SOLiNZ_August 2023

Versiegelung
Linz - Top beim Zubetonieren
Linz ist unter den fünf größten Städten
Österreichs Spitzenreiter bei der
Versiegelung von Böden. Das ergab eine
Untersuchung der Natur- und Artenschutzorganisation
WWF. Pro Kopf sind in Linz
116 Quadratmeter Boden versiegelt, in
Salzburg sind es 102 qm, in Graz 88 qm,
in Innsbruck 76 qm und in Wien 55 qm.
Rund ein Viertel der gesamten Fläche in
Linz ist bereits versiegelt. Wo einmal grün
war, wurden oft regelrechte Steinwüsten
geschaffen: das LDZ beim Hauptbahnhof,
der Martin Luther-Platz an der Landstraße,
Pfarrplatz, vor dem OK oder dem Neuen
Dom (sh. Foto unten).
Es gibt zwar erste Anzeichen, innerstädtisch
wieder mehr Bäume zu pflanzen.
Doch es bleibt oft bei Kosmetik.
Jüngste Umwidmungen von Grünland in
Bauland für Luxuswohnungen am Freinberg
bzw. in Dornach/Urfahr zeigen, dass
die Politik noch immer nicht den Ernst der
Lage begriffen hat. Auch durch die beiden
geplanten Autobahnprojekte im Stadtzentrum
(A26-Bahnhofsautobahn) bzw. im
Platz beim Neuen Dom: Eine Betonwüste,
wo früher ein kühlender Park war.
Linzer Süden (Ostautobahn) würde wertvoller
Grünraum zerstört: der Bergschlösslpark
im Bahnhofsviertel bzw. Teile der Traunauen.
Während Flächeninanspruchnahme (“Bodenverbrauch”)
laut der Definition des
Umweltbundesamtes auch weitere siedlungsbezogene
Nutzungsarten (z.B. Sportplätze)
umfasst, zählt eine Fläche nur dann
als versiegelt, wenn sie mit einer wasserundurchlässigen
Schicht abgedeckt ist. Die
Analyse des WWF bezieht sich auf die Versiegelung,
da diese besonders im urbanen
Bereich schwerwiegende Folgen
hat. Denn durch die Bodenversiegelung
gehen sämtliche biologische
Funktionen verloren. Außerdem
kann versiegelter Boden
nicht mehr zur Abkühlung beitragen,
sondern lässt Hitzeinseln
entstehen.
In Österreich ist bereits eine Fläche
von mehr als 2.400 Quadratkilometern
versiegelt – das entspricht
fast der gesamten Fläche
von Vorarlberg. Nahezu die Hälfte
davon besteht laut WWF aus
Straßen oder Parkplätzen.
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