SOLiNZ_August 2023
Zeitung der Solidarwerkstatt-Kommunalgruppe Linz
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S7 und Prager Straße<br />
Die vergessenen Bewohner der<br />
Pragerstraße<br />
Linz ist eine moderne Stadt und möchte<br />
sich auch so zeigen. Zu einer modernen<br />
Stadt gehört auch ein gutes öffentliches<br />
Verkehrsnetz. Daher werden zwei<br />
neue Bahnlinien vom Hauptbahnhof zum<br />
Mühlkreisbahnhof (S6) und zur Universität<br />
(S7) geplant. Aufgrund der begrenzten<br />
Mittel der Stadt müssen dazu auch andere<br />
Akteure eingebunden werden. So spielt<br />
bei der Planung und Finanzierung das<br />
Land Oberösterreich und der Bund eine<br />
entscheidende Rolle. Obwohl das Stadtgebiet<br />
davon stark betroffen ist, hat das<br />
Land Oberösterreich die Planung in der<br />
Hand. Der Bürgermeister sagt auf Anfrage,<br />
dass er hier keine Handhabe hat. Von<br />
Wahl zu Wahl gehen die Ankündigungen<br />
und Planungsrunden einher. Aber ein Akteur<br />
findet keine Beachtung…<br />
Die Bevölkerung entlang der Trasse spielt<br />
kaum eine Rolle. Doch diese ist von den<br />
großen Plänen unmittelbar betroffen! Kein<br />
Wort, keine Information gesteht man den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern zu. Sie<br />
würden es wohl nicht verstehen, so denkt<br />
man wohl. So formt sich langsam der Widerstand,<br />
obwohl alle ein sinnvolles und<br />
leistungsfähiges Verkehrsnetz wollen.<br />
Auch der mit Abstand größte Geldgeber,<br />
der Bund, vertröstet die Bewohner. Dieser<br />
beschränkt sich in der Rolle als Finanzier<br />
und außenstehender Beobachter. Ein Großteil<br />
der Entscheidungen liegt beim Land<br />
Oberösterreich, so auch die viel diskutierte<br />
Streckenführung. Ziel sollte eine schnelle<br />
Verbindung zwischen Hauptbahnhof und<br />
Donaudamm: Hier soll die Bahn im<br />
7-Minutentakt fahren<br />
Universität sein. Aber durch einen engen,<br />
teuren Tunnel mit eingleisiger Durchführung<br />
zwischen Pragerstraße und Autobahnbrücke,<br />
mit vielen engen Bögen bei der Gleisführung<br />
und einem zerstörten Naherholungsgebiet<br />
(Geh- und Radweg) zwischen<br />
Autobahnbrücke und Pleschingersee ist das<br />
wohl ein wenig innovatives Ziel.<br />
Und da fragt man sich, ob es nicht vielleicht<br />
doch eine bessere Lösung gibt. Eine die<br />
vielleicht billiger, schneller und besser für<br />
die Bevölkerung ist.<br />
So kommen mehrere Leute auf die gleiche<br />
Idee. Warum nicht den Linzer Osten über<br />
bestehende Gleise anbinden und für die<br />
S7 eine eigene Eisenbahnbrücke über die<br />
Donau zu errichten. Brücken sind in Oberösterreich<br />
ein rotes Tuch, aber das wäre die<br />
schnellste und effektivste Trasse direkt zur<br />
Universität.<br />
Ein Bewohner der Pragerstraße<br />
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