faktor Herbst 2023
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mensch<br />
ZUR PERSON<br />
Dominik Kimyon wurde 1976 in<br />
Duderstadt geboren, aufgewachsen ist er<br />
im nordhessischen Witzenhausen.<br />
Nach dem Abitur absolvierte er in Kassel<br />
ein Fachhochschulstudium für die<br />
Verwaltungs laufbahn und arbeitete<br />
anschließend zunächst bei der Sozial versicherung<br />
für Landwirtschaft, Forsten und<br />
Gartenbau. Nach einem weiteren Studium<br />
der Medien- und Kommunikationswissenschaft<br />
an der Universität Göttingen war er<br />
für eine Medienagentur tätig, bevor er<br />
2008 zur niedersächsischen Landesregierung<br />
nach Hannover wechselte. Dort war<br />
Kimyon zuletzt einer der Sprecher des<br />
Sozialministeriums. Seit 2018 ist er<br />
Pressesprecher der Stadt Göttingen.<br />
TEXT MATTHIAS BRUNNERT<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Dass Kriminalromane ihn besonders<br />
interessieren, habe er schon<br />
als Teenager festgestellt, erzählt<br />
Dominik Kimyon. „Ich habe unzählige<br />
Krimis gelesen und auch<br />
reichlich davon im Fernsehen geschaut.“<br />
Dabei sei bereits damals<br />
der Gedanke aufgetaucht, selbst einmal einen fesselnden<br />
Bestseller zu schreiben. „Aber wie es so ist: Für solch<br />
wichtige Dinge im Leben hat man ja nie Zeit“, sagt der<br />
47-jährige Autor mit einem verschmitzten Lächeln im<br />
Gesicht, der heute in seinem ,zweiten Leben‘ einen Fulltime-Job<br />
als Pressesprecher der Stadt Göttingen ausübt.<br />
Dass Dominik Kimyon dann doch irgendwann mit<br />
dem Schreiben begann, lag an seinem vorherigen Job bei<br />
der niedersächsischen Landesregierung – oder genauer<br />
gesagt daran, dass er täglich im Zug von Göttingen nach<br />
Hannover saß und diese viele Zeit nicht ungenutzt verstreichen<br />
lassen wollte.<br />
„DESHALB HABE ICH IRGENDWANN IM ICE einfach mit<br />
dem Krimi begonnen“, erzählt Kimyon rückblickend.<br />
Den Laptop auf den Knien arbeitete er regelmäßig an<br />
seinem Erstlingswerk ,Stallgeruch‘. „Das hat großen<br />
Spaß gemacht.“ Die Hauptrolle spielt Kriminalhauptkommissar<br />
Christian Heldt von der Göttinger Polizei,<br />
der – wie der Autor versichert – eine rein fiktive Figur ist.<br />
„Heldt hat kein reales Vorbild.“ Der Ermittler sei allein<br />
seiner Fantasie entsprungen, genauso wie die Mordfälle,<br />
die Heldt zu klären hat.<br />
Die Geschichte dreht sich kurz gefasst um Folgendes:<br />
Eine frisch verlobte junge Tierzüchterin aus dem Eichsfeld<br />
liegt tot zwischen ihren Alpakas. Während Hauptkommissar<br />
Heldt zum Missfallen örtlicher Kollegen mit<br />
den Ermittlungen beginnt und die Familie der Toten auffallend<br />
schnell zum Alltag überzugehen versucht, werden<br />
Gerüchte um Tierquälerei laut. Schließlich geschieht<br />
ein weiterer Mord. Heldt gerät in einen Sog aus Intrigen<br />
und Hass, der ihn selbst in Lebensgefahr bringt.<br />
Die Arbeit während der Zugfahrten wurde Kimyon<br />
damals zu einer lieben Gewohnheit. An manchen Tagen<br />
sei es zwar zäh gewesen. „Aber wenn ich eine kreative<br />
Phase hatte, habe ich oft gar nicht gemerkt, dass der Zug<br />
schon in den Bahnhof einlief – dann musste ich sehen,<br />
dass ich noch rechtzeitig rauskomme.“<br />
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