig erarbeiten lassen. Damit kann
man flexibel die Schlafenszeit der Kinder ausnutstituts.
„Frauen sind im Berufsleben oft rücksichtsvoller
und kooperativer als Männer und
nehmen die Bedürfnisse des ganzen Teams in
den Blick. Das ist gut für das Team, aber nicht
immer für die eigene Karriere.“ Das hohe Verantwortungsbewusstsein
befähige Frauen
prinzipiell besonders zu Führungsaufgaben,
doch legten sie genau aus diesem Grunde zu
strenge Maßstäbe an ihre eigenen Fähigkeiten
an, seien trotz ihrer persönlichen und fachlichen
Stärken häufig selbstkritischer als Männer
und träten deshalb weniger selbstbewusst
auf. Doch hieran lässt sich arbeiten, auch hier
kann die Teilnahme an Schulungen wegweisend
sein. Mehr Autonomie im Erwerbsleben
kann letztlich auch ein eigenes Unternehmen
sein. Frauen sollten daher zur Gründung ermutigt
werden – viele Startup-Center auch in unserer
Region bieten entsprechende Programme
explizit für Frauen an.
Nur knapp jede dritte Führungskraft
war nach einer
Erhebung im Jahr 2022 eine
Frau.
zen oder das persönliche Umfeld um Betreuung
während der eigenen Lernzeit bitten. Genauso
sollten Frauen nach Netzwerken und Mentoring-
Programmen Ausschau halten, um Kontakte zu
knüpfen und von den Erfahrungen anderer zu
profitieren.
Und hinsichtlich von Führungsaufgaben sollten
Frauen erkennen, dass sie sich tatsächlich im
Wettbewerb befinden, sagt Oliver Haberger, geschäftsführender
Gesellschafter des Manager In-
Zusammenfassend ist es sicherlich eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe, für mehr Teilhabe
von Frauen am Erwerbsleben zu sorgen.
Dazu sind individuelle, organisatorische und
politische Ansätze vonnöten. Und weil man
sich nicht auf den jeweils anderen verlassen
kann, sollte Jeder und Jede die Herausforderung
selbst anpacken – am besten noch heute.
Text: Stefanie Bona
Fotos: Shutterstock, BVG
der Bergische Unternehmer 09 |23 29